WTV ruft zum Protest gegen geplante Gatterjagd in Niederösterreich am Freitag auf. Präsidentin Petrovic: „Das Maß ist mehr als voll“.
Utl.: WTV ruft zum Protest gegen geplante Gatterjagd in
Niederösterreich am Freitag auf. Präsidentin Petrovic: „Das
Maß ist mehr als voll“. =
Vösendorf (OTS) - Die Diskussion rund um perverse Jagdpraktiken wie
Hetz-, Gatter- und Treibjagden reißt nicht ab. Wie am Mittwochabend
bekannt wurde, steht allem Anschein nach in Niederösterreich am
morgigen Freitag ein weiteres derartiges Massaker auf dem Programm.
Wie Tierrechtsaktivisten herausfanden, sollen in einem Jagdgatter in
Mailberg (Weinviertel) eingesperrte, handzahme Wildschweine den
Flinten von Freizeit- und Hobbyjägern zum Opfer fallen. „Das Maß ist
mehr als voll. Wieder droht am morgigen Freitag eine Gatterjagd auf
handzahme Tiere, die nicht mehr unter das Jagdrecht fallen. Bilder
von Tierrechtsaktivisten beweisen es: Die Frischlinge und
Wildschweine, auf die morgen eine ebenfalls missbrauchte
Jagdhund-Meute gehetzt werden soll, sind handzahm und haben den
Charakter von Haustieren. Was da immer noch in NÖ und im Burgenland
geschehen kann und für morgen in Mailberg geplant ist, ist eine
Schande für jeden Menschen mit Herz und Hirn. Würden Jagdhunde auf
andere Hunde, auf Hauskatzen oder Lämmchen gehetzt werden, so ist
klar: Es handelt sich um eine rechtlich verbotene Tierquälerei“, sagt
WTV-Präsidentin Madeleine Petrovic.
Der Wiener Tierschutzverein kämpft wie viele andere heimische
Tierschutzorganisationen seit Jahren darum, dass die besonders
grausamen Auswüchse der Jagd (Gatterjagden, Lebendköder, Hetz- und
Treibjagden, usw.) verboten und geächtet und für alle Wildtiere
Schonzeiten eingeführt werden. Daher zeigt sich der Wiener
Tierschutzverein auch im aktuellen Fall mit den Aktivisten
solidarisch, ruft seinerseits zum Protest auf und fordert den
sofortigen Stopp des geplanten morgigen sinnlosen Blutbades.
Mehr als Tierquälerei
"Es handelt sich dabei nicht einmal mehr um Tierquälerei. Denn was
von den Reichen und Mächtigen bei diesen Treib- und Gatterjagden
immer wieder getan wird, ist sogar noch schlimmer. Waldtiere werden
über das ökologische Maß hinaus durch Fütterung, durch Aussetzen von
eigens für die Massaker gezüchteten Tiere und durch Einsperren in
einem Jagdgatter in einem unnatürlich kleinen Gebiet konzentriert, um
einem einzigen Zweck zu dienen: der Befriedigung des Blutrausches
einiger betuchter „Jagdgäste“. Die Kadaver der gequälten, verendeten
und massakrierten Tiere werden bei Gatterjagden vielfach mit dem
Bagger zusammengeschoben und entsorgt. Denn als Nahrung eignet sich
das Fleisch dieser Tiere nach den erlittenen Torturen und dem Stress
nicht. Sie leiden und krepieren nur aus einem Grund: für
„Geschicklichkeits-Übungen“ von zahlungskräftigen Freizeitjägern“, so
Petrovic.
Wie lange noch?
Daher fragt sich der WTV wieder einmal: Was muss noch geschehen,
damit dieses Unrecht endlich gestoppt wird? „Dass dafür extra
Waldstücke gesperrt, „privatisiert“, der Allgemeinheit entzogen und
durch einen künstlich hervorgerufenen Überbestand an Waldtieren
verwüstet, denaturiert und absichtlich zum Streichelzoo
umfunktioniert werden, grenzt an reinen Wahnsinn. Die Hundemeute auf
handzahme Tiere zu hetzen ist widerlich, pervers, barbarisch und
verfassungswidrig“, so Petrovic. Zudem haben diese Praktiken mit
„waidgerechter Jagd“ oder mit Hege und Sorge für das ökologische
Gleichgewicht in den Wäldern absolut nichts mehr zu tun. „Es ist
einfach nur noch ekelhaft und wird auch bereits von einem Großteil
der redlichen Jägerschaft selbst angeprangert und verurteilt“, so
Petrovic.
Bisher herrschte von Seiten der niederösterreichischen
Landesregierung zu diesem Thema Schweigen im Walde. Der zuständige
niederösterreichische Landesrat ist auch der einzige, der das morgige
Töten noch stoppen könnte. Wenn die Regierenden nicht endlich
reagieren, bleibt für Petrovic nur ein Mittel, das die Gatterjäger
spüren sollen: „Die Firmen und Einrichtungen von Gatterjägern werden
von Menschen mit einem Herz für Tiere boykottiert werden. Die Namen
der "Schlächter im Streichelzoo" werden nicht anonym bleiben und
diese Herrschaften ohne Herz werden die wirtschaftlichen Folgen ihres
Blutrausches spüren“, so Petrovic abschließend.
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