- 06.10.2015, 10:59:36
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Plakataktion gegen Homo- und Transphobie: Vielfalt im Schulhaus ist sichtbar
Wien (OTS) - Der Verein AUSGESPROCHEN: schwule, lesbische, bi &
trans* Lehrer_Innen in Österreich präsentierte gestern die neue
Plakataktion "Vielfalt im Schulhaus ist sichtbar!". 3500 Plakate mit
fünf unterschiedlichen Sujets machen in 700 Wiener Schulen auf
lesbische, schwule, bisexuelle und transgender Lebensrealitäten
aufmerksam. "Die Schule ist der Ort für unsere Kinder, wo ihre
Zukunft maßgeblich mitbestimmt wird und sie mit der Gesellschaft
konfrontiert werden. Leider wird aber oft die Realität von
gleichgeschlechtlichen Partnerschaften oder unterschiedlichen
geschlechtlichen Identitäten ausgeblendet. Die Plakataktion macht auf
sympathische und freundliche Art darauf aufmerksam, dass die
Gesellschaft vielfältig ist und trägt dazu bei Vorurteile abzubauen",
so die Wiener Stadträtin für Antidiskriminierung Sandra Frauenberger.
Der Obmann des Vereins AUSGESPROCHEN Markus Pusnik meint dazu:
"Wir starten die Plakatkampagne mit dem Hintergrund "Spurensuche im
Schulhaus: Schwul. Lesbisch. Bi. Transident. Inter. Wie jetzt?".
Unser Ziel ist es, LGBTI in der Schule sichtbar zu machen.
Schulbücher, Schulfächer, erwachsene Orientierungspersonen: Sie alle
erzählen von tradierten Lebensentwürfen und beziehen sich dabei
entweder auf eine etablierte und reduzierte Vergangenheit oder
beschwören ein normiertes familiäres Zukunftsideal. Wir wollen die
Schulhäuser öffnen!"
"Das Ausblenden von gleichgeschlechtlicher Liebe und
PartnerInnenschaften sowie unterschiedlicher geschlechtlicher
Identitäten fördert den Nährboden für Diskriminierungen. Was nicht
gezeigt und benannt wird, darüber kann mit den Kindern und
Jugendlichen auch nicht gesprochen werden", so Wolfgang Wilhelm von
der Wiener Antidiskriminierungsstelle für gleichgeschlechtliche und
transgender Lebensweisen (WASt). Das zeigt auch die Studie "Queer in
Wien", die von der WASt durchgeführt wurde: 30 Prozent der Lesben,
Schwulen, Transgender und Intersexuellen sind in ihrer Ausbildung
nicht geoutet. Grund dafür ist die Angst vor Diskriminierung, die
leider nicht unberechtigt ist. 15 Prozent der TeilnehmerInnen haben
sich in den letzten 12 Monaten in der Ausbildungssituation gemobbt
oder diskriminiert gefühlt. Die häufigste Diskriminierungsform
betrifft dabei das Klima in der Ausbildungsstätte. Am häufigsten wird
die sexuelle Orientierung oder geschlechtliche Identität durch
subtile bzw. beiläufige Andeutungen schlecht gemacht.
Abschließend betont Frauenberger den Einsatz der Stadt Wien für
ein Klima der Akzeptanz und des gegenseitigen Respekts an den
Schulen: "Ein Klassenzimmer oder ein Hörsaal in dem "schwul" als
Schimpfwort verwendet wird, muss 2015 der Vergangenheit angehören.
Wir brauchen ein Klima der Akzeptanz und Vielfalt als Norm! Gemeinsam
können wir erreichen, dass es nicht nur für LehrerInnen in Zukunft
keine Rolle spielt, wen sie lieben, sondern auch, dass unsere Kinder
auf ihren ersten Schritten in die Selbstständigkeit eine Gesellschaft
kennenlernen, die vielfältig ist und auf Akzeptanz und Gleichheit
aufgebaut ist."
Bildmaterial zu dieser Aussendung ist in Kürze unter
www.wien.gv.at/pressebilder/ abrufbar. (Schluss) grs
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