- 14.12.2015, 13:55:26
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Neunteilige ORF-„Universum History“-Reihe über die Geschichte der österreichischen Bundesländer im 20. Jahrhundert
Auftakt mit „Tirol – Geteilte Heimat“ am 29. Dezember um 21.05 Uhr in ORF 2
Utl.: Auftakt mit „Tirol – Geteilte Heimat“ am 29. Dezember um 21.05
Uhr in ORF 2 =
Wien (OTS) - Mit der neunteiligen ORF-Zeitgeschichtereihe „Unser
Österreich“ startet „Universum History“ am Dienstag, dem 29. Dezember
2015, um 21.05 Uhr in ORF 2 eine aufwendige Dokumentationsreihe im
Hauptabend, die erstmals die facettenreiche Geschichte von
Österreichs Bundesländern in den Mittelpunkt rückt. Bis zum
Republiksjubiläum 2018 soll die regionale Entwicklung Österreichs mit
jeweils einer Folge pro Bundesland erzählt werden – vom Ende der
Habsburger-Monarchie und ihren Kronländern bis zur heutigen Zeit, in
der die EU ein Europa der Regionen ermöglicht. Den Auftakt macht
„Tirol – Geteilte Heimat, im Frühjahr 2016 folgt „Kärnten – Ein
Jahrhundert unterm Mittagskogel / Koroška – Stoletje pod Jepo“, im
Herbst 2016 „Salzburg – Ein Land für sich“. Die weiteren sechs
Bundesländer-Dokus werden bis zum Republiksjubiläum 2018 zu sehen
sein.
ORF-Fernsehdirektorin Mag. Kathrin Zechner, der Kaufmännische
Direktor des ORF, Mag. Richard Grasl, Karlheinz Papst, Sprecher der
ORF-Landesdirektoren, und ORF-TV-Hauptabteilungsleiter für Bildung
und Zeitgeschehen Gerhard Klein stellten heute, Montag, den 14.
Dezember 2015, im Rahmen eines Pressegesprächs in der
Österreichischen Nationalbibliothek im Palais Mollard in Anwesenheit
von Univ.-Prof. DDr. Oliver Rathkolb und Dr. Kurt Scholz,
Vorsitzender des Zukunftsfonds der Republik Österreich, Details zur
neuen ORF-Dokureihe vor. „Universum History“-Redakteur Tom Matzek
erläuterte im Gespräch mit ORF-Tirol-Landesdirektor Helmut Krieghofer
sowie den Produzenten und Regisseuren der Tirol- bzw. Kärnten-Folgen
– Heinrich Mayer-Moroni, Nikolaus und Nils Klingohr (Interspot Film)
sowie für die Regie Georg Laich und Ernst Gossner für Tirol; für
Kärnten Klaus Graf (Graf Film) und die Filmemacher Robert Schabus und
Andrina Mračnikar – die Besonderheiten der beiden Produktionen.
Die Geschichte der Bundesländer wird anhand von neun Familien
erzählt, deren Geschichte mit der ihrer Heimat verbunden ist. Mit
diesen Protagonisten werden historische Wendepunkte, persönliche
Schlüsselerlebnisse, aber auch die Auseinandersetzung mit Tradition
und Veränderung thematisiert. Es sind reale Geschichten von Menschen
aus mehreren Generationen, die mit allen modernen Mitteln der
TV-Dokumentation – inklusive aufwendiger Spielszenen – erzählt
werden. Vielfalt der Meinungen und Diskurs entsteht dabei durch die
unterschiedlichen Sichtweisen von mehreren Generationen einer
Familie. Im Rahmen eines Multimediaprojekts werden die Themen Heimat,
Identität und Grenzziehung auch in Radio und Internet aufgegriffen –
parallel zur ersten Sendung „Tirol – Geteilte Heimat“ u. a. in der
Ö1-Wissenschaft, auf der Plattform science.ORF.at und in den
Programmen des Landesstudios Tirol. Vor allem die ORF-Landesstudios
werden den Österreicherinnen und Österreichern die Möglichkeit zur
Beteiligung an diesem großangelegten Geschichtsprojekt bieten.
ORF-Fernsehdirektorin Mag. Kathrin Zechner: „Diese neue
ORF-Zeitgeschichtereihe erzählt in ‚Universum History‘ die Geschichte
der Bundesländer in einer direkten Gegenüberstellung von historischen
Fakten und jeweils drei Generationen einer Familie. So wird
Geschichte auf besondere Weise begreifbar gemacht. In der klugen
Verwebung von nachgestellten Spielszenen und den dokumentarischen
Teilen erlebt unser Publikum die engen Wechselwirkungen zwischen
Lebensentscheidungen und erlebten Schicksalen Einzelner und der
regionalen und österreichischen Geschichte. Am Ende dieser Reihe soll
ein besseres Verständnis über die regionalen und nationalen Vorgänge
der letzten 100 Jahre stehen. Um die regionale Authentizität zu
gewährleisten, ist es uns in der Entwicklung der Projekte wichtig,
Historiker/innen und Filmemacher/innen bestmöglich aus dem jeweiligen
Bundesland in unsere Projekte einzubinden.“
Mag. Richard Grasl, Kaufmännischer Direktor des ORF: „Der ORF hat
eine gute Tradition in der Dokumentation von Zeitgeschichte und in
der Darstellung der Regionalität unseres Landes. Dieses ‚Universum
History‘-Projekt ist ein Bekenntnis zur Vielfalt Österreichs, in dem
wir die Stärken des ORF bündeln: Redaktionen in Fernsehen, Radio und
Internet, Archiv und Landesstudios realisieren gemeinsam mit
regionalen Produktionsfirmen, Filmemachern und Schauspielern bis 2018
ein Kompendium aus neun Zeitgeschichtedokumentationen der
österreichischen Bundesländer, die inhaltlich relevant, finanziell
relevant und relevant für Österreich sind.“
Karlheinz Papst, Sprecher der ORF-Landesdirektoren: „In dieser
neunteiligen Doku-Reihe ‚Unser Österreich‘ wird die Geschichte der
Bundesländer aus der Perspektive von Familien erzählt, die von dieser
Grenzziehung unmittelbar betroffen waren und heute noch sind. Die
Geschichte jedes einzelnen Bundeslandes wird so aus einem anderen
Blickwinkel betrachtet und auch für die jüngeren Generationen
zugänglich und verständlich gemacht. Diese in qualitativ hochwertiger
Weise produzierte ‚Universum History‘-Reihe ist ein klassisches
Beispiel für öffentlich-rechtliches Programm. Sie entspricht auch dem
Wunsch des Publikums nach mehr Regionalität im Programmangebot des
ORF, dem die Landesstudios Rechnung tragen. Ich bin überzeugt, dass
die Dokus bei den Zuschauerinnen und Zuschauer Anklang finden
werden.“
Gerhard Klein, ORF-TV-Hauptabteilungsleiter Bildung und
Zeitgeschehen: „Eines der Hauptthemen unserer neuen Dokureihe sind
die schmerzenden Wunden von Grenzziehungen bzw. die Überwindung von
Grenzen. Beides beschäftigt die Menschen bis heute. ‚Unser
Österreich‘ also. Der Titel soll nicht missverstanden werden. Es geht
uns nicht um einem unreflektierten Heimatbegriff, der mancherorts
kultiviert wird, vielleicht als Antwort auf die neue
Unübersichtlichkeit. Uns geht es um einen Begriff von Heimat – und
der Heimat anderer – inmitten eines Europas der Regionen. Wir wollen
auch nicht einen halbwegs umfassenden historischen,
gesellschaftlichen und kulturellen Überblick bieten. In jeder Folge
erzählen wir nur das eine oder andere historische Schlüsselereignis
des jeweiligen Bundeslandes, verwoben mit der persönlichen Geschichte
einer Familie.“
„Universum History“-Redakteur Tom Matzek: „Das Besondere an
Zeitgeschichte ist: Sie geht uns nahe, weil es um Ereignisse geht,
die wir selbst erlebt haben oder unsere Eltern, Großeltern,
Urgroßeltern. Und jeder darauf seine eigene Sichtweise hat. Auf
diesem Diskurs der Sichtweisen verschiedener Generationen baut auch
das Konzept von ‚Unser Österreich‘ auf. Im Mittelpunkt steht immer
die Auseinandersetzung mit einem zentralen Konflikt, der diese Region
im 20. Jahrhundert geprägt hat. So können wir zwar nicht die ganze
Geschichte eines Bundeslandes erzählen, aber wir hoffen dafür die
spannendste.“
„Universum History“ erzählt die Geschichte der österreichischen
Bundesländer im 20. Jahrhundert
Mit dem Ende des Ersten Weltkriegs und dem Frieden von St. Germain
wurden vor knapp 100 Jahren am grünen Tisch die Grenzen des heutigen
Österreichs gezogen. Diese Grenzziehung durchschnitt plötzlich auch
über Jahrhunderte gewachsene Kultur-, Natur- und Wirtschaftsräume.
Die Folgen der Friedensordnung waren weitreichend – als Auslöser
neuer Konflikte und neuer Grenzziehungen. Sie beschäftigen die
Menschen bis heute – die Fragen von Eigenständigkeit und
Zugehörigkeit, Herkunft und Identität sind auch im Europa der
Regionen präsent.
Der zeitliche Bogen jeder Folge spannt sich von 1918 bis heute. In
diesen 100 Jahren wird die Frage von Zugehörigkeit in kurzen
Abständen mehrfach gestellt. 1918, 1938, 1945, 1955, 1995 – die
dramatischen Wendejahre in der Geschichte Österreichs liefern die
Eckpunkte jeder Folge dieser Reihe. Ob Abwehrkampf im Süden gegen
Italien oder das SHS-Königreich, ob im Norden die Bestrebung, die
langjährigen Zugehörigkeit zu Bayern fortzusetzen – die
Transformation der Kronländer der Habsburger-Monarchie in die
Republik Österreich löst eine Identitätskrise aus, die die Jahrzehnte
bis zum sogenannten „Anschluss“ prägen – eine Gesellschaft zerrissen
zwischen Rückbesinnung auf alte und Finden von neuen Identitäten. Mit
der erneuten Katastrophe eines Weltkriegs werden 1945 die Fragen der
Grenzziehung wieder gestellt – ob am Brenner oder an den Karawanken,
ob an der Thaya oder an der Enns. Nicht nur die Grenzen von 1918 sind
wieder ein Thema, sondern auch die Grenzen der Besatzungszonen, die
mitten durch einige Bundesländer gehen. Sogar die Gefahr einer
Teilung mitten durch Österreich besteht im Kalten Krieg. Erst der
Staatsvertrag eint als Stiftungsereignis die Republik und ihre
Bundesländer. Die Position der Länder bleibt durch das
föderalistische Prinzip bis heute stark – ein Erbe der Geschichte. Es
ist Gegengewicht zum Zentralismus des Bundes.
Mit dem Ende des Eisernen Vorhangs und dem Schengener Abkommen
beginnt eine Ära, in der Grenzen keine Bedeutung zu haben scheinen –
der Nationalstaat ist am Rückzug vor einem geeinten Europa. Einige
der alten Kultur- und Wirtschaftsräume (Waldviertel und Südböhmen,
Innviertel und Niederbayern, Nord- und Südtirol) werden dadurch
wiedergeeint. Staatenübergreifende Kooperationen werden gefördert wie
zwischen Kärnten und Friaul, Burgenland und Ungarn. Fast scheint es,
als könnten die alten Kronländer Paten dafür sein. Doch das Europa
der Regionen ist bisher nur eine Vision, vor allem wenn es um
politische Partizipation in der EU geht. So stellt sich die Frage der
Zugehörigkeit wieder und nach wie vor – ein Spagat zwischen
Vergangenheit und Gegenwart.
Nähere Informationen zur Auftaktfolge „Tirol – Geteilte Heimat“ sowie
den nächsten Ausgaben „Kärnten – Ein Jahrhundert unterm Mittagskogel
/ Koroška – Stoletje pod Jepo“ und „Salzburg – Ein Land für sich“
sind unter http://presse.ORF.at abrufbar. Die einzelnen Folgen der
„Universum History“-Reihe „Unser Österreich“ sind nach der
TV-Ausstrahlung sieben Tage als Video-on-Demand abrufbar und werden
auch als Live-Stream auf der ORF-TVthek (http://TVthek.ORF.at)
angeboten.
Das gesamte TV-Angebot des ORF – ORF eins, ORF 2, ORF III sowie ORF
SPORT + – ist auch im HD-Standard zu empfangen. Alle Informationen
zum ORF-HD-Empfang und zur Einstellung der neuen HD-Angebote finden
sich auf der Website hd.ORF.at, die ORF-Service-Hotline 0800 / 090
010 gibt kostenfrei aus ganz Österreich persönliche Hilfestellung.
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