• 01.10.2015, 11:27:08
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AK Kaske: „Wir brauchen Big Deal für den Arbeitsmarkt“

Lohnplus als Konjunkturspritze, Arbeitszeitverkürzung gegen Arbeitslosigkeit

Utl.: Lohnplus als Konjunkturspritze, Arbeitszeitverkürzung gegen
Arbeitslosigkeit =

Wien (OTS) - "Wir brauchen jetzt rasch einen Big Deal für den
Arbeitsmarkt", fordert AK Präsident Rudi Kaske und verweist auf die
zwei Hauptursachen der aktuellen Arbeitsmarktmisere: Mangelndes
Wirtschaftswachstum und ein stark steigendes Arbeitskräfteangebot.
"Ein Lohnplus greift in dieser Lage am schnellsten, weil es die
Inlandsnachfrage ankurbelt. Dazu muss durch intelligente Formen der
Arbeitszeitverkürzung die Arbeit besser verteilt werden", so Kaske.
"Unerträglich ist, dass es noch immer keine Bewegung beim
Bonus-Malus-System zugunsten älterer ArbeitnehmerInnen gibt."

Konkret fordert die AK:
+ Expansive Wirtschaftspolitik: Die EU muss Investitionen anregen
(Goldene Regel für Zukunftsinvestitionen), die die Wirtschaft beleben
und Arbeitsplätze schaffen. Österreich braucht vor allem den Ausbau
sozialer Dienstleistungen und Investitionen im Infrastrukturbereich.
+ Das Arbeitskräfteangebot muss durch moderne Arbeitszeitpolitik
verknappt werden: Verhinderung unfreiwilliger Überstunden und
Verteuerung der Überstunden für die ArbeitgeberInnen, Einschränkung
von All-In-Verträgen, neue Möglichkeiten zur individuellen
Arbeitszeitverkürzung (Weiterentwicklung der Kurzarbeit und der
Freizeitoption), sechste Urlaubswoche für alle ArbeitnehmerInnen und
ein Recht auf bezahlten Papamonat.
+ Länger andauernde Ausgrenzung muss aktiv bekämpft werden: Das AMS
braucht ausreichend Personal, um Betroffene individuell beraten zu
können. Aufgrund des Personalmangels und der steigenden
Arbeitslosigkeit ist oft viel zu wenig Zeit für die Beratung der
Arbeitsuchenden vorhanden.
+ Langzeitarbeitslosigkeit birgt hohes Armutsrisiko: Die Bezugsdauer
und die Höhe beim Arbeitslosengeld müssen angehoben werden.
Notstandshilfe darf nicht in das System der Mindestsicherung
überführt werden. Eine Abschaffung der Notstandshilfe wie in
Deutschland würde sich nur in längerer Arbeitslosigkeit der
Betroffenen niederschlagen und nichts an den fünf Kernproblemen
ändern.
+ Bessere Arbeitsmarktchancen für Ältere: Ein Bonus-Malus-System soll
jene Betriebe sanktionieren, die älteren ArbeitnehmerInnen keine
Chance geben.
+ Die Mittel des "Beschäftigungsprogramms 50+" sollen um 100
Millionen Euro auf insgesamt 350 Millionen Euro aufgestockt und auch
für jüngere Langzeitarbeitslose eingesetzt werden.
+ Aus- und Weiterbildung müssen in der aktiven Arbeitsmarktpolitik
wieder an Stellenwert gewinnen: Eine nicht ausreichende bzw. passende
Qualifikation Arbeitsuchender ist ein wesentlicher Hemmschuh für eine
erfolgreiche Vermittlung. Insbesondere soll das Fachkräftestipendiums
fortgeführt werden. Es ermöglicht Beschäftigten und Arbeitsuchenden
dringend benötigte Berufsausbildungen. Davon profitieren Unternehmen
und ArbeitnehmerInnen gleichermaßen.

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