• 12.11.2015, 09:39:25
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Allianz für Klimagerechtigkeit: Bundesregierung muss fairen Beitrag zu Klimaschutz leisten

Österreichs politische VertreterInnen sind gefordert, aktiv an einem positiven Ergebnis der Klimakonferenz in Paris mitzuwirken.

Utl.: Österreichs politische VertreterInnen sind gefordert, aktiv an
einem positiven Ergebnis der Klimakonferenz in Paris
mitzuwirken. =

Wien (OTS) - VertreterInnen der Allianz für Klimagerechtigkeit, einem
breiten zivilgesellschaftlichen Bündnis aus 24 Organisationen,
stellen heute im Rahmen einer Pressekonferenz ihren Ausblick auf die
Klimakonferenz in Paris vor. „Ein gutes Klimaschutzabkommen in Paris
kann nur gelingen, wenn alle Staaten ihren fairen Beitrag leisten und
Entwicklungsländer finanziell unterstützt werden. Davon sind wir aber
noch weit entfernt. Es braucht noch viel Bewegung, um zum Ziel zu
kommen und auch Österreich muss hier noch deutlich nachbessern!“, so
die VertreterInnen der Allianz für Klimagerechtigkeit unisono.

Univ. Prof. Dr.in Helga Kromp Kolb erklärt, warum es aus
wissenschaftlicher Sicht geboten ist, stärker gegen die globale
Erwärmung aktiv zu werden: „Die wissenschaftliche Faktenlage ist
eindeutig: Der Klimawandel ist real und er wird massive negative
Auswirkungen auf unsere Gesellschaft haben, wenn wir nicht jetzt
gegensteuern. Österreich hat zum Klimawandel beigetragen und wird
nicht ungeschoren davonkommen, insofern ist es wichtig, dass auch wir
glaubwürdig für Klimaschutz eintreten, selbst Klimaschutz im Inland
betreiben, und Schwellen- sowie Entwicklungsländern in ihren
Bemühungen helfen.“

Die österreichische Umweltschutzorganisation GLOBAL 2000 verweist in
dem Zusammenhang darauf, dass entwickelte Industrienationen wie
Österreich ihre Treibhausgasemissionen um 80 bis 95 Prozent bis 2050
gegenüber dem Basisjahr 1990 reduzieren müssen, wenn eine
realistische Chance bestehen soll, die globale Erwärmung auf unter
zwei Grad einzudämmen. „Es reicht nicht, auf internationalen
Konferenzen schöne Reden zu schwingen. Die österreichische
Bundesregierung muss endlich handeln, den Energieverbrauch
reduzieren, den Umstieg auf 100 Prozent erneuerbare Energie bis 2050
beschließen und eine integrierte Energie- und Klimastrategie mit
konkreten Zielen ausarbeiten“, so Johannes Wahlmüller, Klimasprecher
von GLOBAL 2000.

Der Klimawandel hat bereits jetzt verheerende Auswirkungen auf arme
Bevölkerungsgruppen im globalen Süden. Jennifer Liang, die Leiterin
der indischen NGO „The Ant“ berichtet aus der politisch und
ökologisch höchst sensible Region Nordost-Indien: „Es wird generell
wärmer, der Monsun-Regen wird unvorhersehbarer, plötzliche
Überflutungen und Dürreperioden häufen sich. All das stellt die von
der Landwirtschaft und Waldnutzung lebende – vorwiegend indigene –
Bevölkerung vor große Probleme. Klimabedingte Migration aus
Bangladesch führt bereits jetzt zu Konflikten und diese drohen sich
weiter zu verschärfen“, erklärt die Sozialarbeiterin und Partnerin
der Dreikönigsaktion der Katholischen Jungschar und ruft dringend
dazu auf, die Opfer des Klimawandels zu unterstützen.

Damit Entwicklungsländer sich auf die bereits auftretenden sowie
weitere unvermeidbare Folgen des Klimawandels vorbereiten und
nachhaltige Entwicklungspfade einschlagen können, brauchen sie aber
finanzielle und technologische Unterstützung. Martin Krenn von der
Koordinierungsstelle der österreichischen Bischofskonferenz erklärt:
„Die österreichische Bundesregierung darf sich nicht länger vor ihrer
internationalen Verantwortung drücken und muss einen fairen Beitrag
zur Unterstützung von Menschen, die durch den Klimawandel in Not
geraten, leisten. Dafür müssen zusätzliche Mittel eingesetzt werden,
damit Klimaschutz nicht auf Kosten von notwendigen Verpflichtungen
der Entwicklungszusammenarbeit geht.“

Die Allianz für Klimagerechtigkeit fordert einen Beitrag von 100 Mio.
Euro zur Erstkapitalisierung des Green Climate Fund und jährlich 80
Mio. Euro an neuen und zusätzlichen Mitteln für Klimaschutzprogramme
in Entwicklungsländern. Derzeit hat Österreich aber nur 25 Mio. US-$
für den Green Climate Fund zur Verfügung gestellt, was im
internationalen Vergleich ein minimaler Beitrag ist: Österreich
stellt damit nur 2,9 US-$ pro Kopf bereit, Schweden gibt 60,5 US-$
pro Kopf, Deutschland 12,1 US-$, Spanien 3,4 US-$ pro Kopf.

Weitere Informationen zur Allianz für Klimagerechtigkeit unter
www.klima-allianz.at

Pressebilder unter www.flickr.com/photos/global2000

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