• 15.09.2015, 13:00:02
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Konrad: „Trotz Notsituation Gesamtstrategie nicht vernachlässigen!“

„Beides ist notwendig: Notmaßnahmen und vorausschauendes Planen und Tun.“

Utl.: „Beides ist notwendig: Notmaßnahmen und vorausschauendes
Planen und Tun.“ =

Wien (OTS) - "Notsituationen erfordern Notmaßnahmen", lässt Christian
Konrad, der Flüchtlingskoordinator der Bundesregierung keinen Zweifel
an notwendiger schneller Umsetzung von strukturellen Veränderungen.
"Der Ausbau der Transportkapazität und die Organisation von
Notquartieren inklusive Betreuung haben jetzt absoluten Vorrang."

Aber er betont auch, "dass nur punktuelles Denken und Handeln
zuwenig sind! Trotz Notsituation dürfen wir die Gesamtstrategie nicht
vernachlässigen!" - Er plädiert daher "für managen statt verwalten!"
In einem Quartier für Flüchtlinge, das von der Volkshilfe im Auftrag
des Fonds Soziales Wien geführt wird, gab er sein erstes
Pressegespräch in der neuen, ehrenamtlichen Funktion.

"Die Situation ist herausfordernd, aber wir können sie
bewältigen"

Drei Wochen nach der Ankündigung seiner Bestellung hat Konrad in
dem Pressegespräch berichtet, dass er "selbstverständlich schon vor
dem offiziellen Antritt am 1. Oktober aktiv geworden ist." - Er habe
viele Gespräche geführt, mit der Bundesregierung, mit
Landeshauptleuten, mit Bürgermeistern, Interessensvertretungen, etwa
IV und WKO, NGOs und vielen Verantwortlichen in der Wirtschaft.

Zwei Tage nach der Ankündigung im Ministerrat war er auch in
Traiskirchen. "Traiskirchen Entlasten ist ein erstes Ziel. Hier
fokussieren sich viele Probleme strukturell und organisatorisch!" -
Konrad beschreibt die Situation "als herausfordernd", bleibt aber
sicher, "dass wir diese Situation bewältigen können, denn die
vergangenen Tage und Wochen haben ein großartiges Netzwerk eines
hilfsbereiten Österreich sichtbar gemacht!"

Menschlichkeit und Hausverstand müssen Vorrang haben vor
Verordnungen

In den vielen Gesprächen sei ihm klar geworden, "dass ein schnelles
Überdenken etwa von Bauordnungen notwendig ist". Er plädiere daher
"für eine Art Notverordnungen auf der Basis von Menschlichkeit,
Hausverstand und Pragmatismus, um Hilfe nicht zu blockieren!", so
Konrad.

Beschleunigte Verfahren für Flüchtlinge

Konrad sieht es als notwendig an, dass das Asylverfahren für
Kriegsflüchtlinge beschleunigt wird.

Das Ziel bei Kriegsflüchtlingen muss ein Dauerquartier, ein schnelles
1. Interview, Sprachkurse aber auch ein Kompetenzcheck schon während
des Asylverfahrens sein.

Für schnelle rechtsstaatliche Klarheit für Asylwerber, die keinen
Grund laut Genfer Flüchtlings Konvention für Asyl vorbringen können,
müsse ebenfalls vorgesorgt werden. "Das wird ohne Personalaufstockung
nicht möglich sein!", so Konrad.

Planung für die kommenden Wochen, aber auch für 2016

In Zusammenarbeit mit dem Bundeskanzleramt, dem Innenministerium
und anderen Behörden, aber auch den NGOs sieht er es als vorrangige
Aufgabe, "dass ich dazu ermutige, alle Optionen für Quartiere zu
prüfen, neue Quartiere zu schaffen und die Betreuung zu sichern."
Darüber hinaus müsse aber bereits jetzt "nicht nur für den
Quartierbedarf 2016 vorgesorgt werden, sondern auch die Integration
der neuen Flüchtlinge vorbereitet werden."
Hier wertet Konrad die von Außenminister Sebastian Kurz angekündigten
Maßnahmen als ein wichtiges Signal in die richtige Richtung.

Zivilgesellschaft hat beeindruckendes Engagement gezeigt

"Danke an alle, die ein Österreich sichtbar gemacht haben, das
stolz auf dieses Land macht!", schließt sich Konrad der Wertschätzung
für die vielen ehrenamtlichen HelferInnen und SpenderInnen an. "Die
Zivilgesellschaft hat ein großartiges Engagement gezeigt. Was
Privatpersonen, NGOs, Unternehmen hier an Zeit-, Geld- und
Sachspenden bewegt haben und bewegen, beeindruckt nicht nur mich." -

Hier ortet Konrad aber auch einen Auftrag, dass es gelingt, mit
dieser Hilfsbereitschaft effizient und wertschätzend umzugehen. "Wir
sind es auch den tausenden Menschen, die geholfen haben und weiter
helfen wollen, schuldig, dass es Strukturen gibt, um mit dieser
Hilfsbereitschaft gut umzugehen." Und Konrad weiter: "Wenn wir dabei
versagen, die Hilfsbereitschaft emotional und strukturell gut
aufzufangen, besteht die Gefahr, dass durch Enttäuschung, Ausbrennen
und Frustration, positive Energie verloren geht."

Für Konrad steht in diesem Zusammenhang fest, "dass wir alle hier
Verantwortung tragen. Das kann nicht nur den NGOs aufgebürdet werden."
In der ORF Aktion "Helfen wie wir" sieht er "eine großartige
Initiative ‚Angebot und Nachfrage’ von Hilfe und Initiative
aufeinander abzustimmen und zusammenzubringen."

www.helfenwiewir.at

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