• 29.10.2015, 14:03:14
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Pharmawirtschaft: Phantasiezahlen der Krankenkassen führen bewusst in die Irre

Keine Medikamentenpolitik auf dem Rücken der Patienten – Zwangsrabattierung kann keine Budgetlöcher stopfen

Utl.: Keine Medikamentenpolitik auf dem Rücken der Patienten –
Zwangsrabattierung kann keine Budgetlöcher stopfen =

Wien (OTS) - Als "unsachgemäß" und "bewusst irreführend" bezeichnete
heute, Mittwoch, die Geschäftsführerin des Fachverbandes der
chemischen Industrie, Sylvia Hofinger, zu dem die Pharmawirtschaft
ressortiert, die Angriffe der Obfrau der WGKK, Ingrid Reischl. "Es
gilt vielmehr die Krankenkassen bei ihren Ausgaben in die Pflicht zu
nehmen. Im Sinne der Versicherten wäre es an der Zeit, mehr
Spargesinnung an den Tag zu legen, damit Leistungen in gleicher
Qualität geboten und nicht in wilder Manier von der Pharmawirtschaft
Sanierungsbeiträge eingefordert werden. Denn Zwangsrabattierungen
können keine Budgetlöcher stopfen", so Hofinger. Die Lücke in Höhe
von einer Mrd. Euro, von der Reischl spricht, könne nicht auf die
Pharmawirtschaft rückgeführt werden, hierfür seien andere
Kostentreiber wie beispielsweise die eigenen Einrichtungen und
Verwaltungskosten verantwortlich.

Wiederholt habe man darauf hingewiesen, dass der vorliegende
Gesetzesentwurf der einen Zwangsrabatt in Höhe von 125 Mill. Euro
beinhaltet, einen verfassungsrechtlich bedenklichen Eingriff
darstellt. Im Hintergrund werden mit geschönten Zahlen hantiert, die
nicht die tatsächliche Entwicklung bei den Arzneimittelkosten
abbildeten. Konkret belaufen sich die Steigerungsraten bei den
Medikamentenkosten im September bei 1,6 Prozent, im Gesamtjahr wird
mit knapp fünf Prozent gerechnet und nicht wie kolportiert rund acht
Prozent. "Offensichtlich soll mit diesen Phantasiezahlen eine
bewusste Irreführung betrieben werden"; so Hofinger.

Gleichzeitig ist im Gesetzesentwurf ein Raster vorgesehen, nach dem
die Rabattierungen vorgenommen werden sollen. Innovative, hochmoderne
Medikamente würden demnach mit bis zu 15 Prozent zu rabattieren sein.
Dies könne aber zu Verzögerungen bei der Markteinführung neuer
Medikamente führen bzw. könnten Medikamente vom Markt zurückgezogen
werden. "Diese Entwicklung ist klar abzulehnen, denn sie führt zu
einer Politik auf dem Rücken der Patienten", so Hofinger.

"Die Pharmawirtschaft hat sich in der Vergangenheit immer
gesprächsbereit gezeigt und einen ausgewogenen Vorschlag auf den
Tisch gelegt. Dieser beinhaltet Solidarleistungen von 160 Mill. Euro
für die kommenden drei Jahre", so Hofinger. Jetzt von "Raubrittertum"
zu sprechen, habe jedenfalls den Nachgeschmack von absichtlicher
Falschdarstellung in der Öffentlichkeit. (PWK822/us)

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