- 20.11.2015, 10:18:48
- /
- OTS0043 OTW0043
Bundes-Schulgemeinschaftsausschuss: Entmündigung der Schulpartner inakzeptabel
B-SGA sieht Schulpartnerschaft auf dem Abstellgleis
Utl.: B-SGA sieht Schulpartnerschaft auf dem Abstellgleis =
Wien (OTS) - Mit Entsetzen hat der Bundes-Schulgemeinschaftsausschuss
(B-SGA) die Ankündigung der Regierungsparteien zur Kenntnis genommen,
Mitbestimmungsrechte der Eltern, Schüler und Lehrer in den geplanten
Gesamtschul-Modellregionen abzuschaffen.
„Jetzt wissen wir, warum die gewählten Vertreter der Schulpartner von
der Bildungsreform 2015 ausgegrenzt wurden. Die Regierung möchte nach
dem Motto „Und bist du nicht willig, so brauch' ich Gewalt.“
handeln“, so Theodor Saverschel, Präsident des Bundesverbandes der
Elternvereine an mittleren und höheren Schulen wörtlich. „Die
Absicht, das Entscheidungsrecht der Schulpartner vor Ort bei der
Umwandlung von Gymnasien zu Gesamtschulen abzuschaffen, übertrifft
unsere schlimmsten Befürchtungen.“
Maximilian Gnesda, Bundesschulsprecher, sieht eine Stärkung der
Schulpartnerschaft gefährdet. „Ich bin enttäuscht, dass die
Versprechungen, uns Schulpartnern in der Reform mehr Mitsprache zu
geben, nicht in die Tat umgesetzt wurden. Hoffnung gibt mir aber die
Aussage von Sektionschef Nekula. Zumindest in der Gesetzgebungsphase
wolle man uns nun einbinden. Inwiefern dies wieder ein leeres
Versprechen von Seiten des SPÖ-Ministeriums ist, bleibt abzuwarten.“
Eckehard Quin, Vorsitzender der AHS-Gewerkschaft, stößt ins gleiche
Horn: „Bei der Einführung von Modellregionen für Gesamtschulen wird
davon ausgegangen, dass die bisher dafür notwendige Zustimmung der
betroffenen Schüler, Eltern und Lehrer nicht erreicht wird. Was man
auf demokratischem Weg nicht durchsetzen kann, möchte man jetzt
offensichtlich durch die Abschaffung der Mitbestimmungsrechte
erzwingen.“
Jürgen Rainer, der Vorsitzende der BMHS-Gewerkschaft, weist auf ein
weiteres Problem des Bildungsreformpapiers hin: „Dass sich die
Schulen ihr Supportpersonal selbst finanzieren sollen, indem sie
Klassen vergrößern und auf Teilungen verzichten, kann aus
pädagogischer Sicht nur zurückgewiesen werden.“
Als „unerträglichen Zynismus“ bezeichnet Theodor Saverschel die
Aussagen von Bildungsministerin Gabriele Heinisch-Hosek, dass Eltern,
die ihre Kinder nicht in zwangsumgestellte Gesamtschulen schicken
wollen, eben an andere Schulen außerhalb der Modellregion
„ausweichen“ müssten.
„Gerade jetzt nach der Abschaffung der Kollegien brauchen wir
Schulpartner. Es ist längst an der Zeit, dass wir Landes- und
Bundes-Schulgemeinschaftsauschüsse gesetzlich verankern“, so
Bundesschulsprecher Maximilian Gnesda
„Eine Politik, die der Schule wertschätzend begegnet und sie in eine
erfolgreiche Zukunft führen möchte, darf die Schulpartner nicht
entmündigen, sondern muss deren Mitbestimmungsrechte ausbauen!“ so
die Mitglieder des B-SGA abschließend.
OTS-ORIGINALTEXT PRESSEAUSSENDUNG UNTER AUSSCHLIESSLICHER INHALTLICHER VERANTWORTUNG DES AUSSENDERS - WWW.OTS.AT | NOB