- 22.12.2015, 08:47:08
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BirdLife: Österreichs Feldvögel weiter im Sinkflug
Neue Feldvogelbroschüre informiert, wie Landwirte seltene Vogelarten besser schützen können

Utl.: Neue Feldvogelbroschüre informiert, wie Landwirte seltene
Vogelarten besser schützen können =
Wien (OTS) - In Österreich beschleunigt sich das dramatische
Aussterben von Rebhuhn und Co. weiter. Alle der
Vogelschutzorganisation BirdLife jetzt zu Jahresende vorliegenden
Daten zeigen, dass der Sinkflug der österreichischen Feldvögel auch
2015 angehalten hat: Der seltene Ortolan ist dieses Jahr
ausgestorben. Der bundesweite Farmland Bird Index zeigt einen
Rückgang der häufigsten Feldvögel von minus 42% schon seit 1998 auf.
Wenn die Agar-Umweltmaßnahmen nicht rasch und besser auf die
Lebensraumansprüche von noch häufigen Arten wie Rebhuhn, Feldlerche
und Kiebitz eingestellt werden, sieht Österreich bald einem stummen
Frühjahr entgegen. Um die heimischen Landwirte über ihre aktuellen
Möglichkeiten zu informieren, wie sie Rebhuhn & Co. in der Praxis
helfen können, veröffentlicht BirdLife jetzt eine neue
Feldvogelbroschüre.
„Der von der BirdLife erhobene, aktuelle Farmland Bird Index
Österreichs belegt alarmierende Verluste bei den bislang weit
verbreiteten Vögeln: Bei Rebhuhn, Wachtel, Kiebitz, Mehlschwalbe,
Girlitz etc. sind das in Summe minus 42% seit 1998, so Gerald
Pfiffinger von BirdLife Österreich. Das ehemals bundesweit
verbreitete Rebhuhn ist in Vorarlberg bereits völlig ausgestorben, in
Kärnten und der Steiermark steht es nach dramatischen
Bestandseinbrüchen kurz davor. „Ohne ein entschiedenes Gegensteuern,
wie z. B. bei der Großtrappe in Niederösterreich und im Burgenland in
den letzten Förderperioden geschehen, wird es absehbar, dass
Österreich bald nicht nur seine derzeit seltensten Brutvögel wie
Ortolan oder Blauracke ganz verliert, sondern dass auch die bereits
stark rückläufigen Arten wie Kiebitz, Wiedehopf, Braunkehlchen und
Wiesenpieper an den Rand des Aussterbens gedrängt werden“, warnt
Pfiffinger.
Landwirtschaft: Entscheidender Einflussfaktor auf Feldvögel
Obwohl auch andere Faktoren auf die Feldvögel wirken, wie
Klimaveränderungen oder Verschlechterungen in Überwinterungsgebieten,
stellt die jahrzehntelang andauernde Intensivierung der
Landwirtschaft zweifellos den zentralen Einflussfaktor für diese
zunehmend bedrohten Vogelarten dar. Das neue, durch die EU geförderte
österreichische Agrar-Umweltprogramm bietet, trotz einiger Schwächen,
zahlreiche Förderansätze, die Landwirte in den kommenden Jahren dazu
nützen können, ihre Landwirtschaftspraxis so zu gestalten, dass
wieder mehr Lebensräume für Rebhuhn, Feldlerche und Kiebitz gezielt
entstehen. Beispiele dafür sind neue, artgerechte Blühstreifen,
Ackerstillegungen als zusätzliche Nahrungs- und Ruheräume oder späte
Mahd von Brutwiesen etc.
BirdLife präsentiert Feldvogelbroschüre: Motivation für
Landwirte effektive Flächenmaßnahmen bis Mai 2016 zu beantragen
Mit den neuen ÖPUL-Herbstanträgen haben die Landwirte diesen Herbst
grob ihre Weichen dafür festgelegt, wie naturverträglich sie bis 2020
wirtschaften wollen bzw. welche EU-Fördermittel sie dafür in Anspruch
nehmen. Bis Mai 2016 haben sie jetzt Zeit, konkrete Flächenmaßnahmen
festzulegen. Für die Lebensräume der Feldvogel ist dies der
entscheidende Einflussfaktor. BirdLife legt dazu jetzt zeitgerecht
eine neue Feldvogelbroschüre vor, die Bauern, Berater und
Interessierte über die Möglichkeiten informiert, für Rebhuhn & Co.
aktiv zu werden.
Download unter: http://www.ots.at/redirect/birdlife
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