• 21.09.2015, 16:00:01
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Erwachsenenbildung wichtiger denn je!

Jahrestagung der Konferenz der Erwachsenenbildung Österreichs (KEBÖ) am 21. September 2015

Utl.: Jahrestagung der Konferenz der Erwachsenenbildung Österreichs
(KEBÖ) am 21. September 2015 =

Wien (OTS) - Das Thema "Feministische Bildung und Erwachsenenbildung"
diskutierten mehr als 100 ErwachsenenbildnerInnen bei der
Jahrestagung der Konferenz der Erwachsenenbildung Österreichs (KEBÖ),
die am 21. September 2015 in der Wiener Urania stattfand.

Erwachsenenbildung leistet zahlreiche Beiträge zur Lösung
gegenwärtiger und zukünftiger Aufgaben und Herausforderungen. Diese
reichen von der Basisbildung über Weiter- und Höherqualifizierung
sowie unternehmerische Kompetenz bis zu Integration und Inklusion
sowie Gesundheit und digitaler Kompetenz. KEBÖ-Vorsitzender und
Generalsekretär des Verbandes Österreichischer Volkshochschulen,
Gerhard Bisovsky: "Mit mehr als 230.000 Kursen österreichweit
garantieren die KEBÖ-Institutionen ein flächendeckendes Angebot zur
Weiterbildung, das für alle Menschen offen ist und sowohl in den
Städten als auch in den ländlichen Regionen zugänglich ist. Sie
leisten damit einen wichtigen Beitrag zu mehr Bildungsgerechtigkeit."

Gerade angesichts der gegenwärtigen Flüchtlingsströme bewährt sich
Erwachsenenbildung: Vom Spracherwerb über die Einführung in den
österreichischen Alltag und in die Kultur bis hin zu gezielten
Integrationsmaßnahmen und Aktivitäten zum besseren Zusammenleben
reicht das Aktivitätsspektrum.

Demokratie ist heute keine Selbstverständlichkeit mehr. Gleichzeitig
gibt es viele Möglichkeiten, sich auszudrücken und das politische
Geschehen zu beeinflussen - beispielsweise über die sozialen Medien.
Der Zugang zu diesen Möglichkeiten bleibt allerdings oft nur jenen
vorbehalten, die über die besseren Bildungsvoraussetzungen verfügen.

KEBÖ-Vorsitzender Bisovsky: "Wir brauchen dringend ein
demokratiepolitisches Paket für die Erwachsenenbildung, um die
Akzeptanz unserer Demokratie zu gewährleisten und die
Handlungsfähigkeit der Menschen zu verbessern."

Die Bundesministerin für Bildung und Frauen, Gabriele Heinisch-Hosek,
würdigte die Arbeit der österreichischen Erwachsenenbildung, die
gerade heute dringender denn je nötig sei. Die Aufrechterhaltung des
sozialen Zusammenhalts und europäischer Werte wie Humanität,
Demokratie und Freiheit stünden auf der Tagesordnung. Um diese Ziele
zu erreichen sei es wichtig, dass alle Menschen über jene Bildung
verfügen, die es ihnen erlaubt, eine immer komplexer werdende Welt zu
verstehen, so die Ministerin.

"In der Erwachsenenbildung arbeiten die verschiedenen Institutionen
zwischen Bund, Ländern und Sozialpartnern sehr gut zusammen.
Gemeinsam haben wir bisher bereits vieles erreicht: Mit der
Initiative Erwachsenenbildung mit kostenfreien Angeboten in den
Bereichen Basisbildung und Nachholen des Pflichtschulabschlusses, dem
neuen erwachsenengerechten Pflichtschulabschluss, den
überinstitutionellen, qualitätsgesicherten
Bildungsberatungsnetzwerken in allen Bundesländern sowie mit Ö-Cert -
dem Qualitätsrahmen für die Erwachsenenbildung und der
Weiterbildungsakademie wba zur Qualitätsentwicklung und
Professionalisierung hat die Erwachsenenbildung in den letzten Jahren
wichtige Schwerpunkte gesetzt", so Heinisch-Hosek.

Birge Krondorfer, Philosophin und frauenpolitische Aktivistin, hat in
ihrem Hauptreferat feministische Perspektiven für eine
emanzipatorische Bildungsarbeit angesprochen. In der österreichischen
Bildungslandschaft ist in Lehr- wie Lernprozessen die Verwirklichung
von Geschlechtergerechtigkeit als Maßstab für die Gestaltung der
sozialen, politischen und globalen Geschlechterverhältnisse nach wie
vor ein Stiefkind. Krondorfer: "Feministische Konzepte setzen auf die
Bildung von Mündigkeit als Distanz zu vorgegebenen Normen und zielen
auf die Kritik einer Ökonomie des ‚Immer-mehr-vom Gleichen’ ab. Damit
kann der allgemeinen Problematik einer neoliberal imprägnierten und
ihrer demokratiepolitischen Potenziale beraubten Erwachsenenbildung,
die in der Praxis großteils auf bloße Kompetenzerlangung reduziert
wurde, entgegengewirkt werden."

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