• 28.01.2016, 08:22:32
  • /
  • OTS0012 OTW0012

SOS Mitmensch: Proklamierte Asyl-Obergrenze befördert unmenschliches Handeln

Gefährliches Wettrennen um 37.500 Asylplätze gestartet

Utl.: Gefährliches Wettrennen um 37.500 Asylplätze gestartet =

Wien (OTS) - „Mit der Verkündung einer Asyl-Obergrenze hat die
österreichische Bundesregierung ein gefährliches Wettrennen um 37.500
Asylplätze gestartet. Insbesondere Flüchtlinge, die in Österreich
bereits Familienangehörige haben, werden alles riskieren, um noch in
den Wintermonaten zu uns zu gelangen. Die Gefahr tödlicher Unfälle
auf dem Fluchtweg wird weiter steigen“, sagt Alexander Pollak,
Sprecher von SOS Mitmensch.

Menschenunwürdige Zustände drohen

Pollak kritisiert scharf, dass sich die Regierung mit dem
Obergrenzenbeschluss massiv unter Druck gesetzt habe, unmenschlich zu
handeln. „Je näher die Zahl der eingelangten Asylanträge an die
Obergrenze heranrückt, desto größer wird der Druck auf die Regierung
werden, Menschenrechte und Menschenwürde zu missachten. Neben dem
Zerreißen von Familien drohen menschenunwürdige Zustände an den
Grenzen sowie eine Zunahme von Illegalität, Elend und Tod“,
befürchtet Pollak.

Kinder werden illegalisiert

Der SOS Mitmensch-Sprecher verweist darauf, dass in die proklamierte
Obergrenze nicht nur nachziehende Familienangehörige mit
hineingerechnet werden, sondern auch jedes Kind von Flüchtlingen, das
in Österreich zur Welt kommt. Damit werde die absurde Situation
geschaffen, dass nach Erreichen der Obergrenze kein Kind mehr in
Österreich zur Welt kommen dürfte, dessen Eltern Asylwerber oder
Asylberechtigte sind.

Geiselhaft nicht zulassen

„Menschenrechte und Menschenwürde müssen auch und gerade in
schwierigen Situationen an erster Stelle stehen. Die Regierung darf
sich von der voreilig proklamierten Zahl von 37.500 nicht in
Geiselhaft nehmen lassen“, betont Pollak.

Geordnete Verhältnisse ermöglichen

Statt an nationalen Obergrenzen müsse weiter mit Hochdruck an einem
europäischen Asylsystem gearbeitet werden, das die Asylantragstellung
nicht nur in Europa, sondern auch bereits außerhalb ermöglicht. Damit
würde die Grundlage für die legale, sichere und geordnete Einreise
von Flüchtlingen geschaffen werden. Darüber hinaus gelte es eine
nachhaltige Integrationsinfrastruktur aufzubauen, die Neuankommenden
die Chance eröffnet, Fuß zu fassen und integraler Teil unserer
Gesellschaft zu werden, so der Sprecher der
Menschenrechtsorganisation.

OTS-ORIGINALTEXT PRESSEAUSSENDUNG UNTER AUSSCHLIESSLICHER INHALTLICHER VERANTWORTUNG DES AUSSENDERS - WWW.OTS.AT | SMM

Bei Facebook teilen.
Bei X teilen.
Bei LinkedIn teilen.
Bei Xing teilen.
Bei Bluesky teilen

Stichworte

Channel