- 01.10.2015, 10:50:55
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AMS-Sparkurs: Post für Schelling!
Hunderte TrainerInnen ohne Beschäftigung bewerben sich um Arbeit im Finanzministerium
Utl.: Hunderte TrainerInnen ohne Beschäftigung bewerben sich um
Arbeit im Finanzministerium =
Wien (OTS) - Um die derzeitige Situation am Arbeitsmarkt zu
verbessern, braucht es nachhaltige, qualifizierte Aus - und
Weiterbildung für Arbeitssuchende. Die Zweckgebundenheit der
AMS-Mittel für Eingliederungsbeihilfen (50 +) bedeutet jedoch
aufgrund des Rückflusses nicht abgerufener Mittel in das allgemeine
Budget eine faktische Kürzung der Gelder, die Arbeitssuchenden zu
Gute kommen könnten.++++
De facto macht diese Situation nicht nur den notwendigen Kurswechsel
am Arbeitsmarkt unmöglich, eingestellte Kurse bedeuten auch Hunderte
gekündigte TrainerInnen. Die BetriebsrätInnen aus dem
Erwachsenenbildungsbereich machen mit Unterstützung der GPA-djp
(Gewerkschaft der Privatangestellten, Druck, Journalismus, Papier)
seit Monaten auf diese Entwicklung aufmerksam. Eine parlamentarische
Bürgerinititiative, um dieses Thema auch im Parlament behandelt zu
wissen, wurde von mehr als 10.000 Menschen unterzeichnet.
Unbeeindruckt von dieser großen Solidarität und von den Hunderten
gekündigten TrainerInnen zeigt sich allerdings der Finanzminister,
der die in der Bürgerinitiative formulierten Forderungen nach einer
effizienteren Nutzung vorhandener Budgetmittel sowie nach einer
Änderung des Aufteilungsschlüssels zugunsten Sozialökonomischer
Betriebe und Gemeinnütziger Beschäftigungsprojekte in seiner
Stellungnahme ablehnt. "Angesichts hoher Arbeitslosigkeit und damit
Hand in Hand gehenden Zukunftsängsten sowohl der Arbeitssuchenden als
auch ihrer TrainerInnen, muss es nachhaltige und rasche
Entscheidungen in der Arbeitsmarktpolitik geben, keine
Vertröstungen", erklärt Manfred Wolf, stv. Geschäftsbereichsleiter in
der GPA-djp, warum es heute "Post für Schelling" gab. Eine Abordnung
von BetriebsrätInnen brachte rund 700 Bewerbungen von KollegInnen
persönlich im Finanzministerium vorbei. Schelling wird darin um ein
persönliches Gespräch und um neue Beschäftigungsmöglichkeiten für die
Betroffenen ersucht.
"In Zeiten von Rekord-Arbeitslosigkeit Schulungsmaßnahmen zu
reduzieren, das ist genau so, als würde man Schutz suchende
Flüchtlinge im Regen stehen lassen", ergänzt Christian Puszar,
Betriebsratsvorsitzender des bfi. "Wir werden als
BelegschaftsvertreterInnen auch weiterhin sicher nicht widerstandslos
zusehen, wie durch die derzeitige Arbeitsmarktpolitik eine
funktionierende Aus-und Weiterbildung für die Betroffenen zunichte
gemacht wird! Die aktuelle Entscheidung, finanzielle Mittel für den
Arbeitsmarkt sukzessive zu reduzieren, ist nicht nur ein
Armutszeugnis für politisches Zukunftsdenken sondern eine klare
Fehleinschätzung und ein Versagen der Politik - im Sinne der
Betroffenen fordern wir ein rasches Umdenken, also mehr Mittel für
den Arbeitsmarkt!"
Der Sprecher des Finanzministers, der die Bewerbungen entgegennahm,
sprach von einer wichtigen Angelegenheit, die man ernsthaft prüfen
werde.
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