- 26.01.2016, 08:47:51
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Potenzial für Cannabinoide auch bei neuropathischen Schmerzen
15. Österreichische Schmerzwochen: Wirksame Cannabis-Medikamente haben nichts mit Legalisierung zu tun
Utl.: 15. Österreichische Schmerzwochen: Wirksame
Cannabis-Medikamente haben nichts mit Legalisierung zu tun =
Wien (OTS) - Eine italienische Studie zeigt, dass das Cannabinoid
Dronabinol die nozizeptive Übertragung von Schmerzreizen beim
Menschen hemmen kann. Nozizeptiver Schmerz entsteht durch Stimulation
der Schmerzrezeptoren (Nozizeptoren). „Damit könnte ein weitere
Hinweis erbracht sein, dass Cannabis-Medikamente künftig auch in der
Behandlung von neuropathischen Schmerzen eine wichtigere Rolle
spielen könnten“, so Prim. Univ.-Prof. Dr. Rudolf Likar, MSc.,
Generalsekretär Österreichischen Schmerzgesellschaft und Leiter der
Abteilung für Anästhesie und Intensivmedizin am Klinikum Klagenfurt,
anlässlich der 15. Österreichischen Schmerzwochen. Bisher wurde
Einsatz von Cannabinoiden bei neuropathischen Schmerzen
widersprüchlich diskutiert, weil die Evidenz für diesen Bereich noch
gering ist.
Die klinische Wirksamkeit von Cannabinoiden konnte inzwischen in
verschiedenen Indikationen wissenschaftlich belegt werden. „Gut
belegt sind vor allem brechreizhemmende, appetitsteigernde und
krampflösende Effekte. Cannabinoide lindern Schmerz, Spastik und
Angst, stimulieren den Appetit, unterdrücken Übelkeit und Erbrechen,
verbessern die Lebensqualität und können in multimodale
Behandlungskonzepte gut integriert werden“, so Prof. Likar.
„Besonders synergetisch ist die Kombination des
Hanfpflanzen-Bestandteils THC mit einer Opioid-Therapie. Anders als
Opioide führen Cannabinoide auch bei Überdosierung zu keiner
potenziell lebensgefährlichen Atemdepression und auch zu keiner
Unterdrückung der wichtigen Abwehrfunktion gegen infektiöse Keime.”
Die in Gesellschaft und Politik oft emotional geführte Diskussion
über eine Cannabis-Legalisierung sollte jedenfalls keine ungünstigen
Auswirkungen auf den Einsatz von Cannabinoid-Medikamenten in der
Schmerz- und Palliativmedizin haben, wünscht sich Prof. Likar: „Der
Einsatz von Cannabinoiden in der Therapie darf nicht mit einer
Legalisierung des Cannabis-Konsums verwechselt werden. Damit dafür
geeignete Patienten von den gut dokumentierten, positiven
medizinischen Eigenschaften von Cannabinoiden profitieren können,
brauchen wir keine Legalisierung von Marihuana, und auch keinen
kontrollierten Verkauf von Blüten in der Apotheke. Es stehen uns
dafür bereits jetzt wirksame, standardisierte Medikamente zur
Verfügung. “
Weitere Details und alle Medieninformationen zu den 15.
Österreichischen Schmerzwochen:
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