• 08.09.2015, 15:36:00
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Hetzgasse 8: Wie SPÖ-Politiker bei Wohnungs-Spekulation mitschneiden und Mieter vertreiben

Bezirksvorsteherstellvertreter Zabrana (SPÖ) arbeitet für und mit Immobilienentwickler, der Gründerzeithaus abreißen will

Utl.: Bezirksvorsteherstellvertreter Zabrana (SPÖ) arbeitet für und
mit Immobilienentwickler, der Gründerzeithaus abreißen will =

Wien (OTS) - Das Gründerzeithaus in der Hetzgasse 8 steht vor dem
Abriss - und das, obwohl es noch bewohnt wird. Statt die Mieterinnen
und Mieter vor der Immobilienfirma Soulier zu schützen, arbeitet der
stellvertretende Bezirksvorsteher und Vorsitzende des Bauausschusses
Rudolf Zabrana (SPÖ) just für jene Immobilienfirma, die das
Spekulationsobjekt 15 Jahre verfallen ließ, um nun per Bescheid - und
mit tatkräftiger Unterstützung des Bezirks - die letzten Mieter
loszuwerden.

Dabei stellt sich uns die Frage: Hat sich der Bauträger das
Wohlwollen des Bezirks erkauft? Denn Rudolf Zabrana - im Zivilberuf
Architekt - ist nicht nur der Stellvertreter des Bezirksvorstehers in
der Landstraße und Vorstand von gleich zwei Wohnbaugenossenschaften
(Wohnbau und Familie). Er ist auch Gesellschafter der F + P
Architekten ZT GMBH. Das ist dasjenige Büro, dass derzeit ein
weiteres - ebenfalls äußerst umstrittenes - Projekt der Soulier
Management GmbH plant.

Denn die Soulier Managment GmbH ist Eigentümerin nicht nur der
Hetzgasse 8 Immobilienverwaltung GmbH & CoKG, sondern auch der
Goldeggasse 19 GmbH & Co KG. Alle 3 Gesellschaften haben ihren
Firmensitz in der Wollzeile 16.
Soulier errichtet derzeit in der Goldeggasse 19 in Wieden unter dem
Namen "Goldegg Gardens" 99 hochwertige Wohnungen und Stadtvillen.
Auch dieses Projekt war, so wie das Haus in der Hetzgasse 8, höchst
umstritten. Zahlreiche Anrainer und eine Bürgerinitiative machten
sich dafür stark, das Gebäude der ehemaligen Bestattungszentrale und
des Bestattungsmuseums zu erhalten und einem Nutzen mit
gesellschaftlichen Mehrwert zuzuführen. Vergebens, die
Bestattungszentrale wurde mittlerweile abgerissen, um dem Neubau
Platz zu machen.

Auch in der Goldeggasse wurde also öffentliches Eigentum an Soulier
verkauft, um profitmaximiert freifinanzierte Wohnungen "im gehobenen
Standard" zu errichten. Dazu Wien anders Gemeinderatskandidat
Christoph Ulbrich: "Auch hier trägt die Stadt Wien aktiv zur
Gentrifizierung des letzten preiswerten Grätzls auf der Wieden bei.
Misstrauisch macht mich, dass der Kaufpreis nicht veröffentlicht
wurde. Die WienerInnen haben ein Recht darauf zu erfahren, wie viel -
oder wie wenig - Geld der Verkauf in die Stadtkasse gebracht hat."

Besonders problematisch ist für Ulbrich allerdings das Naheverhältnis
zwischen Bezirksvorsteher-Stellvertreter Zabrana zur Soulier
Managment GmbH, dessen Firma für Soulier das Projekt in der
Goldeggase umsetzt: "Als Vorsitzender des Bauausschuss ist Zabrana
für die Bauvorhaben im Bezirk zuständig. Laut Unterlagen zum Projekt
in der Goldeggasse arbeitet Zabrana persönlich für den Bauträger
Soulier. Hier liegt eindeutig eine Unvereinbarkeit vor. Erst recht,
wenn es sich um ein derart umstrittenes Projekt handelt."

Zurück zu Hetzgasse 8: Hier hat der Bezirk zum sogenannten
Interessensbescheid, der - trotz aufrechter Mietverhältnisse - den
Abriss des Hauses in der Hetzgasse zur Folge hätte, eine
Stellungnahme abgegeben. Diese ist äußerst einseitig im Interesse des
Bauträgers formuliert. Kein Wunder, arbeitet Zabrana doch auf der
anderen Baustelle mit diesem zusammen. Der Erhalt der Altbauwohnungen
mit Richtwert (statt freier) Miete in der Hetzgasse hat für die SPÖ
ganz offensichtlich keinen Stellenwert. Wenn Wohnbaustadtrat Michael
Ludwig den Kampf gegen Gentrifizierung und Verdrängung des
Mittelstands ernst nimmt, muss er hier eingreifen.
Wien Anders Gemeinderatskandidat Christoph Ulbrich abschließend: "Die
Hetzgasse 8 ist ein weiteres eklatantes Beispiel für die strukturelle
Korruption in Wien. Einmal mehr macht die SPÖ in ihrer politischen
Praxis das Gegenteil von dem, was sie in der Öffentlichkeit
propagiert."

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