- 29.09.2015, 15:06:13
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FMMI: Richtigstellung zur aktuellen KV-Diskussion
Wien (OTS) - FMMI zu BetriebsrätInnen-Konferenz und
Berichterstattung: Offensichtlich besteht erhebliches
Informationsdefizit. Das Ultimatum der Gewerkschaften wertet der
Fachverband als Versuch, sich nicht der Notwendigkeit zu stellen,
einen finanzierbaren KV zu verhandeln und konstruktive Lösungen für
die unter Druck befindliche Industrie zu erarbeiten. Auf dem Spiel
stehen Arbeitsplätze, Kaufkraft und Wohlstand.
Der FMMI hat vergangene Woche eine KV-Verhandlungsrunde aus zwei
Gründen unterbrochen:
- Erstens, weil wesentliche Informationen über mögliche Kosten
außerhalb einer Lohn- und Gehaltsrunde nach wie vor nicht bekannt
sind. Hierbei handelt es sich um Kosten im Rahmen des
Arbeitsrechtspakets der Regierung, die zusätzlich zu den KV-Kosten
beachtet werden müssen.
- Zweitens enthält das KV-Programm der Gewerkschaften nicht nur die
6. Urlaubswoche, sondern auch weitere unfinanzierbare Forderungen zum
Thema Arbeitszeitverkürzung.
Zur weiteren Vorgehensweise des FMMI sagt Obmann Christian Knill:
"Wir sind dabei zu klären, was an Kosten auf uns zukommt. Offenbar
müssen wir - um überhaupt weiterverhandeln zu können - von hohen
Mehrbelastungen ausgehen." Der Argumentation, dass sich die Politik
nicht in sozialpartnerschaftliche Belange einmischt und deshalb keine
Stellungnahme abgeben könne, kann der FMMI insofern nicht folgen, als
zum Beispiel die Verhandlungen zur 6. Urlaubswoche sehr wohl eine
solche Verschränkung bedeuten würden. Der FMMI steht für einen
Austausch mit der Politik weiterhin jederzeit zur Verfügung. "Die
Dringlichkeit für die österreichische Wirtschaft und den Arbeitsmarkt
ist offensichtlich. Wir finden es jedenfalls an der Zeit,
pragmatische Lösungen und Kooperation über Tradition und taktische
Überlegungen zu stellen. Unsere Industrie ist an einem kritischen
Punkt angelangt. Jetzt müssen Sozialpartner und Politik sich klar zum
Fortbestand am Standort Österreich bekennen. Ein Ultimatum ist das
Gegenteil", so Knill.
Er nimmt auch Stellung zu verschiedenen - zum Teil auch von den
Medien übernommenen - Falschaussagen:
- Es stimmt nicht, dass den Beschäftigten ein Reallohnverlust droht
oder gar Löhne und Gehälter nicht ausbezahlt würden, wenn der KV
nicht pünktlich vor dem 1. November vereinbart wird. Erstens gilt der
alte KV prinzipiell unbefristet, zweitens wurden KVs immer noch so
vereinbart, dass eine Erhöhung rückwirkend schlagend wurde.
Panikmache unter den Beschäftigten ist daher unangebracht.
- Es ist grotesk, den Arbeitgebern einen Angriff auf das
Kollektivvertragssystem zu unterstellen. Im Gegenteil, der FMMI
bekennt sich unbedingt zur Sozialpartnerschaft und damit auch zu den
Kollektivvertragsverhandlungen. Umso weniger ist der Fachverband
bereit, diese zu einer Machtinszenierung verkommen zu lassen. Es soll
verhandelt werden - auf Basis von Fakten und mit Realitätssinn. Alles
andere kostet Arbeitsplätze.
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