• 02.12.2015, 10:28:33
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„Stadt Wien hat kaputt privatisiert“ - Personaldienstleiter AGO in Insolvenz

Stadtnaher Personaldienstleiter AGO zahlt keine Gehälter mehr aus – Wien Anders: „Die Stadt Wien steht hier in der Verantwortung“

Utl.: Stadtnaher Personaldienstleiter AGO zahlt keine Gehälter mehr
aus – Wien Anders: „Die Stadt Wien steht hier in der
Verantwortung“ =

Wien (OTS) - Nach der Zielpunkt-Pleite endet das Jahr 2015 für noch
mehr Menschen in Wien mit Arbeitslosigkeit und fehlenden Gehältern.
Wie Wien Anders erfahren hat, kann der Personaldienstleister AGO,
Akademischer Gästedienst in Österreich, die November-Gehälter für
seine MitarbeiterInnen nicht auszahlen. In einem Schreiben an die
MitarbeiterInnen, das Wien Anders vorliegt, heißt es: „Aufgrund der
aktuellen Situation müssen wir Sie bedauerlicherweise davon in
Kenntnis setzten, dass (…) weder das laufende Novembergehalt noch die
anstehende Sonderzahlung angewiesen werden können. … In weiterer
Folge wird aus jetziger Sicht ein Insolvenzverfahren wohl
unausweichlich sein.“

Der umstrittene Personaldientstleister AGO hat den Recherchen von
Wien Anders zufolge rund 1000 MitarbeiterInnen. An ihn wurden unter
anderen die IT-Dienstleistungen für den Krankenhausverbund KAV
ausgelagert, und in einem dubiosen Vergabeverfahren der Auftrag zur
Reinigung des AKH. Diese Vergabe beschäftigt seit Jahren die
Gerichte. Mehrere ranghohe AKH-Beamte wurde wegen Missbrauch der
Amtsgewalt angeklagt. Sie sollen das Ausschreibungsverfahren so
manipuliert zu haben, dass AGO und nicht ein Konkurrent zum Zug kam.

Höchst bedenklich ist auch, dass die Stadt Wien ein Unternehmen
beauftragte, dass ganz offen Lohndumping, betreibt. So sucht AGO
derzeit z.B. eine RechtsanwaltsassistentIn mit abgeschlossener
kaufmännischer Ausbildung und mehrjähriger Berufserfahrung. Er will
dafür aber nur unter 1500,- Euro brutto Lohn zahlen. Also deutlich
weniger als die 1700,- Mindestlohn, den die SP-Gewerkschafter derzeit
fordern.

„Es ist ein Hohn das die SPÖ Zielpunkt kritisiert und dass
gleichzeitig die Stadt Wien Lohndumping und den neoliberalen Irrsinn
forciert. AGO ist ein Beispiel dafür wie die strukturelle Korruption
in der Stadt den Menschen schadet“, meint Wien Anders Sprecher
Christoph Ulbrich. Und weiter: „Diese Privatisierungen bringen weder
Effizienz noch Sicherheit für die Beschäftigten. Die Gewinne fließen
lediglich über verzweigte Firmenkonstrukte in die Taschen einer Hand
voll SPÖ-naher Personen. Die sozialen Folgen müssen die einzelnen
ArbeitnehmerInnen tragen, die jetzt 3 Wochen vor Weihnachten kein
Geld bekommen. Wir fordern daher: Schluss mit Privatisierung im
Bereich der Stadt Wien.“

OTS-ORIGINALTEXT PRESSEAUSSENDUNG UNTER AUSSCHLIESSLICHER INHALTLICHER VERANTWORTUNG DES AUSSENDERS - WWW.OTS.AT | WIA

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