
Innsbruck/Ahrental (OTS) - Heute wurde feierlich die erste
Tunnelbohrmaschine auf österreichischem Projektgebiet angedreht. Am
26. Juni, vor genau drei Monaten traf der erste Spezialtransport von
weiteren 75, mit den Bestandteilen der Tunnelbohrmaschine (TBM) auf
der Baustelle Ahrental ein. In nur drei Monaten wurde die 200 Meter
lange und 1.800 Tonnen schwere TBM montiert und nimmt nun ihre Fahrt
Richtung Brenner auf.
Die offene Gripper Maschine mit einem Nachläufer von ca. 200 Metern
Länge wurde von der Firma Herrenknecht in Schwanau (D) angefertigt
und in 76 Einzelteilen ins Ahrental geliefert. Das schwerste
Einzelteil wog 120 Tonnen. Der Zusammenbau der Maschine stellte eine
technische Herausforderung dar. Der gesamte vordere Teil der Maschine
wurde in der 120x15x15 Meter großen Montagekaverne, welche sich 3,5
km im Berg befindet, zusammengebaut. Die Nachläufer wurden auf der
BE-Fläche an der Oberfläche montiert und anschließend durch den
Zufahrtstunnel Ahrental in den Berg hinein gebracht.
Montageingenieure bauten 3 Monate lang Tag und Nacht die TBM
zusammen. Nun arbeitet sie sich in Richtung Süden vor und bricht den
15 km langen Erkundungsstollenabschnitt Richtung Brenner aus.
Förderbänder transportieren 1.000 Tonnen Ausbruchsmaterial pro Stunde
(600 Tonnen vom maschinellen und 400 Tonnen vom Sprengvortrieb)
automatisch auf die Deponie Ahrental.
Bei der heutigen Andrehfeier waren neben den beiden Vorständen der
BBT SE, Prof. Konrad Bergmeister und Dott. Ing. Raffaele Zurlo, und
Vertretern der ARGE Stabag/Salini-Impregilo der Tiroler
Landeshauptmann, Günther Platter, Vorstandsmitglied der ÖBB
Infrastruktur AG, Dipl.Ing. Franz Bauer, und Vertreter der RFI
anwesend.
Eckdaten zum Baulos Tulfes Pfons
Im Juni 2014 wurde das Baulos Tulfes/Pfons mit einem Auftragsvolumen
von ca. 380 Mio. Euro an die Bietergemeinschaft
Strabag/Salini-Impregilo vergeben. Im September 2014 haben die
Vortriebsarbeiten begonnen. Bis zum Frühjahr 2019 werden bei diesem
Baulos 38 Kilometer Tunnel gebaut. Davon waren mit Stand Ende
September 2015 mehr als 5 km Tunnel bereits ausgebrochen.
Der 9,7 Kilometer lange Rettungsstollen, welcher parallel zur
Umfahrung Innsbruck entsteht, wird mit 3 Sprengvortrieben
gleichzeitig ausgebrochen, von Tulfes aus und vom Zufahrtstunnel
Ampass aus Richtung Osten und Westen. Diese Arbeiten werden 2017
abgeschlossen sein.
Vom Zufahrtstunnel Ahrental aus erfolgt neben dem maschinellen
Vortrieb des Erkundungsstollens (TBM) auch der Vortrieb der
Haupttunnel bzw. Verbindungstunnel Richtung Norden. Diese verbinden
den BBT mit der bestehenden Umfahrung Innsbruck. Die Arbeiten an den
Haupttunnelröhren wurden am 19.03.2015 im Beisein von
EU-Verkehrskommissarin Violeta Bulc und der Verkehrsminister der 7
Alpenländer feierlich begonnen. Auch an der 470 Meter langen
Nothaltestelle Innsbruck, unter dem Gemeindegebiet von Patsch und
Innsbruck-Igls, wird seit Sommer 2015 gearbeitet.
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