• 16.12.2015, 16:33:19
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Stromnetzentgelte für Haushalte steigen im kommenden Jahr

Stromnetzentgelte steigen im neuen Jahr für Haushalt im Schnitt um zwölf Euro wegen hohen Investitionen in Stromnetze und sinkender Stromnachfrage – Beschluss der Regulierungskommission

Utl.: Stromnetzentgelte steigen im neuen Jahr für Haushalt im
Schnitt um zwölf Euro wegen hohen Investitionen in Stromnetze
und sinkender Stromnachfrage – Beschluss der
Regulierungskommission =

Wien (OTS) - Die Stromnetzentgelte werden mit 1. Jänner 2016 für
einen Durchschnittshaushalt um zwölf Euro im Jahr steigen. Die
Steigerung um 5,7 Prozent im Vergleich zu 2015 hat die
Regulierungskommission des Energieregulators E-Control heute,
Mittwoch, beschlossen. Die Netzentgelte machen rund ein Drittel der
gesamten Stromrechnung aus und werden jährlich neu festgelegt. Gründe
für die Steigerung sind hohe Investitionen in die Stromnetze und eine
geringere Stromnachfrage. Da immer mehr Haushalte eigenen Strom etwa
mit Photovoltaikanlagen erzeugen und weniger Strom aus dem
öffentlichen Netz nachfragen, zahlen diese keine oder nur geringe
Netzkosten. Die Kosten für die Netzinfrastruktur muss daher von einem
immer kleineren Verbraucherkreis bezahlt werden, was für diese zu
Erhöhungen führt. Die neuen Entgelte werden in den nächsten Tagen im
Bundesgesetzblatt veröffentlicht. 2015 sind die Stromnetzentgelte im
Schnitt weitgehend stabil geblieben mit einer leichten Steigerung um
0,26 Prozent für Haushalte.

Steigerungen je nach Bundesland unterschiedlich

Hohe Steigerungen bei den Stromnetzentgelten gibt es in den
Netzgebieten Niederösterreich (+10,98 Prozent), Tirol (+11,4 Prozent)
und Innsbruck (+11,44 Prozent). Hier schlagen die hohen
Investitionskosten in die Netze, geringere Stromabgabemengen sowie
vorgelagerte Netzkosten am deutlichsten durch. In den restlichen
Netzgebieten sind im Haushaltsbereich moderate Entgeltsteigerungen zu
verzeichnen, in Graz etwa beträgt das Plus 2,28 Prozent, in Linz drei
Prozent. Außergewöhnlich hohe Steigerungen von 22 Prozent gibt es
aufgrund von Sondereffekten im Netzbereich Kleinwalsertal in
Vorarlberg. Das dortige Netzgebiet ist an einen deutschen
Netzbetreiber angeschlossen, wo eine außerordentliche Erhöhung der
vorgelagerten deutschen Netzkosten erfolgt.

Hohe Investitionen in Stromnetze

Die Bruttoinvestitionen in die heimischen Stromnetze waren 2014, dem
Referenzjahr für die Netzentgelte 2016, mit rund 700 Millionen Euro
pro Jahr mehr als doppelt so hoch wie in den Anfangsjahren der
Regulierung zwischen 2001 und 2004. Vor allem aufgrund vieler neuer
Ökostromanlagen wie etwa Windkraftwerken mussten Stromleitungen
erneuert und Kapazitäten erweitert werden. Nicht zuletzt deshalb
steigen für sämtliche Stromkunden (Haushalte, Industrie und Gewerbe)
die Stromnetzentgelte im österreichweiten Schnitt 2016 um 5,93
Prozent (Haushalte alleine um 5,7 Prozent). Damit kommt es erstmals
seit der Marktöffnung 2001 und der damit einhergehenden Regulierung
der Stromnetze zu merkbaren Steigerungen. Seit der Liberalisierung
zahlen alle Stromkunden in Österreich jährlich rund ein Viertel (23,8
Prozent) weniger Netzkosten als noch auf Basis der Entgelte aus 2001.
Das ist eine jährliche Ersparnis von 537 Millionen Euro – und das
ohne Berücksichtigung der Inflation.

Stromrechnung durch Anbieterwechsel senken

Um die Stromrechnung trotz steigender Netzentgelte zu senken,
empfiehlt die Regulierungsbehörde E-Control den Wechsel des
Stromlieferanten. Der Wechsel vom angestammten Versorger zum
günstigsten Anbieter spart einem Durchschnittshaushalt derzeit bis zu
260 Euro im Jahr inklusive Neukundenrabatt. Bis Ende September haben
heuer bereits 116.000 Haushalte und Unternehmen ihren
Stromlieferanten gewechselt. Mit dem Tarifkalkulator der E-Control
(www.e-control.at/tarifkalkulator) können Konsumenten innerhalb
weniger Minuten ihren günstigsten Stromlieferanten finden. Bei den
meisten Lieferanten kann der Wechsel mittlerweile bequem online
erledigt werden.

Lieferant frei wählbar, Netzbetreiber bleibt derselbe

Von welchen Lieferanten man seinen Strom bezieht, kann jeder Kunde
frei entscheiden. Ein Haushalt in Wien kann derzeit zwischen 34
verschiedenen Stromlieferanten mit unterschiedlichen Preisen wählen.
Der Netzbetreiber, der unter anderem das Stromnetz betreibt und
wartet, bleibt dagegen abhängig vom Wohnort immer derselbe und kann
nicht gewechselt werden.

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