- 12.10.2015, 13:34:58
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DB Schenker-Personalabbau: Gewerkschaft vida warnt vor Parallelen zu Österreich
vida-Hebenstreit fordert Kostenwahrheit zwischen Bahn und Straße im Güterverkehr sowie Maßnahmen gegen Lohn- und Sozialdumping
Utl.: vida-Hebenstreit fordert Kostenwahrheit zwischen Bahn und
Straße im Güterverkehr sowie Maßnahmen gegen Lohn- und
Sozialdumping =
Wien (OTS) - Bei der Bahn-Gütersparte DB Schenker Rail droht laut der
deutschen Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) ein Abbau von bis
zu 5.000 Arbeitsplätzen. Seine Solidarität spricht Roman Hebenstreit,
Vorsitzender des Fachbereichs Eisenbahn in der Gewerkschaft vida, den
deutschen KollegInnen aus. Gleichzeitig warnt der
ÖBB-Konzernbetriebsratsvorsitzende vor zukünftigen Parallelen zu
Österreich. Hebenstreit fordert Maßnahmen zur Herstellung von
Kostenwahrheit zwischen Straße und Schiene im Güterverkehr. ****
Damit die Verlagerung des Güterverkehrs von der Straße auf die
umweltfreundliche Schiene weiter ausgebaut werden kann, müsse sowohl
auf nationaler als auch auf europäischer Ebene endlich ein "Kraftakt"
zur Herstellung von Wettbewerbsgerechtigkeit zwischen Straße und
Schiene her, fordert Hebenstreit die Einführung einer
flächendeckenden LKW-Maut. "Es ist nicht einzusehen, warum die
Bahnunternehmen auf dem gesamten Netz Schienenmaut entrichten müssen,
während die Straßenfrächter nur im hochrangigen Autobahnen- und
Schnellstraßennetz Maut zahlen müssen", kritisiert Hebenstreit.
Österreich müsse aber zu Gute gehalten werden, so Hebenstreit weiter,
"dass wir im Unterschied zu Deutschland eine vorausschauende
Infrastrukturpolitik betreiben. Wir haben bei den ÖBB massiv in
Zuverlässigkeit und Pünktlichkeit investiert. Das sind auch im
Güterverkehrsgeschäft auf der Bahn die entscheidenden Kriterien",
verweist Hebenstreit etwa auf die Beseitigung von Langsamfahrstellen
und Investitionen in das Bestandnetz. "Das ist ein klarer Vorteil.
Deutschland hat dies vernachlässigt, was sich jetzt zu rächen
scheint", sagt der Gewerkschafter.
Am Beispiel der DB Schenker Rail werde zum wiederholten Mal deutlich,
dass "der um teures Geld geholten Beratungsfirma außer einem
radikalen Stellenabbau nichts einfällt", so Hebenstreit. "Die
ArbeitnehmerInnen sollen die Folgen eines schlechten Managements
alleine ausbaden. Dabei müsste die europäische Politik im Sinn einer
florierenden Gesamtverkehrsbranche vielmehr danach streben, gute
Arbeitsplätze in der Eisenbahnbranche zu erhalten und gleichzeitig
Lohn- und Sozialdumping im grenzüberschreitenden Straßengüterverkehr
mit wirksamen Maßnahmen wie strengeren Kontrollen und höheren Strafen
entschlossener zu bekämpfen", fordert der vida-Gewerkschafter.
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