- 17.02.2016, 14:57:03
- /
- OTS0142 OTW0142
AK Wien Veranstaltung: Wien wächst – Smart-City
Wien (OTS) - AK Wien Veranstaltung: Wien wächst – Smart-City
Smart City – unter diesem Schlagwort sollen moderne Großstädte
ressourcen-schonend und innovativ gestaltet werden. Die Nutzung
digitaler Medien und Kommunikationstechniken soll mehr
Energieeffizienz, bessere Mobilität und mehr Lebensqualität bringen.
Gleichzeitig soll die Verwaltung effizienter und moderner werden und
dabei werden mögliche technische Innovationen gleich mitgefördert.
Auch die Stadt Wien hat eine ehrgeizige Smart-City-Strategie. Auf der
Veranstaltung, die die AK Wien in Kooperation mit der Stadt Wien
durchführte, diskutierten Expertinnen und Experten die Chancen und
Risiken von Smart-City Programmen.
Thomas Madreiter, Planungsdirektor der Stadt Wien
„Städte stehen vor gravierenden Herausforderungen. Klimawandel,
Demographischer Wandel oder das Stadtwachstum bedingen einschneidende
Veränderungen. Die Stadt Wien rückt zur Bewältigung dieser
Herausforderungen im Rahmen ihrer „Smart City Rahmenstrategie“ den
Menschen in den Mittelpunkt der Überlegungen und begreift die Stadt
als soziales Konstrukt.“
Michael Lobeck, Diplom-Geograph Wirtschaftsmediator (IHK)
Geographisches Institut der Universität Bonn
„Die große Herausforderung von Smart Cities liegt darin, gleichzeitig
Daten zu nutzen und Daten zu schützen. Ohne Datenschutz auf hohem
Niveau funktioniert keine Demokratie. Unternehmen müssen
Geschäftsmodelle entwickeln, die mit einem hohem Datenschutzniveau
funktionieren. Bürgerinnen und Bürger müssen von Unternehmen und
Politik immer wieder mehr Datenschutz einfordern.“
Thomas Riesenecker (Forschungs- und Beratungsstelle Arbeitswelt -
FORBA)
„Die IT-Industrie hat in den letzten Jahren Smart Cities als neuen
Geschäftsfeld entdeckt. Unzählige Produkte und Dienstleistungen
(Internet der Dinge, Big Data) werden angeboten, und in diesem Zuge
auch immer mehr personenbezogene Daten erfasst und analysiert. Um
dabei die Persönlichkeitsrechte der BürgerInnen zu schützen, sind
vermehrte Anstrengungen zur Einhaltung von Datenschutz und
Datensicherheit erforderlich. Die politischen und kommunalen
Verantwortlichen sind zum Handeln gefordert.“
Elke Rauth (dérive - Verein für Stadtforschung)
"Das Problem mit der Smart City ist nicht die Idee, dass Technologie
zur Ressourcen-Schonung und zur Verbesserung des Lebens in unseren
Städten beitragen kann. Das Problem ist vielmehr, dass globale
IKT-Konzerne mit der Smart City das Denken über die Zukunft der Stadt
massiv bestimmen und unsere Städte in erster Linie als gigantische
Absatzmärkte für ihre Technologien sehen – und natürlich für den
Handel mit Big Data. Soziale Nachhaltigkeit entsteht durch soziale
Prozesse und durch eine städtische Politik, die tatsächlich die
BewohnerInnen in den Mittelpunkt stellt und demokratische Teilhabe
auf allen Ebenen forciert. Das kann man „smart“ nennen oder auch ganz
anders - mit Technologie hat es jedenfalls erst in zweiter Linie zu
tun."
Brigitte Bach, Leiterin des Energy Departments am AIT Austrian
Institute of Technology:
„Das Annehmen und Bewältigen von globalen Herausforderung an Städte
ist ein Gebot der Stunde, um den Lebensstandard auch in Zukunft zu
erhalten und weiterzuentwickeln. Gleichzeitig liegen hier große
Chancen für den Wirtschaftsstandort. Aus Sicht der Forschung braucht
es gut ausgebildete Arbeitskräfte, die in interdisziplinären Teams
die Aufgaben vernetzt angehen und Lösungskonzepte für
Entscheidungsträger präsentieren und die heimische Industrie in der
Entwicklung zukünftiger Technologien und Produkte unterstützen.“
Christof Schremmer (Österreichisches Institut für Raumplanung - ÖIR)
„Wien ist international als Smart City gut sichtbar und initiativ.
Aber die Übersetzung in eine städtische Wirtschaftsstrategie (auch
mit dem Umland abgestimmt) fehlt noch. Ansätze und Stärken sind in
Bereichen der Stadttechnologien (Energie, Mobilität, Ver- und
Entsorgung etc.) gegeben. Es braucht aber die klare Setzung von
Zielen und Rahmenbedingungen, um die stadteigenen Unternehmen,
F&E-Einrichtungen und private Unter-nehmen in ihren Stärken zu
bündeln.“
OTS-ORIGINALTEXT PRESSEAUSSENDUNG UNTER AUSSCHLIESSLICHER INHALTLICHER VERANTWORTUNG DES AUSSENDERS - WWW.OTS.AT | AKW






