- 19.09.2015, 10:05:01
- /
- OTS0011 OTW0011
Blecha: Wertschöpfungsabgabe ist überlebensnotwendig für Sozialsystem
Auch Vertreter der ÖVP und Wirtschaft waren einmal Befürworter der Wertschöpfungsabgabe
Utl.: Auch Vertreter der ÖVP und Wirtschaft waren einmal Befürworter
der Wertschöpfungsabgabe =
Wien (OTS) - "Unser Sozialsystem finanziert sich derzeit aus den
Beiträgen der Arbeitgeber und Arbeitnehmer. Aber wir befinden uns an
der Schwelle zur 4. Industriellen Revolution, in der die Arbeit
zunehmend von Maschinen und Computern erledigt wird. Die
Fabrikshallen werden immer menschenleerer, während die Wertschöpfung
der großen Industriebetriebe steigt. Maschinen, Computer und Roboter
zahlen aber keine Kranken-, Sozial-, Arbeitslosen-, Unfall- oder
Pensionsversicherungsbeiträge. Daher kämpft der Pensionistenverband
für die Wertschöpfungsabgabe! Sie ist kein ‚alter Hut‘, sie ist
überlebensnotwendig für unser Sozialsystem!", betont Karl Blecha,
Präsident des Pensionistenverbandes Österreichs. ****
"Österreich verfügt über eines der besten Sozialsysteme der Welt. Wir
bekennen uns zum Sozialstaat. Aber um ihn an die Herausforderungen
der Zukunft anzupassen, sind laufend Reformen notwendig. In einer
Zeit, in der die Arbeit immer mehr automatisiert wird und Unternehmen
mit immer weniger MitarbeiterInnen immer höhere Wertschöpfung
erzielen, muss die Beitragsgrundlage zur Sozialversicherung über die
Bruttolohn- und Gehaltssummen hinaus erweitert werden", kritisiert
Blecha die unverantwortliche Blockadehaltung von Vertretern der
Wirtschaft und Industrie. "Dabei waren auch die Vertreter der
ÖVP-nahen Wirtschaft, wie z.B. der damalige ÖAAB-Generalsekretär
Tancsits im Jahr 1998 ein Befürworter der Wertschöpfungsabgabe.
Wirtschaftskammerpräsident Leitl und der heutige Vizekanzler und
Wirtschaftsminister Mitterlehner - damals noch in seiner Funktion als
Generalsekretär der Wirtschaftskammer - schlugen 2004 die Einhebung
von Sozialversicherungsbeiträgen auf Mieterlöse und Pachteinnahmen
als ersten Schritt zu einer Wertschöpfungsabgabe vor. Und auch
‚Pensionsexperte‘ Prof. Rürup war einmal ein glühender Befürworter
der Wertschöpfungsabgabe", so der Präsident der größten und
mitgliederstärksten Seniorenorganisation Österreichs.
"Die Wertschöpfungsabgabe wird bereits seit Jahrzehnten - zum ersten
Mal im Jahr 1983 vom damaligen Sozialminister Alfred Dallinger -
gefordert. Unternehmen, mit hoher Wertschöpfung, hohen Profiten, aber
wenig Mitarbeitern, sollen künftig mehr Beiträge zahlen. Firmen, die
vielen Menschen Arbeitsplätze bieten, Ältere beschäftigen und
Lehrlinge ausbilden, müssen entlastet werden!", unterstreicht
Präsident Blecha, der abschließend an die Vertreter von Wirtschaft
und Industrie appelliert ihr Blockadehaltung gegenüber überfälligen
Reformen wie der Wertschöpfungsabgabe, aber auch dem
Bonus-Malus-System oder Pensionsmonitoring endlich aufzugeben: "Wer
sich gegen notwendige Reformen wie die Wertschöpfungsabgabe, das
Bonus-Malus-System (dessen Notwendigkeit jetzt endlich sogar
ÖVP-Finanzminister Schelling erkannt hat) oder das Pensionsmonitoring
sträubt, der gefährdet unseren Sozialstaat und damit die soziale
Sicherheit in Österreich! Das ist unverantwortlich!" (Schluss)
OTS-ORIGINALTEXT PRESSEAUSSENDUNG UNTER AUSSCHLIESSLICHER INHALTLICHER VERANTWORTUNG DES AUSSENDERS - WWW.OTS.AT | PVO