- 19.02.2016, 10:25:01
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Lebenshilfe zum morgigen Tag der Sozialen Gerechtigkeit: Menschen mit intellektueller Beeinträchtigung stark benachteiligt
In vielen Lebensbereichen werden Menschen mit intellektueller Beeinträchtigung ungleich behandelt. Eine raschere Umsetzung des Nationalen Aktionsplans Behinderung ist gefordert.
Utl.: In vielen Lebensbereichen werden Menschen mit intellektueller
Beeinträchtigung ungleich behandelt. Eine raschere Umsetzung
des Nationalen Aktionsplans Behinderung ist gefordert. =
Wien (OTS) - Soziale Gerechtigkeit heißt: gleiche Chancen auf
Teilhabe
Soziale Ausgrenzung von Menschen mit intellektueller Beeinträchtigung
erfolgt oft schon im Kindesalter durch ein nicht-inklusives
Schulsystem. Der Sonderschule folgt dann der Auschluss vom offenen
Arbeitsmarkt. „In der Werkstatt erhalte ich nur Taschengeld, denn für
richtigen Lohn fehlen die rechtlichen Rahmenbedingungen. Damit habe
ich auch keinen Anspruch auf eine eigenständige Sozialversicherung
oder Pension. Das macht eine Vorsorge fürs Alter und das Sparen für
die Zukunft schwierig, von größeren Anschaffungen ganz abzusehen“,
meint Thomas Wagner, Stimme der Menschen mit intellektueller
Beeinträchtigung und Vizepräsident der Lebenshilfe. „Es müssen
gesetzliche Regelungen für eine faire Entlohnung von Menschen mit
intellektueller Beeinträchtigung geschaffen werden. Soziale
Gerechtigkeit heißt für mich: gleiche Chancen auf Teilhabe.“
Soziale Gerechtigkeit bedeutet: gleichberechtigt leben wie andere
auch
Selbstbestimmt Wohnen, also sich selbst Wohnort und Wohnform
auszusuchen und zu entscheiden, ob man alleine oder mit wem man
gemeinsam wohnen möchte, ist für allzu viele Menschen mit
Beeinträchtigungen nicht möglich. In einigen Bundesländern fehlt laut
Lebenshilfe die dringend nötige Finanzierung kleiner Wohnformen sowie
der individuell notwendigen Assistenz. „Wir brauchen persönliche
Assistenz für Menschen mit intellektuellen Beeinträchtigungen und den
Ausbau von Unterstützungskreisen, die bei Entscheidungen zur Seite
stehen. Das ist notwendig für die aktive Teilhabe und für
selbstbestimmtes Leben. Soziale Gerechtigkeit bedeutet hier:
gleichberechtigt leben wie andere auch“, so der Präsident der
Lebenshilfe Österreich Germain Weber.
Soziale Gerechtigkeit: gerechter Einsatz von Ressourcen
Am Tag der sozialen Gerechtigkeit erinnert die Lebenshilfe an die
alltäglichen Ungerechtigkeiten, die unseren von der Gesellschaft
behinderten Mitmenschen tagtäglich widerfahren. „Inklusion bedeutet
ein gesellschaftliches Miteinander von Anfang an. Damit Menschen mit
Beeinträchtigungen in Österreich soziale Gerechtigkeit erleben,
appellieren wir an die rasche Umsetzung und Finanzierung der Ziele
des Nationalen Aktionsplans Behinderung auf Bundes- und Länderebene“,
fordert Lebenshilfe-Präsident Weber abschließend.
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