• 04.03.2016, 10:55:39
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Öffentliche Hand soll Psychotherapie-Ausbildung unterstützen

ÖAGG Dialogforum artikuliert Notwendigkeiten im Dienste der Menschen und des Gesundheitswesens.

Utl.: ÖAGG Dialogforum artikuliert Notwendigkeiten im Dienste der
Menschen und des Gesundheitswesens. =

Wien (OTS) - Finanzielle Reduktionen in gesundheitspolitischen
Institutionen ist Sparen am falschen Platz. Beim Dialogforum des ÖAGG
zur Frage „PsychotherapeutIn – ein(e) Beruf(ung) ohne Zukunft?“ waren
sich die ExpertenInnen einig: Die Hürden für die in Ausbildung
befindlichen oder schon praktizierenden PsychotherapeutInnen müssen
beseitigt werden.

Die Generalsekretärin des ÖAGG, Mag. Maria-Anna Pleischl, verglich
die Kosten der Ausbildung von PsychologInnen und MedizinerInnen mit
jenen von PsychotherapeutInnen: „Es kann nicht sein, dass die dritte
Säule in der Gesundheitsversorgung auf eine privat finanzierte
Ausbildung angewiesen ist. Für die etwa € 35.000,--, die eine
Psychotherapie-Ausbildung durchschnittlich kostet, gibt es keine
öffentliche Unterstützung. Will und kann man sich wirklich eine Welt
ohne Psychotherapie vorstellen?“ Es steht außer Frage, dass die
Psychotherapie akademisiert werden muss.

Prof. Dr. Anton Leitner, der Leiter des Zentrums für Psychotherapie
an der Donau Universität Krems, plädierte für die universitäre
Ausbildung. „Die Fachspezifika sind groß in ihrer Einseitigkeit und
einseitig in ihrer Größe. Um Erkrankungen zu erkennen braucht es
Kompetenz und diagnostische Kriterien im Dienste der PatientInnen. Es
braucht Fachprüfungen, die nicht mehr von den ausbildenden
LehrtherapeutInnen vorgenommen werden“.

Der Rektor der Sigmund Freud Privatuniversität, Prof. DDr. Alfred
Pritz, betonte, PsychotherapeutInnen müssen auf Fragen im
Gesundheitswesen eine valide Antwort geben können und nicht mehr auf
Gutachten von Psychiater angewiesen sein. „Der Glaube an Methoden ist
Schnee von gestern. Heute glaubt man an Beziehung. Akademisieren
heißt auch publizieren.

AusbildungstherapeutInnen, die nie etwas geschrieben haben, fürchten
sich jetzt. Es fürchten sich aber auch MedizinInner, die nicht up to
date sind. Die Akademisierung ist dringend notwendig, was den
Konsumenten betrifft“.
Die fertige Juristin, Mag. Anna Kalbeck, absolviert derzeit ihre
Ausbildung zur systemischen Psychotherapeutin. Sie vermisst
„Maßstäbe, an denen man sich in der Ausbildung messen kann. Wenn man
begabt ist, kann man sich gut durch lavieren. Das geht aber im
universitären Sektor nicht“.

Der ÖAGG als der größte Ausbildungsverein für PsychotherapeutenInnen
in Österreich kann auf jahrzehntelange Erfahrung und fundierte
Ausbildung verweisen. „Wir haben eine dem Psychotherapiegesetz
entsprechende Ausbildung“ meint Mag. Pleischl „und wir haben alle
Varianten der Akademisierung geprüft. Modelle der Anbindung der
Fachspezifika an die Akademisierung – wie an die Donau Universität
Krems – sind sehr erfolgreich.

In 25 Jahren hat sich viel entwickelt. Jetzt geht es um den wichtigen
nächsten Schritt, in den Gesundheitsberufen mit der Akademisierung
auf Augenhöhe mit Psychologie und Medizin zu kommen“.

OTS-ORIGINALTEXT PRESSEAUSSENDUNG UNTER AUSSCHLIESSLICHER INHALTLICHER VERANTWORTUNG DES AUSSENDERS - WWW.OTS.AT | OAG

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