• 21.09.2015, 15:27:47
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Erfolgreicher Österreichischer Bibliothekartag 2015 in Wien - Kritik der VÖB an prekären Arbeitsverhältnissen im Bibliothekswesen

Neuer Rekordbesuch beim 4-tägigen Bibliothekskongress an der UB Wien. Dabei wurde auch das steigende Unbehagen gegen zunehmende prekäre Arbeitsverhältnisse zum Ausdruck gebracht.

Utl.: Neuer Rekordbesuch beim 4-tägigen Bibliothekskongress an der
UB Wien. Dabei wurde auch das steigende Unbehagen gegen
zunehmende prekäre Arbeitsverhältnisse zum Ausdruck gebracht. =

Graz/Wien/Bregenz (OTS/OTS/VÖB) - Der von der Vereinigung
Österreichischer Bibliothekarinnen und Bibliothekare (VÖB)
ausgerichtete und am Freitagnachmittag zu Ende gegangene 32.
Österreichische Bibliothekartag im Hauptgebäude der Universität Wien
war mit 1026 Teilnehmenden plus 115 Firmenvertretern der bisher
größte seiner schon langjährigen Geschichte. 196 Vortragende
präsentierten und diskutierten aktuelle Fragestellungen und
Entwicklungsperspektiven des österreichischen wie auch
internationalen Bibliotheks- und Informationswesens. Als ganz
besondere Gäste der Veranstaltung konnte VÖB-Präsident Werner
Schlacher die eigens aus den USA angereiste Präsidentin des
Welt-Bibliotheksverbandes IFLA, Frau Donna Scheeder, sowie als
Festredner der Eröffnungsfeier den Direktor der Bibliothek der
Harvard University, Universitätsprofessor Robert Darnton, begrüßen.
Und zum ersten Mal wurde ein Österreichischer Bibliothekartag auch
als offiziell zertifizierter "Green Congress" abgehalten.

Prekäre Arbeitsverhältnisse auf der VÖB-Tagesordnung!

Auf einer eigenen Podiumsdiskussion wurden diesmal aber auch die
zunehmend negativen Auswirkungen prekärer Arbeitsverhältnisse im
österreichischen Bibliothekswesen anhand konkreter Beispiele erörtert
und mögliche Gegenstrategien angesprochen. Prekäre und atypische
Arbeitsverhältnisse sind dabei insbesondere solche ohne Perspektive
auf berufliche Weiterentwicklung und auf ein existenzsicherndes
Einkommen, führen vorprogrammiert in Richtung Altersarmut und sind
aus Sicht der VÖB sowohl im Hinblick auf die persönlich Betroffenen
als auch aus volkswirtschaftlichen Gründen abzulehnen. Denn
ungünstige Arbeits- und damit Lebensbedingungen beeinträchtigen die
Leistungsfähigkeit und erhöhen die Krankenstände. Permanenter
Wissensverlust durch häufigen Personalwechsel führt wiederum zu
erhöhten Kosten zusätzlich zu den Gehaltszahlungen. Atypische und
prekäre Anstellungsverhältnisse zwingen den Menschen in ein "Leben in
der Warteschleife", reduzieren die Existenz auf "Bittleihe"
(Prekarium) und verbannen die Betroffenen in die "Zone der
Verwundbarkeit" (Robert Castel).

Zur fundierten längerfristigen Auseinandersetzung mit diesem
wichtigen Thema sowie insbesondere zur Erarbeitung konkreter
Handlungsstrategien und Maßnahmen hat die VÖB die rasche Einrichtung
einer offenen Arbeitsgruppe beschlossen. Diese soll sich gezielt mit
dem zukünftigen Berufsbild im Bibliothekswesen beschäftigen,
praktische Beispiele für Missstände im Beschäftigungsbereich und
deren Hintergründe sammeln und damit auch die Grundlagen für ganz
konkrete Verhandlungen erstellen. Damit bleiben die
Arbeitsverhältnisse im österreichischen Bibliothekswesen jedenfalls
auch auf der ständigen Tagesordnung des neuen Präsidiums und
Vorstandes der VÖB.

Neben dem neuen Vorstandsgremium wurden Dr. Werner Schlacher, Leiter
der UB Graz, zum Präsidenten, Mag. Eva Ramminger, Leiterin der UB der
TU Wien, zur 1. Vizepräsidentin, sowie Dr. Gerhard Zechner,
Erwerbungsleiter der Vorarlberger Landesbibliothek, zum 2.
Vizepräsidenten der VÖB wiedergewählt.

Alles über den Bibliothekartag:
http://bibliothekartag2015.univie.ac.at/
Alles über die VÖB: http://www.univie.ac.at/voeb/

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