• 05.10.2015, 13:00:35
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Halbwahrheiten auf ATV und Dossier/NZZ über Betriebskosten im Wiener Gemeindebau

Wien (OTS) - Nach wochenlangem, einseitigen Kampagnenjournalismus
bemühte ein eifriges mulit-redaktionelles Team von ATV, NZZ.at und
Dossier gestern erneut die populistische Keule, um Wiener Wohnen und
die Marke Gemeindebau bewusst zu beschädigen.

Unter dem Deckmantel des investigativen Journalismus wurden hier
offensichtlich bewusst Halbwahrheiten publiziert, um auf Kosten des
Gemeindebaus billige Wahlkampfstimmung zu schüren. Über die Motive
der jeweiligen Akteure mag sich jeder sein eigenes Bild machen.

Selektive Auswahl im Dienste vorgefasster Argumentationslinien

Die Redakteure von ATV, Dossier und NZZ.at stellten 32
Betriebskosten-Abrechnungen des Jahres 2014 (das sind weniger als 2%
aller Gemeindebauten) dem ebenfalls lediglich auf einer Auswahl
Abrechnungen aus dem Jahre 2013 (!) beruhenden Betriebskostenspiegel
der Mietervereinigung gegenüber und zogen daraus den Schluss, dass
die Betriebskosten im Gemeindebau weit überhöht wären.

Laut einer OTS-Meldung vom 4.10.2015 lägen die durchschnittlichen
Betriebskosten im Wiener Gemeindebau demnach bei 2,24 Euro/m2 und
Monat, wo hingegen die Vergleichskosten auf dem privaten
Wohnungsmarkt lediglich 1,78 Euro/m2 ausmachten. Zur Untermauerung
wurde dann auch noch aus den (ebenfalls nicht auf Vollerhebungen
beruhenden) Mikrozensusdaten der Statistik Austria zitiert, wonach im
Gemeindebau die durchschnittlichen Betriebskosten sogar bei 2,40 Euro
lägen. Interessanterweise bemühen ATV, NZZ.at und Dossier lediglich
die von der Statistik Austria hochgerechneten Werte für den
Gemeindebau. Dass in derselben Erhebung der Betriebskosten-Wert für
den privaten Wohnungsmarkt in Wien von der Statistik Austria mit 2,20
Euro/m2 angegeben wird, verschweigen ATV, NZZ.at und Dossier der
Öffentlichkeit.

Dass seitens Wiener Wohnen sehr wohl ein Gesamtdurchschnitt über die
Betriebskostenabrechnung für die rund 220.000 Mieter vorliegt und
dieser für das Jahr 2014 2,13 Euro/m2 und Monate (ohne Lift)
ausmachte, wurde von den selbsternannten Aufdeckungsjournalisten in
ihrer gemeinsamen OTS-Aussendung nicht erwähnt.

Statt dessen ging der am Sonntagabend auf ATV aktuell ausgestrahlter
Bericht sogar soweit, Wiener Wohnen hier vorsätzliche "Abzocke" zu
unterstellen.

Betriebskostenkatalog vom Gesetzgeber klar geregelt

Wiener Wohnen weist die Anschuldigungen, man würde hier den Mietern
systematisch zu hohe Betriebskosten verrechnen, aufs schärfste
zurück.

Die Betriebskostenabrechnungen umfassen die vom Gesetzgeber klar
vorgegebene, jährlichen Aufwendungen für den Betrieb einer
Wohnhausanlage. Dazu zählen neben den verbrauchsabhängigen Gebühren
für Wasser, Kanal und Müllabfuhr auch die Kosten für die Entfernung
von Sperrmüll, Rauchfangkehrerarbeiten, Schädlingsbekämpfungen, Strom
für die Beleuchtung von Stiegenhäusern, Gemeinschaftsräumen und
Hofanlagen, Versicherungen, die im Mietrechtsgesetz klar festgelegte
und für alle Hausverwaltungen geltende Verwaltungskosten-Pauschale,
Grundsteuer, Gartenpflege sowie die Kosten (inkl. der Lohnnebenkosten
und Arbeitsmaterialien) für sämtliche Hausbesorger-Arbeiten.

Wiener Wohnen bietet seinen 500.000 Bewohnern im Wiener Gemeindebau
großzügige Hofanlagen mit insgesamt 610 Hektar Grünfläche (das
entspricht der Fläche von Mariahilf, Josefstadt, Neubau und
Margareten zusammen), sowie 1360 Spielplätzen, die über ein
entsprechend umfangreiches Wegenetz erschlossen werden.

Es liegt auf der Hand, dass Wohnhausanlagen mit großen Hof- und
Wiesenflächen und mehreren Gemeinschaftsanlagen wie Waschküchen und
Kinderspielplätzen andere Betriebskosten aufweisen als kompakte
innerstädtische Wohnhäuser ohne nennenswerte Freiflächen, in denen
Kosten für die Bewässerung und Pflege von Grünflächen, die abendliche
Beleuchtung von Innenhöfen, den Betrieb von Kinderspielplätzen oder
das regelmäßige Kehren und Schneeräumen auf zusätzlichen Gehwegen gar
nicht erst anfallen.

Betriebskostenabrechnung für alle Mieter transparent!

Jeder Mieter erhält jährlich eine erläuterte Übersicht über die
Betriebskostenabrechnung seines Wohnhauses kostenlos zugeschickt. So
verlangt es das Österreichische Mietrechtsgesetz, das von der
städtischen Hausverwaltung Wiener Wohnen selbstverständlich
eingehalten wird. Als zusätzliches Service erhalten die Mieterbeiräte
jeder Wohnhausanlage von Wiener Wohnen kostenlos und unaufgefordert
auch die Langfassung jeder Jahresabrechnung auf USB-Stick. Auch
Mieter können bei Wiener Wohnen Einblick in die gesamte
Jahresabrechnung ihrer Wohnhausanlage nehmen und Auskunft über die
Zuordnung einzelner Rechnungen und Abrechnungspositionen einholen.

Bereits Ende August 2015 hatte Wiener Wohnen auf Anfrage von
Dossier/nzz.at auf diese umfassenden Informationsangebote für die
Mieter im Gemeindebau hingewiesen. Die Redakteure wurden von uns
ebenfalls über den Gesamtdurchschnitt aller
Betriebskostenabrechnungen im Gemeindebauten informiert, der im Jahr
2014 bei 2,13 Euro/m2 und Montat lag (ohne Lift).

Eine diesbezügliche Auskunft durch unser Unternehmen wurde von den
hier tätigen Akteuren von Anfang an angezweifelt - eine Übermittlung
der Betriebskosten-Abrechnungen für 220.000 Mieter wurde vom
Redakteur von Wiener Wohnen quasi als "Beweismittel" gefordert.
Offensichtlich sind die Kollegen der Ansicht, hier Kontrollfunktionen
des Stadtrechnungshofes übernehmen zu müssen.

In diesem Zusammenhang möchten wir deutlich feststellen: Wiener
Wohnen nimmt seine Auskunftspflicht gegenüber den Mietern aber auch
den dafür vorgesehenen Kontrollorganen selbstverständlich wahr. Wer
jedoch unter dem Deckmantel des Journalismus gegenüber Wiener Wohnen
wiederholt mit rufschädigenden Anschuldigungen auftritt, wird sich
damit nicht die Herausgabe von mieterbezogenen Abrechnungsdaten
erpressen.

Weitere Erkenntnisse des Kontrollamtsbericht

Der in der gestrigen OTS-Aussendung von ATV, Dossier und NZZ.at
zitierte Kontrollamtsbericht aus 2012 stellte bei einem
österreichweiten Vergleich der Betriebskosten übrigens fest, dass die
Wohnhausanlagen von Wiener Wohnen stets unter dem Durchschnitt für
das Bundesland Wien lagen (Berechnung auf Basis Abrechnungen 2011).
Auch hier wieder ein Erkenntnis, auf dessen öffentliche Darstellung
die Redakteure offensichtlich weniger Wert legten!

OTS-ORIGINALTEXT PRESSEAUSSENDUNG UNTER AUSSCHLIESSLICHER INHALTLICHER VERANTWORTUNG DES AUSSENDERS - WWW.OTS.AT | NEF

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