- 17.12.2015, 16:29:43
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Wr. Landtag: SP-Stürzenbecher/Niedermühlbichler zu neuem Wahlrecht: „Haben uns in der Mitte getroffen“
Mehrheitsfördender Faktor von 1 auf 0,5 gesetzt
Utl.: Mehrheitsfördender Faktor von 1 auf 0,5 gesetzt =
Wien (OTS/SPW-K) - In der heutigen Landtagssitzung wurde die
 Halbierung des mehrheitsfördernden Faktors beschlossen. Dieser wird
 von Faktor 1 auf Faktor 0,5 reduziert. „Wir haben uns mit den Grünen
 in der Mitte getroffen und einen guten Kompromiss gefunden“, sagt
 Stürzenbecher und stellt klar: „Aus unserer Sicht hatten wir auch
 davor ein demokratisches Wahlrecht“, das einzige Land innerhalb der
 EU, in dem es ein proportionales Wahlrecht gibt, ist die Niederlande.
 „Niemand würde aber behaupten, die Niederlande wären das einzig
 demokratische Land“, so Stürzenbecher.
Wahlrecht auch für EU-BürgerInnen und Drittstaatsangehörige =
Bisher sind EU-BürgerInnen mit Hauptwohnsitz in Wien berechtigt, auf
 Bezirksebene ihre Vertretung zu wählen. Stürzenbecher will, dass
 diese zukünftig auch auf Landes- bzw. Gemeindeebene wählen können.
 „Das wäre nur gerecht. Wir appellieren deshalb an den
 Bundesverfassungsgesetzgeber, uns die Möglichkeit einzuräumen, das zu
 ermöglichen.“
Drittstaatsangehörige dürfen bis dato gar nicht wählen. Ihnen soll
 die Möglichkeit eingeräumt werden - nachdem sie fünf Jahre ihren
 Hauptwohnsitz in Wien haben - ihre Vertretung auf Bezirksebene wählen
 zu dürfen: „Warum soll jemand, der seit 5, 10 oder 20 Jahren hier
 wohnt, nicht in Angelegenheiten des täglichen Lebens mitbestimmen
 können? Das, was jene betrifft, die hier wohnen, soll auch von
 ebenjenen mitbestimmt werden“, sagt Stürzenbecher und appelliert auch
 hier an den Bundesgesetzgeber, diese Möglichkeit zu schaffen.
„Kein willkürlicher Faktor“
„Ich bin froh, dass wir das Kapitel heute beschließen werden und
 damit auch abschließen können. Es ist schön, dass wir gleich in der
 ersten Landtagssitzung der neuen Legislatur das neue Wahlrecht
 beschließen. Schließlich haben wir es uns bei den Verhandlungen mit
 den Grünen nicht leicht gemacht“, versichert Niedermühlbichler. Der
 SP-Landtagsabgeordnete führt aus, dass er die Aufregung um den
 mehrheitsfördernden Faktor von 0,5 nicht verstehen kann: „Das ist
 kein willkürlicher Faktor, schließlich gibt es die 0,5 Prozent in
 Niederösterreich schon länger.“ Der Kritik der Wiener ÖVP am
 mehrheitsfördernden Wahlrecht entgegnet Niedermühlbicher, dass selbst
 die ÖVP auf Bundesebene für einen mehrheitsfördernden Faktor ist.
„Es geht dabei um eine klare Stabilität von Regierungen“, sagt
 Niedermühlbichler und nennt als Beispiel Italien. Dort kam es – vor
 Einführung eines mehrheitsfördernden Faktors - im
 Ein-/Zwei-Jahresrhytmus zu Neuwahlen. „Seit der Einführung des
 mehrheitsfördernden Faktors gibt es in Italien stabile Regierungen“,
 stellt der Landtagsabgeordnete und Landesparteisekretär der SPÖ Wien
 klar. Wem das Wahlrecht bisher genützt hat? „Es war nicht allein die
 SPÖ, die von dem mehrheitsfördernden Faktor profitiert hat. Die FPÖ
 hätte bei der jüngsten Wahl um zwei Mandate weniger – einen
 FPÖ-Vizebürgermeister würde es nicht geben“, erinnert
 Niedermühlbichler.
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