• 08.02.2016, 11:12:10
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Plattform "Wir haben es satt" macht Reise in die Zukunft und feiert österreichische Agrarwende

Im Jahr 2020 ist die Agrarwende hin zu einer ökologischen, nachhaltigen und fairen Landwirtschaft vollzogen. Die Wende wurde heute vor dem Austria Center eingeläutet.

Utl.: Im Jahr 2020 ist die Agrarwende hin zu einer ökologischen,
nachhaltigen und fairen Landwirtschaft vollzogen. Die Wende
wurde heute vor dem Austria Center eingeläutet. =

Wien/Graz (OTS) - Mit lautstarker Unterstützung durch Kuhglocken und
Blasmusik hatten am 8. 2. 2016 die Mitglieder der „Wir haben es
satt“-Plattform den Beginn der österreichischen Agrarwende
eingeläutet. „Viele Jahre hatten wir uns schon für eine grundlegende
Neuorientierung in der Landwirtschaft eingesetzt. Die Agrarwende 2016
ist für uns ein großer Erfolg auf allen Linien!“ erklärt Irmi Salzer,
Vertreterin der ÖBV-Via Campesina, Trägerorganisation der „Wir haben
es satt“- Plattform. „Wachsen oder Weichen hat ausgedient, die Zahl
der bäuerlichen Betriebe ist seit 2016 um mehr als 90% gestiegen.“

Vor dem Hintergrund der früheren Problemstellungen in der
Landwirtschaft und innerhalb des Ernährungssystems wie Klimawandel,
Wachstumsdruck, Milchkrise und Aufgabe von Höfen, begann mit der
Agrarwende 2016 eine grundlegende Neuorientierung in Politik und
Gesellschaft. So freut sich die Plattform besonders über die
nunmehrige Ausrichtung der Landwirtschaft an agrarökologischen
Prinzipien, festgehalten im ÖPAL (Österreichisches Programm für eine
agrarökologische Landwirtschaft), Abkehr von der
Weltmarktorientierung und den Fokus auf die Förderung einer
kleinstrukturierten, regional verankerten und vielfältigen
Landwirtschaft. Mit der Kehrtwende hin zum Aktionsplan
Ernährungssouveränität 2030 blickt die Plattform auf positive
Entwicklungen in den letzten Jahren zurück:

Den 2016 erreichten Abbruch der Verhandlungen zum transatlantischen
Freihandelsabkommen TTIP begrüßt Walter Bauer von Südwind, einer
weiteren Trägerorganisation der Plattform. „TTIP hätte sich
dramatisch auf die europäische Landwirtschaft ausgewirkt. Mit dem
Abbruch der Verhandlungen konnte auch der Angriff auf die Demokratie
und die Rechtsstaatlichkeit, den TTIP unweigerlich dargestellt hätte,
abgewendet werden.“

Die Agrarwende bedeutete auch eine Neuorientierung in der weltweiten
Handelspolitik an zivilgesellschaftlichen Forderungen und zugunsten
der Handlungsfähigkeit von Ländern des Südens. Brigitte Reisenberger
von FIAN Österreich betont: „Es ist uns gelungen, die Verwirklichung
grundlegender Menschenrechte als Bedingung in der österreichischen
und europäischen Handelspolitik zu verankern. Die Möglichkeit, bei
Verletzung von wirtschaftlichen und sozialen Menschenrechten auf
UNO-Ebene Individualbeschwerdeverfahren gegen die österreichische
Regierung einzubringen, bedeutete einen wesentlichen Schritt für die
Realisierung der Menschenrechte.“

Ewald Grünzweil von der IG Mich freut sich, dass endlich
demokratischere Strukturen im österreichischen Agrar- und
Ernährungssystem gewährleistet sind. „Als Interessensvertretung der
Milchbäuerinnen und -bauern Österreichs hatten wir lange damit zu
kämpfen, dass wir in Verhandlungen über die österreichische
Milch(markt)politik nicht eingebunden wurden. Seit der Agrarwende
2016 ist ein konstruktiver und respektvoller Dialog möglich. Auf
unser Bestreben hin konnte die Überschusspolitik endlich beendet und
somit ein existenzsicherndes Einkommen für Bauern und Bäuerinnen
gewährleistet werden. Ländliche Räume haben ebenso davon profitiert
wie die KonsumentInnen und das Tierwohl.“

„Die Kehrtwende in der Energiepolitik weg von Biodieselimporten aus
Ländern wie Indonesien hin zu regionalen Alternativen ist ein
wesentlicher Erfolg der Agrarwende“, betont Markus Meister vom
Welthaus Graz. „Noch 2015 haben wir in Österreich dem Diesel mehr
Palmöl aus den Tropen als heimischen Raps beigemengt und damit
getankt. Letztendlich hat aber auch die Politik erkannt, dass es im
Verkehrsbereich andere – echte Lösungen für das Energie- und
Klimaproblem braucht.“

Mit der Agrarwende 2016 wurden die Weichen für eine sozial und
ökologisch gerechte Zukunft gestellt. In der „Unabhängigen
BauernPost“, die die Plattform „Wir haben es satt“ am heutigen 8.
Februar 2020 publiziert, sind die Weichenstellungen und Änderungen
der Agrar- und Ernährungspolitik der letzten vier Jahre im Detail
beschrieben: https://wirhabenessattaustria.wordpress.com/bauernpost/

Bilder der heutigen Aktion:
www.flickr.com/photos/fianoesterreich/sets/72157662088599373

TrägerInnen der Plattform „Wir haben es satt!“ sind AgrarAttac, FIAN
Österreich, GLOBAL 2000, Greenpeace, Grüne Bäuerinnen und Bauern,
IG-Milch, ÖBV-Via Campesina Austria, SOL, Südwind und Welthaus
Diözese Graz-Seckau.

Nähere Informationen unter: www.wir-haben-es-satt.at

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