- 11.01.2016, 07:57:48
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SOS Mitmensch: FPÖ unterstützt antisemitische Publikation mit Inseraten
Öffentliche Distanzierung der FPÖ-Führung von Antisemitismus offenbar nur zum Schein
Utl.: Öffentliche Distanzierung der FPÖ-Führung von Antisemitismus
offenbar nur zum Schein =
Wien (OTS) - SOS Mitmensch übt scharfe Kritik an der Unterstützung
der FPÖ für die Zeitschrift „Aula“. In der Dezemberausgabe der „Aula“
scheinen gleich mehrere FPÖ-Inserate auf. In der gleichen Ausgabe
wittert ein Autor eine „Judaisierung der Welt". An anderer Stelle
wird in der Zeitschrift vor „Rassenvermischung“ gewarnt.
FPÖ-Inserate in rechtsextremer „Aula“
„Offenbar ist die Distanzierung der FPÖ-Führung von Antisemitismus
anlässlich der Affäre Susanne Winter nur zum Schein erfolgt. Die
Ankündigung von FPÖ-Obmann Heinz-Christian Strache und seinem
Generalsekretär Herbert Kickl, dass es für Antisemitismus keinen
Platz mehr in der FPÖ gebe, hat sich als heiße Luft erwiesen“,
kommentiert Alexander Pollak, Sprecher von SOS Mitmensch, die
Inseratschaltungen der FPÖ in der „Aula“.
„Judaisierung der Welt“
In der Dezembergausgabe der vom Dokumentationsarchiv des
Österreichischen Widerstandes als rechtsextrem eingestuften
Zeitschrift finden sich gleich vier FPÖ-Einschaltungen: ein
ganzseitiges Inserat des EU-Abgeordneten Harald Vilimsky, eine
ganzseitige Einschaltung des EU-Abgeordneten Georg Mayer, eine
Einschaltung des FPÖ-Bildungsinstituts sowie ein halbseitiges Inserat
der FPÖ-Graz. In der Zeitschrift wird angesichts der Krise im Nahen
Osten und der gestiegenen Flüchtlingszahlen eine groß angelegte
jüdische Weltverschwörung gewittert und über die „Judaisierung der
Welt“ philosophiert.
Warnung vor „Rassenvermischung“
Darüber hinaus wird in der „Aula“ vor den negativen Folgen von
Demokratie, Menschenrechten und Aufklärung sowie vor
„Rassenvermischung“ gewarnt. Demokratie diene „der Spaltung und
Schwächung der Völker“, die europäische Aufklärung habe „Zivilisation
und Staat wehrlos gemacht“ und „Rassenvermischung“ sei gleichzusetzen
mit „Völkermord“ ist in der Dezemberausgabe der von der FPÖ
unterstützten Zeitschrift zu lesen.
FPÖ tief im antisemitischen Sumpf
„Das gleich mehrfache Schalten von Inseraten in einer vor
Antisemitismus triefenden Publikation zeigt, dass es die FPÖ-Führung
mit ihrer Distanzierung von antijüdischer Ideologie nicht ernst
meint. Neben der zur Parteilinie gewordenen Hetze gegen Muslime soll
anscheinend weiterhin auch eine Nähe zu Antisemitismus, Rassismus und
zu demokratiefeindlichen Strömungen demonstriert werden“, zeigt sich
Pollak empört. „Damit offenbaren die FPÖ-Führungskräfte, dass sie es
bisher nicht geschafft haben, aus dem antisemitischen Sumpf
herauszukommen und in einer modernen Demokratie anzukommen“, so
Pollak.
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