• 18.11.2015, 09:54:07
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Kinderfreunde zu Bildungsreform: Ein erster Schritt ist getan

Wien (OTS) - „Das gestern präsentierte Ergebnis der
Bildungsreformgruppe hat einige gute Seiten, auch wenn wir uns in
manchen Bereichen mehr erhofft hatten“, erklärt Andreas Kollross,
stellvertretender Bundesvorsitzender der Österreichischen
Kinderfreunde. Es liege in der Natur der Sache, dass ein
Kompromisspapier von zwei Parteien nicht für Begeisterungsstürme auf
beiden Seiten sorgen könne, daher müsse man das Ergebnis als ersten
Schritt verstehen: „Wir wollen die positiven Aspekte herausstreichen,
zum Beispiel das verpflichtende zweite Kindergartenjahr oder die
Stärkung der Schulautonomie. Alle internationalen Vergleichsstudien
beweisen die positiven Effekte von mehr Schulautonomie und das
Bewusstsein für Kindergärten als elementare Bildungseinrichtungen ist
seit vielen Jahren ein Steckenpferd der Kinderfreunde“, freut sich
Kollross.

Das Papier sei jedoch in manchen Bereichen auch nicht weitreichend
genug: „Es ist unsere Pflicht, auch die Schwächen aufzuzeigen. Wir
hätten uns beispielsweise gewünscht, dass die Ausbildung für
Kindergartenpädagog/innen stärker aufgewertet würde. Pädagogische
Qualität steht und fällt mit der Ausbildung der Pädagog/innen, wir
hätten uns daher gewünscht, dass diesem Thema mehr Aufmerksamkeit
geschenkt würde“, so Kollross.

Der größte Kritikpunkt am Reformpapier sei jedoch die zögerliche
Umsetzung der gemeinsamen Schule: „Eine gemeinsame Schule ist nur
dann wirklich sinnvoll, wenn sie die einzige Schulform in einem
größeren Gebiet ist. Sonst werden erst recht wieder soziale Auslese
und Undurchlässigkeit gefördert, wenn es parallel möglich ist, die
Kinder ins Gymnasium zu schicken“, befindet Kollross. Daher könne die
Bildungsreform nur als erster Schritt auf einem langen Weg verstanden
werden: „Wir sind von der gemeinsamen Schule überzeugt und das
Konzept wird sich überall dort durchsetzen, wo es richtig umgesetzt
wird. Auf kurz oder lang werden das auch jene einsehen müssen, die
das aktuelle System der Trennung als Nonplusultra sehen“, kündigt
Kollross an.

Es sei jetzt jedenfalls wichtig, konsequent weiter zu arbeiten und
sich nicht auf dem Reformpapier auszuruhen: „Bildung braucht ein
lebendiges System, das sich auf die Bedürfnisse der Kinder einstellen
kann. Dazu braucht es ein fortschrittliches Menschenbild und die
Bereitschaft, im Interesse der Kinder zu denken. Ein solcher Prozess
endet nicht bei einem Kompromisspapier, sondern muss stetig
weitergehen“, so Kollross abschließend.

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