• 19.01.2016, 10:56:54
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Volkshilfe zum Asylgipfel: Haben wir die vielen Toten schon vergessen?

Fenninger ruft die TeilnehmerInnen des morgigen Asylgipfels zu verantwortlichem Handeln auf.

Utl.: Fenninger ruft die TeilnehmerInnen des morgigen Asylgipfels zu
verantwortlichem Handeln auf. =

Wien (OTS) - Die aktuelle Debatte um Obergrenzen und Änderungen der
Sozialleistungen hält der Direktor der Volkshilfe Österreich Erich
Fenninger „für völlig verfehlt, um nicht zu sagen geschmacklos. Haben
wir die vielen toten Menschen im Mittelmeer schon vergessen, die
erstickten Flüchtlinge auf der Autobahn in Österreich? Nach diesen
dramatischen Ereignissen gab es immer viele Worte des Bedauerns und
der Beteuerung, dass Europa seiner Verantwortung gerecht werden muss.
Vor allem Österreich, Deutschland und Schweden sind ihrer
Verantwortung gerecht geworden und haben schutzsuchenden Menschen
geholfen. Aber zum Teil die gleichen Personen, die angesichts der
Unzahl an Toten ihrer Erschütterung Ausdruck verliehen haben, reden
jetzt ständig davon, dass Österreich mit einem zusätzlichen
Flüchtling pro hundert EinwohnerInnen überfordert wäre. Haben wir die
vielen Toten wirklich schon vergessen?“.

Anlässlich des morgen stattfindenden Asylgipfels ruft Fenninger die
TeilnehmerInnen dazu auf „sich bewusst zu sein, welche dramatische
Auswirkungen eine versuchte Reduktion der Zahl der Flüchtlinge gegen
Null hätte. Es bedeutet neue Schlepperrouten und weitere Tote. Daher
brauchen wir PolitikerInnen, die Verantwortung übernehmen und in
Lösungen denken.“

„Jetzt müssen wir die Menschen kontrolliert aufnehmen und am ersten
Tag mit Integrationsmaßnahmen beginnen. Mit gutem Willen ist das für
Österreich schaffbar. Gleichzeitig muss der Druck auf die EU-Staaten,
die kaum Flüchtlinge aufnehmen, verstärkt werden. Und langfristig
sollten die Ereignisse ein Weckruf für Europa sein, die Situation in
den Herkunftsländern zu verbessern. Es ist die ungeheure
Verteilungsungerechtigkeit, die zu katastrophalen Lebensbedingungen
in vielen Teilen der Welt führt. Sie ist die Basis für Bürgerkriege
und religiös motivierte Gewalt. Wenn wir es nicht schaffen, durch
verstärkte Entwicklungszusammenarbeit, Humanitäre Hilfe und faire
Handelsbeziehungen die Lebensbedingungen der Menschen deutlich zu
verbessern, wird der Flüchtlingsstrom der Verzweifelten kein Ende
nehmen“. so Fenninger abschließend.

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