• 25.02.2016, 10:21:17
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Die "beste Liga aller Zeiten" und die Realität

Vereine der Sky Go Erste Liga und die Liga selbst in Nöten, Bundesliga-Aufsichtsrat fordert weniger (!!!) Profis in der Profiliga, Reform dringend nötig

Utl.: Vereine der Sky Go Erste Liga und die Liga selbst in Nöten,
Bundesliga-Aufsichtsrat fordert weniger (!!!) Profis in der
Profiliga, Reform dringend nötig =

Wien (OTS) - Morgen beginnt auch für die Sky Go Erste Liga das
Frühjahr. Was den Titelkampf betrifft, handelt es sich vielleicht um
die spannendste Frühjahrssaison seit Jahren. Dass die Bundesliga
jedoch von der "besten Liga aller Zeiten" spricht, ist nicht nur
übertrieben, sondern fällt ins Reich der Märchen. Denn nach wie vor
sind viele Dinge bei weitem nicht so, wie sie im Profi-Fußball sein
sollten.++++

Es ist erfreulich, dass Sky als Sponsor und Namensgeber der Liga
erhalten bleibt. Schön, dass der Werbewert der gesamten Liga
gestiegen ist. Und auch die Änderung der Jugendregelung ist zu
begrüßen. Doch man sollte nicht die Augen vor der Realität
verschließen: Fixabsteiger Austria Salzburg wird erst am 1. März
wissen, ob der Spielbetrieb fortgeführt werden kann oder nicht.
Sollten die Gläubiger dem Sanierungsplan nicht zustimmen, dann gehen
die Flutlichter aus. Der Spielbetrieb müsste mit sofortiger Wirkung
eingestellt werden, ab der 19. Runde würden alle Salzburg-Spiele mit
0:0 und null Punkten für die Gegner gewertet werden.

Aber nicht nur Salzburg steht finanziell im Abseits, auch andere
Klubs scheinen den monetären Zweikampf zu verlieren. Bei Kapfenberg
baute man Leistungsträger ab und setzt vermehrt auf junge Spieler.
Dabei half die Mannschaft schon im Herbstdurchgang bei der
Finanzierung des Spielbetriebes. Da man zwischen den Auswärtsspielen
in Lustenau und Innsbruck (Dienstag und Freitag) aus sportlich
nachvollziehbaren Gründen nicht nach Kapfenberg zurückfahren wollte,
steuerten die Spieler 50 Prozent für den Hotel-Aufenthalt bei. Von
der Kostenbeteiligung für das Trainingslager gar nicht zu sprechen.
Und das in einer selbst ernannten Profi-Liga! "Diese Zustände sind
unhaltbar", fordert VdF Vorsitzender Gernot Zirngast Abkehr von eben
dieser Profiliga und findet bei Kapfenberg-Präsident Erwin Fuchs
scheinbar auch Gehör.

Fuchs – auch Bundesliga-Aufsichtsrat, fordert künftig statt 20 nur
noch 15 Profis im jeweiligen Kader. Ohne jedoch von der Zehnerliga
abzurücken und damit weiterhin mit Spielterminen am Montag, Dienstag
und Freitag. „Eine Reduzierung der Anzahl an Profispielern, die
zumindest den Kollektivvertrags-Mindestgehalt verdienen, ist bei
Beibehaltung des derzeitigen Ligaformates absolut undenkbar und würde
auf kräftigen Widerstand bei den Spielern stoßen“, stellt Zirngast
diesbezüglich klar. „Es ist traurig genug, wenn ein
Bundesligaaufsichtsrat in seinem Verein ohne finanzielle Beteiligung
der Spieler nicht für entsprechende Bedingungen sorgen kann, um den
Ansprüchen an Profifußball gerecht zu werden. Aber dieses Modell auch
noch auf die ganze Liga ausweiten zu wollen, indem man wieder
vermehrt auf Amateure setzen will, ist absolut entbehrlich“, äußert
sich der VdF-Vorstand eindeutig zum Vorstoß von Fuchs. Die Frage wer
für die Verdoppelung der Legionäre ab der Saison 2016/17
verantwortlich zeichnet, dürfte damit auch beantwortet sein. Hat ja
gerade Kapfenberg beste Erfahrungen mit Amateurspielern aus dem
Ausland.

Zwei Absteiger bei neun Vereinen eine Farce

Die VdF regt seit vielen Jahren schon eine Änderung des Formats der
zweithöchsten Spielklasse an. Eine Profiliga mit schlechteren
Netto-Durchschnittsverdiensten als bei so manchen Vereinen in den
Amateurligen schadet dem Image des heimischen Fußballs weit mehr als
es ihm nützt. Die Bundesliga hat sich diesbezüglich bis 2020
einzementiert. Die Frage ist, ob sich Österreich unter den ohnehin
schon herrschenden Begebenheiten eine zweite Profi-Liga bis dahin
leisten kann oder man nicht endlich Farbe bekennen sollte, dass es so
nicht geht. Zwei Fix-Absteiger bei neun dafür in Frage kommenden
Vereinen (Liefering spielt quasi außer Konkurrenz mit) zeigen, wie
verantwortungslos OFB- und Ligafunktionäre mit dem Fußball an der
Schnittstelle von Amateur- und Profifußball umgehen. „Es hat den
Anschein, dass sich die Sky Go Erste Liga („Heute für Morgen“ war
einmal) sich von selbst ad absurdum führen muss, weil sich niemand
traut der Wahrheit ins Auge zu sehen“, meint Zirngast, der sich eine
einzige aber dafür ordentliche Profiliga in Österreich wünscht. Es
ist zu erwarten, dass auch im Frühjahr wiederum nicht nur sportliche
Aspekte der Sky Go Erste Liga diskutiert werden. Vorfreude auf einen
Meisterschaftsstart sieht anders aus.

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