• 11.12.2015, 11:18:10
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Ärztekammer legt „10 Medizinische Handy-Regeln“ neu auf

Unter Berücksichtigung neuester wissenschaftlicher Erkenntnisse adaptiert und ergänzt

Utl.: Unter Berücksichtigung neuester wissenschaftlicher
Erkenntnisse adaptiert und ergänzt =

Wien (OTS) - Seit Jahren finden die von der Wiener Ärztekammer
veröffentlichten „10 Medizinischen Handy-Regeln“ sowohl unter
Experten als auch in der breiten Bevölkerung großen Anklang.
Angesichts aktueller technischer Entwicklungen wurden die Regeln in
einer nunmehr bereits 6. Auflage adaptiert und ergänzt. Zur
Vermeidung unnötiger Strahlung gilt beispielsweise ab sofort die
Empfehlung, Handy-Apps zu reduzieren beziehungsweise zu deaktivieren.
****

Mit den Handy-Regeln, die auch den aktuellen Empfehlungen der
Weltgesundheitsorganisation (WHO) gerecht werden, möchte die Wiener
Ärztekammer die Bevölkerung aus medizinischer Sicht über mögliche
gesundheitsschädliche Auswirkungen informieren. Die sich rasant
entwickelnde Mobilfunktechnologie führt laut Piero Lercher, Referent
für Umweltmedizin der Ärztekammer für Wien, immer wieder zu neuen
Phänomenen und Reaktionen. Eine ständige Aktualisierung und
Erweiterung der Handy-Regeln sei daher unerlässlich. „Unsere
Empfehlungen im Umgang mit Mobiltelefonen gelten nicht nur dem
bewussteren Umgang mit Handy- und Sendemaststrahlung, sondern
umfassen auch Aspekte der Verkehrssicherheit und sollen vor negativen
psycho-sozialen Folgen schützen“, meint Lercher.

Die Ärztekammer empfiehlt in ihrer neuesten Auflage unter anderem,
zu Hause und am Arbeitsplatz über das Festnetz zu telefonieren und
dort über ein LAN-Kabel ins Internet einzusteigen. Diese Variante
komme im Gegensatz zur Dauerbestrahlung via DECT-Schnurlostelefone,
WLAN-Access-Points, Datensticks und LTE-Homebasis-Stationen ohne
Strahlung aus und sei zudem schnell und datensicher.

Eine weitere Neuerung der Handyregeln betrifft die Strahlung durch
den Hintergrunddatenverkehr von Apps. Die Empfehlung der Ärztekammer
lautet daher, die Anzahl der Apps und die meist überflüssigen
Hintergrunddienste des Smartphones zu minimieren beziehungsweise
öfter zu deaktivieren. Zudem soll beim Kauf von Mobiltelefonen auf
einen möglichst geringen SAR-Wert sowie einen externen
Antennenanschluss geachtet werden. Der SAR-Wert ist ein Maß für die
Absorption von elektromagnetischen Feldern.

Auch in Hinblick auf das herannahende Weihnachtsfest gewinnt das
Thema an Brisanz. Smartphones gehören mittlerweile zu den
beliebtesten Weihnachtsgeschenken für Kinder und Jugendliche. Lercher
rät Eltern aber davon ab, ihren Kindern, und insbesondere jüngeren
Kindern, ein Handy zu schenken. Er empfiehlt stattdessen, auf
pädagogisch wertvolle Weihnachtsgeschenke zu setzen. „Die Weihnachts-
und Adventzeit ist eine ideale Gelegenheit, die von der Wiener
Ärztekammer beworbenen handyfreien Zonen und Zeiten zu genießen und
sich wieder mehr auf die persönliche Kommunikation zu besinnen“, so
der Umweltmediziner.

Sorgsamer Umgang mit dem Handy ohne Einschränkung der
Mobilität

Hier nochmals im Überblick das, was die Wiener Ärztekammer allen
Mobilfunkanwendern rät:

- Prinzipiell gilt: So wenig und so kurz wie möglich telefonieren –
Festnetz verwenden oder SMS schreiben. Kinder und Jugendliche unter
16 Jahren sollten Handys nur für den Notfall mitführen!

- „Der Abstand ist dein Freund“ – das Handy während des
Gesprächsaufbaus von Kopf und Körper fernhalten beziehungsweise
achten Sie auf den in der Bedienungsanleitung vom Hersteller
empfohlenen Abstand. Nutzen Sie die eingebaute Freisprecheinrichtung
oder ein Headset!

- Bei Verwendung von Headsets oder integrierter Freisprecheinrichtung
Handys nicht unmittelbar am Körper positionieren – besondere Vorsicht
gilt hier für Schwangere. Bei Männern sind Handys in der Hosentasche
ein Risiko für die Fruchtbarkeit. Personen mit elektronischen
Implantaten (Herzschrittmacher, Insulinpumpen et cetera) müssen auf
Abstand achten. Wenn nicht anders möglich: äußere Rocktasche,
Rucksack oder Handtasche verwenden!

- Nicht in Fahrzeugen (Auto, Bus, Bahn) telefonieren – ohne
Außenantenne ist die Strahlung im Fahrzeug höher. Zudem wird man
abgelenkt und man belästigt in öffentlichen Verkehrsmitteln die
Mitreisenden!

- Während des Autolenkens herrscht absolutes SMS- und
Internetworking-Verbot – die Ablenkung führt zur Selbstgefährdung und
zur Gefährdung anderer Verkehrsteilnehmer!

- Zu Hause und am Arbeitsplatz über das Festnetz telefonieren –
Internetzugang über LAN-Kabel (zum Beispiel via ADSL, VDSL,
Glasfaser) strahlt nicht, ist schnell und datensicher.
Dauerstrahlende DECT-Schnurlostelefone, WLAN-Access-Points,
Datensticks und LTE-Homebasis-Stationen (Box, Cube et cetera) sollten
vermieden werden!

- Gehen Sie öfter offline oder verwenden Sie den Flugmodus – für
Funktionen wie zum Beispiel Musikhören, Kamera, Wecker,
Taschenrechner oder Offlinespiele ist nicht immer eine
Internetverbindung notwendig!

- Weniger Apps bedeutet weniger Strahlung – minimieren Sie die
Anzahl der Apps und deaktivieren sie die meist überflüssigen
Hintergrunddienste Ihres Smartphones. Das Deaktivieren von „Mobile
Dienste“ / „Datennetzmodus“ macht aus dem Smartphone wieder ein
Handy. Sie sind weiterhin erreichbar, vermeiden aber viel unnötige
Strahlung durch Hintergrunddatenverkehr!

- Vermeiden Sie das Handytelefonieren an Orten mit schlechtem Empfang
(Keller, Aufzug et cetera) – in solchen Situationen steigert das
Handy die Sendeleistung. Verwenden Sie bei schlechter
Empfangsqualität ein Headset oder die Freisprecheinrichtung!

- Beim Kauf von Handys auf einen möglichst geringen SAR-Wert sowie
einen externen Antennenanschluss achten!

(S E R V I C E - Die Plakate „Strahlende Informationen: 10
medizinische Handy-Regeln“ können in der Pressestelle der Ärztekammer
für Wien kostenlos - auch für Schulen - unter Tel.: (01) 51501-1223,
E-Mail: pressestelle@aekwien.at, bestellt werden; Plakat-Download auf
der Homepage der Ärztekammer für Wien:
http://www.aekwien.at/aekmedia/Medizinische-Handy-Regeln.pdf)

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