• 23.09.2015, 10:21:25
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  • OTS0076 OTW0076

Ungarisches AKW Paks II: Umweltverträglichkeitsstudie mangelhaft

Greenpeace fordert umfassende Aufklärung über Risiken und Gefahren des Atomkraftwerks

Utl.: Greenpeace fordert umfassende Aufklärung über Risiken und
Gefahren des Atomkraftwerks =

Wien (OTS) - Heute kann die österreichische Bevölkerung im Rahmen
einer öffentlichen Anhörung in Wien ihre Bedenken und Fragen zum
Ausbau des ungarischen AKWs Paks II äußern - und davon gibt es aus
der Sicht der Umweltschutzorganisation Greenpeace genügend. Die
Umweltverträglichkeitsstudie (UVS), durchgeführt vom ungarischen
Staatsbetrieb MVM Paks II, sei lückenhaft und irreführend, kritisiert
Greenpeace und fordert eine umfassende Aufklärung über die Risiken
und Gefahren des geplanten Atomkraftwerks. Dieses Dokument ist Basis
für den Antrag auf Umweltschutzgenehmigung für das neue AKW-Projekt.
Ohne dieser Genehmigung ist der Bau des AKWs nicht möglich.

"Mit der derzeitigen Informationslage missachtet der ungarische
Staatsbetrieb MVM Paks II die Aarhus-Konvention. Ohne umfassende
Daten über Umweltauswirkungen kann die Öffentlichkeit nicht
ausreichend informiert werden. Dadurch verhindert Ungarn, dass
Bürgerinnen und Bürger offen ihre möglichen Bedenken äußern können,"
erklärt Jan Haverkamp, Atomexperte bei Greenpeace.
Risiken wie schwere Atomunfälle werden aus der Studie ausgeklammert.
Ebenso fehlen notwendige Informationen über Umweltauswirkungen nach
Krieg oder Terroranschlägen sowie zur Notfallvorsorge bei einem
möglichen AKW-Störfall. Dadurch bleibt die Frage offen, ob die
betroffene Bevölkerung bei einem nuklearen Unfall ausreichend
geschützt werden kann.

Nicht geklärt ist außerdem, wie sich der Uranabbau, die
Erzaufbereitung, die Urananreicherung sowie die Kraftstoffproduktion
auf die Umwelt auswirken, denn Analysen dazu fehlen. Auch über die
Entsorgung radioaktiver Abfälle und abgebrannter Brennelemente sowie
eine künftige Stilllegung bzw. den Rückbau des Kernkraftwerks gibt
die Umweltverträglichkeitsstudie nur wenig Aufschluss. Die in dem
Dokument offenbarten Pläne liefern keine soliden Fakten und Garantien
bezüglich der Verarbeitung und Endlagerung von schwer radioaktiven
Abfällen, einschließlich der damit verbundenen Finanzierung.

"Nur wenn alle relevanten Informationen vorhanden sind, kann das
Projekt angemessen von den Österreicherinnen und Österreichern
bewertet werden. Mit der heutigen Sachlage ist das jedoch nicht
möglich", so Haverkamp abschließend. "Die österreichische Regierung
muss daher dringend eine Überarbeitung der
Umweltverträglichkeitsstudie einfordern."

Die Beurteilung der Umweltverträglichkeitsstudie durch Greenpeace
finden Sie unter:
http://bit.ly/1V90jaW

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