- 08.11.2015, 10:35:01
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Bundesheer: Mehr als 100.000 Flüchtlinge mit Militärbussen transportiert
Zentrales Transportmanagement des Bundesheeres acht Wochen im Einsatz
Utl.: Zentrales Transportmanagement des Bundesheeres acht Wochen im
Einsatz =
Wien (OTS) - Seit Anfang September sind täglich rund 20 Großraumbusse
des Bundesheeres im Zuge der Unterstützungsleistung für das
Innenministerium im Einsatz. Damit werden durchschnittlich 1.850
Menschen am Tag zu Unterkünften, Betreuungsstellen und Bahnhöfen
befördert. Die Bustransporte werden vom Bundesheer in der
ÖBB-Verkehrsleitzentrale koordiniert und gesteuert. Damit ist eine
gleichmäßige Auslastung militärischer und ziviler Buskapazitäten
möglich. Mehr als 100.000 Flüchtlinge konnten so sicher durch
Bundesheerbusse transportiert werden. Insgesamt wurden etwa 430.000
mit Bussen befördert.
Zurzeit sind rund 110 Busfahrer des Bundesheeres für den Transport
der Flüchtlinge eingesetzt. Sie sind entweder für lange Fahrten wie
etwa von Spielfeld nach Innsbruck im Einsatz, oder fahren bis zu zehn
kurze Pendelfahrten am Tag, beispielsweise von der Grenze zum
Hauptbahnhof nach Graz. Insgesamt verfügt das Bundesheer über 29
Großraumbusse, die knapp ein Viertel der gesamten Buskapazität im
Rahmen der Unterstützungsleistung für das Innenministerium stellen.
Die zivilen Unternehmen transportieren die Flüchtlinge zurzeit mit
etwa 110 Bussen.
Der Einsatz der Heeresbusse erfolgt in einem Schicht- und
Wechseldienst. Das heißt, im Zeitraum von 24 Stunden beträgt die
maximale Einsatzzeit der Fahrer 16 Stunden mit bis zu 12 Stunden
Lenkzeit. Eine Ruhezeit von acht Stunden muss eingehalten werden.
Aufgrund regelmäßiger Wartung, haben die Militärbusse eine
Einsatzbereitschaft von über 90%. Sie sind nicht nur tagsüber
eingesetzt, sondern stehen bei unerwarteten Ereignissen, vor allem in
der Nacht, rasch zur Verfügung. Die Busse des Bundesheeres sind dem
Kommando Einsatzunterstützung zugeteilt und gehören zu den
Heereslogistikzentren Wien, Graz, Wels, Klagenfurt, und Salzburg, dem
Versorgungsregiment 1 (Gratkorn), sowie dem Kommando
Einsatzunterstützung in Wien. Zusätzlich verfügen die
Militärkommanden in Burgenland, Tirol, Niederösterreich, die
Auslandseinsatzbasis (Götzendorf), die Militärakademie (Wiener
Neustadt) und die Landesverteidigungsakademie über Busse.
Das Lagezentrum in der ÖBB-Leitzentrale erhebt im ersten Schritt die
Anzahl der Flüchtlinge. Mit den Informationen über freie Unterkünfte
und den verfügbaren Kapazitäten für Regel- und Sonderzügen der ÖBB
planen die Experten dann den Weitertransport. Die Soldaten
aktualisieren gemeinsam mit dem Innenministerium laufend das Lagebild
an den Grenzen, wichtigen Bahnhöfen sowie die Unterkunftsbelegung und
reagieren in Zusammenarbeit mit den zivilen Transport-Partnern auf
den Bedarf. Das zentrale Transportmanagement des Bundesheeres greift
derzeit auf 22 zivile Unternehmen zurück.
Das Bundesheer koordiniert seit 16. September im Auftrag des
Innenministeriums, den gesamten innerösterreichischen Transport von
Flüchtlingen auf Straße und Schiene unter Berücksichtigung
verfügbarer Unterkunftskapazitäten in den Bundesländern, um die
derzeitige Flüchtlingssituation zu bewältigen.
Dem Einsatz von Großraumbussen im Bundesheer kommt eine erhöhte
strategische Bedeutung zu, da sie Mannschaften gesammelt
transportieren sowie Gerät und Material mit dem Einsatz von
Hakenladesystemen in einem Zug verlegen können. Damit wird der
Betriebsmittelverbrauch, aber auch die Umweltbelastung reduziert.
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