- 05.11.2015, 12:48:03
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Frühe Sprachförderung durch mehr Mittel gestärkt
"Früher investieren ist besser als später reparieren"
Utl.: "Früher investieren ist besser als später reparieren" =
Bregenz (OTS) - (VLK) – Die frühe sprachliche Förderung in
institutionellen Kinderbetreuungseinrichtungen wird auch in den
nächsten drei Jahren stattfinden: "Es geht darum, früher zu
investieren als später zu reparieren und daher den Spracherwerb zum
richtigen Zeitpunkt zu fördern", sagte der zuständige Bundesminister
Sebastian Kurz im heutigen (Donnerstag, 5. November) Pressegespräch
im Landhaus. Die Fördermittel des Bundes für Vorarlberg werden auf
knapp eine Million Euro jährlich vervierfacht – "das sind 4,5
Millionen an Bundes- und Landesmittel für Vorarlberg bis 2018",
informierte Landeshauptmann Markus Wallner.
Mit der im Jahr 2012 geschlossenen Vereinbarung soll die frühe
sprachliche Förderung von Kindern im Alter von drei bis sechs Jahren
in institutionellen Kinderbetreuungseinrichtungen weiter
vorangetrieben werden. Diese 15a-Vereinbarung zwischen Bund und
Ländern wird bis zum Ende des Kindergartenjahres 2017/2018
verlängert. "Durch die frühe Sprachförderung soll jedes Kind die
besten Chancen bekommen in die Zukunft zu starten. Sprache ist der
Schlüssel für den Bildungserfolg unserer Kinder. Ziel ist, dass
möglichst alle Kinder die deutsche Sprache beim Eintritt in die
Volksschule so gut beherrschen, damit sie dem Unterricht gut folgen
können", betonte Landeshauptmann Wallner.
"Integration funktioniert durch Leistung, und Leistung muss man
möglich machen", sagte Integrationsminister Kurz: "Wir wollen, dass
jede Person in Österreich die Chance hat, erfolgreich zu sein, ganz
gleich woher jemand kommt. Die Sprache ist die Basis dafür. Es geht
darum, früher zu investieren als später zu reparieren und daher den
Spracherwerb zum richtigen Zeitpunkt zu fördern. Wir beginnen bei den
Kleinsten im Kindergarten, damit beim Schuleintritt schon ordentliche
Kenntnisse vorhanden sind."
Insgesamt knapp 1,5 Millionen Euro jährlich für Sprachförderung
"Der Bund wird jedes Jahr 20 Millionen Euro zur Verfügung stellen,
für Vorarlberg bedeutet das ein Investment seitens des Bundes von 2,9
Millionen Euro für die Jahre 2015 bis 2018", skizzierte Sebastian
Kurz die Eckpunkte der Vereinbarung und bedankt sich "für die gute
Zusammenarbeit mit den Ländern". Auf das Land Vorarlberg entfällt in
den kommenden drei (Kindergarten-)Jahren ein jährlicher
Bundes-Zuschuss von knapp einer Million Euro (bisher knapp 250.000
Euro). Gleichzeitig ändert sich auch der Finanzierungsschlüssel.
Bisher mussten die Länder Mittel in der gleichen Höhe zur Verfügung
stellen (1:1), jetzt erhöht der Bund auf 1:2: Zu den Bundesmitteln
von knapp einer Million Euro kommen somit knapp 500.000 Euro aus
Landesmitteln – Fazit: Rund 1,5 Million Euro jährlich für die frühe
Sprachförderung. "Die Mittel werden für Sprachfördermaßnahmen in den
Kindergärten, für die Aus- und Weiterbildung der Pädagoginnen und
Pädagogen sowie und zur Unterstützung von Projekten wie 'mehr
Sprache' von der Projektstelle 'okay.zusammen leben' eingesetzt“,
betonte Wallner.
Flächendeckende Sprachscreenings
Im Rahmen der umfassenden Sprachförderung an Vorarlbergs
Kindergärten werden alle vier- und fünfjährigen Kinder in sieben
sprachrelevanten Entwicklungsmerkmalen beobachtet. Diese Daten werden
vom Arbeitskreis für Vorsorge und Sozialmedizin (aks) ausgewertet.
Ist ein Kind in einem der sieben sprachrelevanten Merkmale
(beispielsweise Sprechfluss und –melodie, Wörterunterscheidung und
–erkennung) auffällig, erhält es eine nachhaltige gezielte Förderung.
Im letzten Kindergartenjahr gab es knapp 63.000 zusätzliche
Deutschförderstunden an Kindergärten.
Ebenso wichtig sind regionale Pilotprojekte von Kindergärten und
Volksschulen wie z.B. "Sprachcluster" in der Stadt Feldkirch oder
"Tandem Sprachförderung" im Großen Walsertal, deren Erfahrungen auf
andere Gemeinden übertragen werden können. Nachdem die Gemeinden
Nenzing, Frastanz, Rankweil und Hard von der Errichtung der
Sprachfördernetzwerke sehr profitiert haben, soll das Erfolgskonzept
auf andere Gemeinden und Regionen übertragen werden. In konkreten
Vorbereitungen sind Bludenz, Feldkirch, Dornbirn, sowie einzelne
Gemeinden im Bregenzerwald.
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