- 16.10.2015, 17:08:40
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Lufthansa-Tarifkonflikt lässt in Österreich bei Gewerkschaft vida Alarm läuten
AUA/Eurowings - Schwarcz: „Werden uns gegen importierte Gehaltsdrückerei zu wehren wissen“ - Verhandlungen über Konzernstandards überfällig
Utl.: AUA/Eurowings - Schwarcz: „Werden uns gegen importierte
Gehaltsdrückerei zu wehren wissen“ - Verhandlungen über
Konzernstandards überfällig =
Wien/Frankfurt (OTS) - Der sich in Deutschland zuspitzende
Tarifkonflikt beim Kabinenpersonal zwischen der AUA-Mutter Lufthansa
und der Gewerkschaft UFO ruft in Österreich die Gewerkschaft vida auf
den Plan: Die beiden Wiener Flugzeuge der neuen Lufthansa
Billigschiene Eurowings, die entgegen ursprünglicher
Managementankündigungen nicht mit AUA-Personal bereedert werden,
lassen bei der Belegschaftsvertretung erneut die Alarmglocken läuten.
"Wir werden uns gegen nach Österreich importierte Gehalts- und
Kollektivvertragsdrückerei zu wehren wissen. Wir erklären uns mit
unseren deutschen Kolleginnen und Kollegen in allen Maßnahmen
solidarisch, die der Verhinderung von Lohn- und Sozialdumping durch
Eurowings im gesamten Lufthansakonzern dienen", sagt der Vorsitzende
des Fachbereichs Luft- und Schiffverkehr in der Gewerkschaft vida,
Johannes Schwarcz. ++++
"Bestehende Gehalts- und Sozialstandards für das fliegende Personal
müssen gemäß geltendem Kollektivvertrag eingehalten werden", so
Schwarcz weiter. "Insbesondere eine befristete Beschäftigung von 20
FlugbegleiterInnen pro Monat bei Eurowings betrachten wir aus
arbeitsrechtlicher Sicht als äußerst problematisch. Denn wir wollen
in Zukunft nicht bei benachteiligenden und deshalb illegalen
Kettenarbeitsverhältnissen landen", ist der vida-Gewerkschafter
empört.
Lufthansa-Chef Spohr zu klarem Plan aufgefordert
Schwarcz kritisiert die "nicht nachvollziehbare Sprunghaftigkeit" der
deutschen Konzernmutter in Sachen Eurowings: "Wir fordern deshalb
einen klaren Plan von Lufthansa Vorstandsvorsitzendem Carsten Spohr.
Bezüglich Eurowings haben wir unsererseits zu Gesprächen eingeladen
und erwarten uns, dass das Eurowings-Management wie auch die
Lufthansaspitze zu konstruktiven Gesprächen im Sinne des Personals
bereit ist." Der vida-Gewerkschafter fordert das Lufthansa-Management
auf, "endlich verbindliche Sozialstandards mit allen für den Konzern
zuständigen Gewerkschaften zu erarbeiten und diese so schnell wie
möglich umzusetzen".
"Für Österreich und die AUA getroffene Abmachungen sind einzuhalten
und dürfen nicht wie im Fall der beiden Eurowings-Flugzeuge dann in
Deutschland gebrochen werden", kritisiert der Gewerkschafter. "Man
darf nicht nur auf den Aktienkurs schielen. Man muss auch den Sorgen
des Personals Aufmerksamkeit entgegenbringen. Ein Umdenken ist
deshalb längst überfällig. Es muss in Zukunft zu einem Miteinander
der einzelnen Managements im Lufthansakonzern kommen und nicht wieder
zu einem offenen gegeneinander Ausspielens von Beschäftigten und
Geschäftsführungen. Letzteres sorgt nur für negative Wahrnehmung in
der Öffentlichkeit und schadet Beschäftigten und Unternehmen schwer",
schließt Schwarcz.
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