- 12.02.2016, 10:01:04
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Geld ist gedruckte Freiheit
Wien (OTS) - Fjodor Dostojewskis Aussage „Geld ist gedruckte
Freiheit“ ist eine ausgezeichnete Definition. Die aktuellen
Bestrebungen den Bargeldverkehr einzuschränken zielen direkt auf die
Einschränkung von Freiheit ab. „Die Probleme, die mit Restriktionen
von Bartransaktionen einhergehen, sind keineswegs nur ökonomischer
Natur, sondern reichen weit in andere Bereiche“, so Dr. Barbara Kolm,
Präsidentin des Friedrich August v. Hayek Institutes.
Die Intention der Bargeldbeschränkungen sind schnell erörtert:
Steuerhinterziehung und Geldwäsche sollen verhindert werden. Die
gewollten Nebeneffekte, die bewusst verschwiegen werden, beinhalten
ganz neue Möglichkeiten für die staatliche Geld- und
Konjunkturpolitik. So wird es möglich, negative Nominalzinsen
durchzusetzen. Wenn eine Zentralbank in der heutigen Situation
negative Zinsen auf Sparkapital einheben wollte, würden alle Sparer
ihre Guthaben von ihren Konten nehmen. Wenn Papiergeld abgeschafft
wird, dann fällt diese Möglichkeit weg. Es ist auch mit starken
Restriktionen oder/und Besteuerung auf den Kauf und den Besitz von
Edelmetallen, im Besonderen Gold und Silber, zu rechnen – denn diese
könnten ja andernfalls als stabile Wertanlage dienen.
Nominale Negativzinsen sind besonders unter Anhängern Keynes` als
kurzfristiger Wirtschaftsturbo beliebt – „Zu unrecht“, meint Barbara
Kolm „denn Konsumanreiz durch laufend sinkenden Wert der Spareinlagen
funktioniert nicht. Vielmehr ist die langfristige Wirkung solcher
Maßnahmen katastrophal. Fehlende Anreize zur Kapitalbildung
unterbinden Aufbau von Wohlstand und verführen zu Spekulation.“
„Mindestens genauso problematisch ist aber das Signal des
Misstrauens gegenüber dem Bürger und die Bereitschaft, das Recht auf
Privatsphäre und Anonymität zu Gunsten von Überwachung und (kaum zu
erwartender) Einschränkung von Kriminalität aufzugeben! Wenn
Barzahlungen (dazu gehören auch Edelmetalle!) unzulässig sind, dann
kann theoretisch jeder quasi per Knopfdruck zahlungsunfähig gemacht
werden. Das kommt einer Enteignung wie in einem totalitären Staat
gleich“ führt Kolm aus und ergänzt: „Gerne wollen wir glauben, dass
der österreichische Staat ein selbstloses, unendlich wohlwollendes
Gebilde ist, aber allein die theoretische Möglichkeit von staatlicher
Willkür muss ausgeschlossen werden.“
„Geldgeschäfte sind Vertrauenssache. Das Vertrauen zwischen
Geschäftspartnern und zwischen Behörde und Bürger wird durch die
unausgesprochene Unterstellung der unsauberen Bargeldtransaktionen
empfindlich gestört. Jede Transaktion soll überwacht werden,
nachvollziehbar und zu rechtfertigen sein – jeder Geschäftsvorgang
trägt dann dazu bei unsere Vorlieben, Gewohnheiten und
Geschäftspraktiken offenzulegen.“, sagt Barbara Kolm, die sich auf A.
F. v. Hayek beruft, der die vorteilhaften Effekte von Wettbewerb auch
in der Geldpolitik beschrieb. Hayek zufolge kann der Wettbewerb von
Währungen dazu führen, dass die Qualität dieser Währungen steigt.
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