• 11.12.2015, 10:49:38
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Schwarze Pädagogik im Umgang mit „islamischen“ Kindergärten?!

Wien (OTS) - In den letzten Tagen wurde eine sog. Vorstudie der
Universität Wien, die im Auftrag des Integrationsministeriums
erfolgte, über „islamische“ Kindergärten in Wien vorgestellt.

Diese sog. Studie erscheint in einem Zeitraum, in welchem sich die
Islamische Glaubensgemeinschaft in Österreich aufgrund der
veränderten gesetzlichen Lage in einem massiven Prozess der
Umstrukturierung befindet.

Die Studie wird weiterhin begleitet von politischen Forderungen der
sofortigen Schließung einiger Kindergärten.

Darüber hinaus beinhaltet die sog. Studie mehrere strafrechtlich
relevanten Unterstellungen, wobei die geschädigten Vereine und
Personen bereits rechtliche Schritte dagegen eingeleitet haben.

Wir möchten als Kindergärten in Trägerschaft von MuslimInnen
klarstellen, dass wir sehr an einer Qualitätssteigerung interessiert
sind. Wir bemühen uns, unser Personal fortzubilden und tauschen uns
auf zahlreichen Tagungen und Konferenzen von KindergartenpädagogInnen
regelmäßig aus. Wir freuen uns über qualifizierte Kritik, weil sie
uns dabei hilft, uns weiter zu entwickeln und unsere Qualität stetig
zu steigern.

Die Vorstudie der Universität Wien erscheint uns aus folgenden
Punkten nicht konstruktiv in ihrer Kritik zu sein, weshalb ihre
Ergebnisse für uns nicht aussagekräftig sind:

1. Es wird die Offenheit der „islamischen“ Kindergärten für das
Forschungsprojekt bemängelt. Kein einziger der unterzeichnenden
Kindergärten wurde von der Universität Wien angefragt. Wir möchten
gerne erfahren, nach welchen Kriterien die befragten Kindergärten
ausgewählt wurden und warum „Ergebnisse“ über Kindergärten
nachzulesen sind, die gar nicht angefragt wurden? Offensichtlich
besteht bei denen, die abgelehnt haben, keine Vertrauensbasis zu den
Studienautoren – oder aber betrachteten sie sich nicht als
„islamische“ Einrichtungen.

2. Von den geschätzten 10.000 Kindern in „islamischen“ Einrichtungen
wurden 9 Eltern befragt. Das ist keinesfalls repräsentativ.
Unabhängig davon müssten die Fragebogen, die für die „Vorstudie“
verwendet wurden, veröffentlicht werden, um das Forschungsdesign
nachvollziehen zu können und die Aussagekraft transparent zu machen.

3. Alle in unseren Einrichtungen beschäftigten PädagogInnen sind
qualifiziert. Sie gehören unterschiedlichen Religionen und Kulturen
an und haben vielfältige sprachliche Kompetenzen. Ihre
Qualifikationen werden regelmäßig von der Stadt Wien überprüft.

4. Unser Bildungsangebot entspricht dem Bildungsplan der Stadt Wien,
es gibt keinerlei abweichende oder gar geheime Curricula.

5. Die Kommunikationssprache in unseren Einrichtungen ist deutsch –
gleichfalls bieten einige von uns muttersprachliche Förderung an –
auch, weil dies nachweislich dem Erwerb der deutschen Sprache dient.

6. In unseren Kindergärten lernen die Kinder den selbstverständlichen
Umgang mit kultureller und sprachlicher, oftmals auch religiöser
Vielfalt kennen, sie werden befähigt zu einem Leben in einer
pluralistischen Gesellschaft.

7. Es ist von der Universität Wien nicht zu erwarten gewesen, dass
eine Studie mit derartigen Mängeln veröffentlicht wird – wir würden
uns vielmehr wünschen, dass Kindergärten Unterstützung in ihrer
zentralen elementarpädagogischen Rolle erhalten und gemeinsam
Konzepte entwickelt werden, um eine Qualitätssicherung zu
garantieren.

Wir wünschen uns, dass die Diskussion über Qualität konstruktiv und
breit geführt wird und nicht auf Kosten einer Gruppe geht, denn es
geht um die Zukunft unserer Kinder und die Zukunft Österreichs. Wir
alle sind interessiert an der Integration der von uns betreuten
Kinder in die Gesellschaft – und bemühen uns auf diese Weise, einen
Beitrag zum sozialen Frieden zu leisten.

Überzeugen Sie sich selber – wir laden alle Interessierten in den
kommenden Wochen zu Tagen der offenen Tür in unseren Einrichtungen
ein, so dass sich jeder selber ein Bild machen kann. Nähere Infos
hierzu folgen.

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