• 29.12.2015, 11:43:12
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Spitalsärzte 2016: Mayer fordert nachhaltige Lösungen

Wien (OTS) - „2015 war das Jahr der Diskussionen um längst bekannte
Probleme. Nur was nicht mehr länger aufgeschoben werden konnte – wie
die Umsetzung EU-konformer Arbeitszeitregelungen – ist abgearbeitet
worden“, zieht Harald Mayer, Obmann der Bundeskurie Angestellte Ärzte
und Vizepräsident der Österreichischen Ärztekammer (ÖÄK), am Dienstag
in einer Aussendung Bilanz zum Jahresende. Er fordert die
Verantwortlichen auf, sich 2016 den Problemen in der
Gesundheitsversorgung zu stellen und nachhaltige Lösungen dafür zu
erarbeiten.

Dazu gehören: der Ärztemangel, der sich durch die neue
Arbeitszeitregelung weiter verschärft hat; überlastete Ambulanzen,
die jeder nach eigenem Ermessen aufsuchen kann, weil eine
Koordination der Patientenströme nach wie vor fehlt; immer wieder
Versorgungsengpässe in den Spitälern; Überlastung der
Spitalsärztinnen und -ärzte mit Administrationsaufgaben und
Bürokratie; zu wenig Zeit für die Patienten, zu wenig Zeit für die
medizinische Ausbildung, zu wenig finanzielle Ressourcen, um den
Ärzten die verpflichtende Fortbildung zu finanzieren. Mayer: „Wir
haben diese Probleme immer wieder angesprochen, auf die Konsequenzen
hingewiesen, Lösungen präsentiert. Leider scheint die Devise zu
gelten: Augen zu – und zwar so lange, bis es nicht mehr anders geht.“
Die Spitalsärztinnen und -ärzte seien zunehmend frustriert, was die
hohen Dropout-Quoten in den ersten Berufsjahren sowie punktuelle
Kündigungswellen im heurigen Jahr eindrucksvoll belegen.

Dass die jüngste Ankündigung des Wiener KAV, die Arbeitsbelastung von
Spitalsärzten im Nachtdienst mittels Eingabegerät elektronisch zu
erheben, in der aktuell ohnehin schwierigen und aufgrund der knappen
Personalressourcen äußerst angespannten Situation von den Betroffenen
nicht als konstruktiv eingestuft werde, sei verständlich. Anstatt der
Ärzteschaft durch solche Maßnahmen unterschwellig zu vermitteln, man
zweifle an ihrem Engagement, würden die Verantwortlichen gut daran
tun, „die Ärmel hochzukrempeln und endlich umfassende Lösungen zu
präsentieren“, sagte Mayer abschließend. (ssa)

OTS-ORIGINALTEXT PRESSEAUSSENDUNG UNTER AUSSCHLIESSLICHER INHALTLICHER VERANTWORTUNG DES AUSSENDERS - WWW.OTS.AT | NAE

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