• 10.11.2015, 09:48:41
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  • OTS0042 OTW0042

Sozialpartner fordern: Bildung neu organisieren

Nach Arbeitstreffen der Sozialpartner mit Bildungsministerin Heinisch-Hosek

Utl.: Nach Arbeitstreffen der Sozialpartner mit Bildungsministerin
Heinisch-Hosek =

Wien (OTS) - Gestern sind die Präsidenten der Sozialpartner, Erich
Foglar (ÖGB), Rudolf Kaske (BAK) und Christoph Leitl (WKO) sowie
Georg Kapsch, Präsident der Industriellenvereinigung mit
Bildungsministerin Heinisch-Hosek und Staatssekretär Mahrer zu einem
Arbeitstreffen zusammengekommen. Die Sozialpartner inklusive
Landwirtschaftskammer und die Industriellenvereinigung haben dabei
unter dem Titel „Bildung neu organisieren“ ihre Erwartungen an die
angekündigte Bildungsreform der Bundesregierung formuliert: echte
Autonomie und Verantwortung für die Schulen, eine wirkungsorientierte
Steuerung durch den Bund, eine schlanke und unterstützende
Schulorganisation sowie eine deutliche Aufwertung der
Elementarbildung. 2016 soll ein Schwerpunkt auf inhaltliche Reformen
gelegt werden. Diese Forderungen wurden der Regierung gestern
übergeben:

„Die österreichische Bundesregierung hat für 17. November 2015
Eckpfeiler für eine Reform der Schulorganisation in Österreich
angekündigt. Aus Sicht der Sozialpartner und der
Industriellenvereinigung muss diese Reform ein Erfolg werden.

Schulorganisation ist allerdings nicht Selbstzweck, sondern hat
vielmehr zu gewährleisten, dass schulische Bildung in hoher Qualität
für alle Kinder und Jugendlichen unabhängig von sozialem Status und
Herkunft möglich wird. Dies wird dort besonders gut gelingen, wo
kompetente PädagogInnen in autonomen Schulen eigenverantwortlich an
der Erfüllung vorgegebener Bildungsziele arbeiten. Dazu braucht es
einen Paradigmenwechsel von der „Schulverwaltung“ hin zu einer
modernen Organisation von Bildung. Die Kernpunkte, die eine
Neuorganisation aus Sicht der Sozialpartner und der IV zu einem
Erfolg werden lassen, sind hier zusammengefasst.

Echte Autonomie und Verantwortung für die Schulen
+ Personalverantwortung (Auswahl, Weiterbildung, Personalentwicklung,
) und finanzielle Autonomie (u.a. eigene Schulbudgets für
Schulentwicklung, Weiterbildung, Lehrbeauftragte und
Leistungsanreize)
+ Pädagogische Autonomie (Schulprofil, Schwerpunktsetzung, Erreichen
von Kompetenzniveaus, Abläufe und Organisation)
+ Unterstützungspersonal an den Schulen und mittleres Management ab
einer gewisser Schulgröße

Wirkungsorientierte Steuerung durch den Bund
+ Gesetzgebungskompetenz und inhaltliche Steuerung (Bildungsziele,
Bildungsstandards, Lehrpläne)
+ Faire und transparente Finanzierung aller Kindergarten- und
Schulstandorte außerhalb des Finanzausgleichs (formelbasiert und
sozialindiziert)
+ Qualitätssicherung durch unabhängige Qualitätssicherungsstelle

Schlanke und unterstützende Schulorganisation
+ Umbau der Schulverwaltung zu einer schlanken und modernen
Schulorganisation, welche die autonomen Schulen fördert und
unterstützt
+ Klare Zuständigkeiten ohne Doppelgleisigkeiten und
Parteieneinfluss, transparenter und österreichweit einheitlicher
Vollzug
+ Regionale Educational Boards als Koordinations- und
Steuerungsgremien

Elementarbildung deutlich aufwerten
+ Elementarbildung in Bundeskompetenz und als Teil des neuen
Bildungsmanagements, bundesweit einheitliche und verbindliche
Standards
+ Umsetzung des zweiten Kindergartenjahres für alle Kinder
+ Schrittweise Akademisierung der Ausbildung und Neuausrichtung der
BAKIP als BMHS

Bildungsreform für 2016 einleiten

Die aktuellen Reformbemühungen sind der Schulorganisation gewidmet,
dabei werden viele inhaltliche Themen offen bleiben. Daher soll 2016
ein Schwerpunkt auf die inhaltlichen Reformvorhaben gelegt werden.
Dazu schlagen wir die Einleitung eines parteiübergreifenden Prozesses
durch die Regierung unter Beteiligung der politischen Parteien, der
Betroffenen, der Sozialpartner und IV, der Zivilgesellschaft sowie
der Wissenschaft vor.

Mit diesem Reformprozess sollen die Weichen für die maßgeblichen
inhaltlichen Schwerpunkte einer Bildungsreform gestellt werden.
Zentrale Themen sollen dabei unter anderem sein: Bildungsziele für
Österreich, die Reform der Pflichtschule, Maßnahmen gegen soziale
Selektion und Schulabbruch, das Thema Bildungspflicht statt
Unterrichtspflicht, eine Reform der 9. Schulstufe und die
Weiterentwicklung der Sekundarstufe II. Insgesamt geht es um eine
Bildungsstrategie für Österreich, die für die kommenden Jahrzehnte
die beste Bildung für alle Kinder und Jugendlichen sicherstellt.“

OTS-ORIGINALTEXT PRESSEAUSSENDUNG UNTER AUSSCHLIESSLICHER INHALTLICHER VERANTWORTUNG DES AUSSENDERS - WWW.OTS.AT | AKW

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