New York am 19.02.2016
Utl.: New York am 19.02.2016 =
Wien (OTS) - Am 19.02.2016 wurde an der Weill Cornell Medical
University das zweite „Vienna – City of Science Symposium“
abgehalten. Diese von der American Austrian Foundation gemeinsam mit
der Weill Cornell Medical University und dem Wiener Wissenschafts-,
Forschungs- und Technologiefonds initiierte Kooperation soll die
wissenschaftlichen Kontakte zwischen den Life Science Centers in New
York und Wien vertiefen. Die wissenschaftliche Leitung dieser
Initiative liegt in den Händen von Josef Penninger, Leiter des IMBA,
einem Institut der Österreichischen Akademie der Wissenschaften. Die
diesjährige Veranstaltung war dem Thema „Neuroscience: At the cutting
edge of discovery and translation“ gewidmet.
Howard Fine, ehemaliger Vorstand der Neuro-Onkologie am National
Cancer Institute und nun Direktor des Instituts für „Translational
Research“ an der Weill Cornell Medical University sprach dabei über
seine jahrzehntelangen Erfahrungen bei der Erforschung von
Gehirntumoren und wie eine Wiener Entdeckung den Durchbruch für das
Verständnis dieser besonders bösartigen Tumorerkrankung bringen
könnte. Durch die Verwendung von Gehirntumor-Organoiden, die erstmals
von Jürgen Knoblich am IMBA in Wien entwickelt wurden, ist es
eventuell möglich, die Struktur und das Verhalten von Tumor-Zellen in
Gehirngewebe zu studieren und neue Medikamente zu testen.
Conor Liston, Faculty Mitglied am Weill Cornell Medical College,
sprach über seine Forschung, durch Magnetresonanz Imaging (MRI)
bessere Diagnosen für Depressionen zu etablieren. Depressionen treten
sehr häufig auf, weltweit sind schätzungsweise 121 Millionen Menschen
betroffen. Somit zählen sie zu den größten Gesundheitsproblemen
unserer Gesellschaft.
Alipasha Vaziri, Gruppenleiter an IMP und MFPL, Wien, berichtete über
seine wegweisenden neuen Technologien, die Aktivitäten aller Zellen
eines gesamten Gehirnes eines sich entwickelnden Zebrafisches in
Echtzeit zu filmen – und zwar in Einzelzellauflösung. Seine
Forschungsgruppe kann bereits die Aktivitäten von Einzelzellen von
700x700micrometer Arealen aufnehmen und etwa ganze Kolumnen der
Gehirnrinde in Mäusen analysieren.
Ein weiterer Höhepunkt des Symposiums war der Vortrag von Eric
Kandel, Nobelpreisträger des Jahres 2000, der über „The Age of
Insight – the quest to understand the unconcious in art, mind, and
brain from Vienna 1900 to the present“ referierte. Er sprach über die
Gelehrten Carl von Rokitansky, Josef von Skoda, Sigmund Freud, sowie
Emil Zuckerkandl und deren Einfluss und Freundschaften mit Gustav
Klimt, Egon Schiele oder Oskar Kokoschka – und die Reflexion dieser
Künstler auf die neuesten Erkenntnisse in der Embryologie (bei Klimt)
oder Selbstanalyse (Schiele’s Selbstporträts) oder die Darstellung
weiblicher Sexualität. Eric Kandel plädierte für eine neue Fusion von
Kunst und Wissenschaften, basierend und reflektierend auf neuesten
wissenschaftlichen Methoden und Erkenntnissen. So bekamen die New
Yorker Zuhörer einen guten Einblick in die Errungenschaften der
Wiener Schule der Medizin und den gegenwärtigen Stellenwert Wiens in
den Bereichen Wissenschaft und Kunst.
Hinweis: Fotos der Veranstaltung finden Sie auf der Webseite des
IMBAs http://de.imba.oeaw.ac.at/
IMBA - Institut für Molekulare Biotechnologie
Das IMBA ist das größte Institut der Österreichischen Akademie der
Wissenschaften. Seit 2003 tätig, beschäftigt das IMBA heute mehr als
200 Mitarbeiter aus rund 40 Nationen. Weit über Österreich hinaus hat
das Institut einen exzellenten Ruf als Zentrum biomedizinischer
Grundlagenforschung. Im Fokus der Forschung stehen grundlegende
Fragestellungen aus den Bereichen Stammzellbiologie, Molekulare
Krankheitsmodelle und Genetik, RNA Biologie und Chromatin-Dynamik und
Zellbiologie.
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