Grüne: Bildungsprobleme lösen anstatt rechte Stammtischparolen trommeln
Utl.: Grüne: Bildungsprobleme lösen anstatt rechte Stammtischparolen
trommeln =
Wien (OTS) - "Die oberösterreichische Forderung die ‚Schulsprache
Deutsch‘ verbindlich in den Hausordnungen von Schulen zu verankern,
ist schlicht dumm und bösartig", reagiert Harald Walser,
Bildungssprecher der Grünen, auf den gestern präsentierten
Koalitionspakt zwischen ÖVP und FPÖ. Damit sollen Kinder gezwungen
werden, sich auch in der Pause ausschließlich auf Deutsch zu
unterhalten: "Das widerspricht sprachdidaktischen und pädagogischen
Erkenntnissen, wie die gesamte Fachszene in Österreich bestätigt. Das
Verbot einer Sprache am Pausenhof ist kaum zu administrieren, es sei
denn, es wird ein Vernaderungssystem eingeführt, in dem Lehrkräfte
und Kinder als eine Art Sprachblockwarte dienen."
"Natürlich ist es sinnvoll, wenn alle Kinder in der Schule Deutsch
reden und es ist unterstützenswert, wenn sich in den Schulen auf
freiwilliger Basis alle darauf einigen", so Walser weiter. Er
verweist sowohl auf Artikel 8 der Menschenrechtskonvention als auch
auf Artikel 1 der Bundesverfassung über die Rechte des Kindes: "Eine
dementsprechende Verordnung würde gleich gegen mehrere Bestimmungen
verstoßen, denn die Diskriminierung einer Sprache ist untersagt. Das
Verbot einer Sprache bewirkt zudem das genaue Gegenteil von
Integration."
"Der rechtskonservative bis reaktionäre Männerbund in der
schwarz-blauen oberösterreichischen Landesregierung sollte die
wirklichen Probleme unseres Schulsystems anpacken und die Weichen in
Richtung eines modernen Schulsystems stellen, statt populistische
Stammtischparolen in ein Regierungsübereinkommen zu schreiben", so
Walser abschließend.
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