- 22.12.2015, 09:39:50
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IT unterstützt bei Depression im Alter
Neues Forschungsprojekt zur Vorbeugung von Depression im Alter startet mit dem Ziel, das vorhandene Versorgungsdefizit zu reduzieren.
Utl.: Neues Forschungsprojekt zur Vorbeugung von Depression im Alter
startet mit dem Ziel, das vorhandene Versorgungsdefizit zu
reduzieren. =
Wien (OTS) - Die Johanniter starteten gemeinsam mit der Salzburg
Research Forschungsgesellschaft und der Sigmund Freud Privat
Universität Wien ein Forschungsprojekt zur Vorbeugung von Depression
im Alter. Ziel ist, das vorhandene Versorgungsdefizit zu reduzieren.
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Depression im Alter wird oft nicht oder erst sehr spät erkannt und
entsteht meist als psychische Reaktion auf Begleiterscheinungen des
Alters. Das einjährige Forschungsprojekt Impetus untersucht das
Potenzial von Informationstechnologie zur Vorbeugung von Depressionen
und Unterstützung des Versorgungsprozesses. Die angedachte gemeinsame
Online-Versorgungsplattform für Depression im Alter bindet sowohl die
Betroffenen als auch alle pflegenden, betreuenden und behandelnden
Personen mit ein. Anzeichen für eine Depression im Alter sollen damit
frühzeitig erkannt und ältere Menschen mit depressiven Episoden durch
personalisierte, altersgerechte Interventionen unterstützt werden.
Von der Grundlagenforschung zur Anwendung
„Wir werden im Forschungsprojekt Impetus die Nutzbarkeit des
Internets für den Bereich Altersdepression prüfen und die
Unterstützung von IKT-Diensten in verschiedenen Phasen des
Versorgungsprozesses darstellen“, so Projektleiterin Manuela Plößnig
von der Salzburg Research Forschungsgesellschaft. So kann der
gesundheitliche Zustand und damit die Lebensqualität und das
Wohlbefinden von Menschen mit Depressionen im Alter durch
Technologieunterstützung verbessert werden.
„Es gibt derzeit Systeme und Pilotversuche in Europa, die
Möglichkeiten aufzeigen, wie computergestützte Interaktionen zwischen
Klient und Therapeut dargestellt werden können“, so Georg Aumayr,
Leiter des Forschungs- und Innovationszentrums der Johanniter. „Dies
kann zum Beispiel ein Stimmungstagebuch sein, das online verwaltet
wird oder auch tele-psychologische Anwendungen mit einer
Konferenzschaltung zu einem Therapeuten oder einer Therapeutin. Dies
wird vor allem bei Patientinnen und Patienten in Langzeittherapien
eingesetzt, um das Vertrauensverhältnis nicht zu verlieren und die
Therapie – trotz beispielsweise Mobilitätseinschränkungen – weiterhin
aufrecht zu erhalten.“
„E-Mental Health“ ist ein recht junges Praxis- und Forschungsfeld,
das die Nutzbarmachung moderner Medien in Prävention, Behandlung,
aber auch Rehabilitation und Selbsthilfe zum Gegenstand hat. „Obwohl
viele Forschungsfragen offen sind, wissen wir, dass moderne Medien
wie vor allem das Internet, bei einer Reihe von psychischen Störungen
die Behandlung effektiv unterstützen können“, so Dr. Christiane
Eichenberg, Professorin für Klinische Psychologie, Psychotherapie und
Medien an der Sigmund Freud Privat Universität Wien. „Allerdings ist
das Potenzial für betroffene ältere Menschen weder ausgeschöpft noch
hinreichend untersucht.“
Gestartet wurde Anfang November 2015 mit einer umfassenden
Literaturrecherche sowie begleitenden ethischen Überlegungen.
Besonderes Augenmerk liegt auf computergestützten
Verhaltenstherapie-Ansätzen für ältere Menschen, auf ergänzenden
Unterstützungsmöglichkeiten im Bereich „E-Mental Health“ und auf
Selbstmanagement-Strategien unter besonderer Berücksichtigung
potenzieller Geschlechterunterschiede.
Impetus wird durch das Bundesministerium für Verkehr, Innovation und
Technologie im Programm benefit gefördert. Projektpartner sind die
Johanniter Österreich, Salzburg Research Forschungsgesellschaft mbH
sowie die Sigmund Freud Privat-Universität.
Altersdepression nach Demenz häufigste psychische Erkrankung
Weltweit zeichnet sich ein Versorgungs- und Behandlungsdefizit für
psychische Alterserkrankungen ab, wobei Depression nach Demenz zu den
häufigsten psychischen Erkrankungen im höheren Lebensalter zählt. Vor
diesem Hintergrund hat die europäische Kommission explizit die
Entwicklung und Implementierung von integrierten Versorgungsmodellen
mit Interventionsdiensten für psychische Erkrankungen im höheren
Lebensalter gefordert.
Johanniter: Kompetenz in assistiven Technologien
Die Johanniter sind mittlerweile eine der erfolgreichsten
Organisationen im Forschungsfeld zu assistiven Technologien in
Europa. Im letzten Jahr wurde verstärkt das Thema Demenz und
assoziierte Krankheiten ins Zentrum der Forschungsabteilung der
Johanniter gestellt. Das Projekt Impetus setzt diesen
Forschungsschwerpunkt fort.
Salzburg Research: international renommierte e-Health-Forschung
Die Salzburg Research Forschungsgesellschaft ist ein unabhängiges
Forschungsinstitut mit dem Schwerpunkt Informationstechnologien (IT).
Die Forschungslinien beraten in technischen IT- und Innovationsthemen
und gestalten in nationalen und internationalen Forschungsprogrammen
sowie im Auftrag der Industrie. Im international renommierten
Forschungsschwerpunkt „e-Health“ werden unterschiedliche digitale
Assistenzmöglichkeiten für verschiedene Erkrankungen wie Demenz oder
Diabetes erforscht, entwickelt und begleitet.
Sigmund Freud Privat Universität (SFU) Wien
Forschung an der Schnittstelle von Psychologie, Psychotherapie und
Medizin. In dem Forschungsgebiet in der Schnittstelle von
Psychologie, Psychotherapie und Medizin liegt ein
Forschungsschwerpunkt der SFU im Bereich von E-Mental Health. In
zahlreichen Projekten und internationalen Kooperationen wurden Fragen
des Potenzials aber auch der Grenzen von modernen Medienanwendungen
in der Versorgung psychisch kranker Menschen erforscht.
Fotos für die Medienarbeit finden Sie unter:
http://www.johanniter.at/fotodownload/aktuell/
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