- 03.09.2015, 09:40:57
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MO-Magazin: Conchita Wurst bekennt: „Identität ist wichtig“
Großes Interview über die fließende Identität von Conchita, Schönheitsideale und ihre Dankbarkeit für die Aufmerksamkeit von HasserInnen
Utl.: Großes Interview über die fließende Identität von Conchita,
Schönheitsideale und ihre Dankbarkeit für die Aufmerksamkeit
von HasserInnen =
Wien (OTS) - Im Interview mit dem von SOS Mitmensch herausgegebenen
MO-Magazin für Menschenrechte äußert sich Songcontestgewinnerin
Conchita Wurst ausführlich zu ihrer Identität. Sie bekennt, dass
Identität für sie wichtig sei, aber ein Teil der Identität fließend
sein sollte. Und sie erklärt, dass sie dafür dankbar ist, wenn ihr
Leute, die sie nicht mögen, dennoch viel Aufmerksamkeit schenken,
denn damit machen sie sie zum Thema.
50 Prozent Dragqueen
"Ich würde nicht so weit gehen, zu sagen, dass ich als Conchita eine
eigene Identität darstelle. Sie ist eine so starke Facette meiner
Persönlichkeit, dass sie einer eigenen visuellen Erscheinung bedarf",
antwortet Conchita auf die Frage, ob Conchita Wurst eine Kunstfigur
oder eine Identität von Tom Neuwirth sei. Conchita betont, dass
Conchita inzwischen die Hälfte ihres Lebens einnehme: "Früher war ich
zu 20 Prozent Berufs-Dragqueen, jetzt bin ich es zu 50 Prozent", so
Conchita.
Habe aus meiner Hülle das Beste gemacht
Zu ihrem Aussehen und ihren Schönheitsidealen sagt Conchita: "Meine
Großmutter hat mich in meiner Wahrnehmung geprägt, was elegant und
weiblich ist. Sie ist eine Diva. Und ich liebe Diven. Wenn eine Frau
lange Haare hat, ist das für mich weiblich, aber wenn ein Mann lange
Haare hat und das gut passt, sieht das auch toll aus. Es verschwimmt.
Es gibt für mich diese Stereotypen nicht." Conchita betont: "Ich
finde visuelle platte Schönheit in jedem einzelnen Menschen, den ich
sehe. Somit lebe ich ein Konzept, wo Schönheit weder Alter noch
Kleidergröße hat. Ich habe die Hülle, in der ich lebe, genommen und
das Beste draus gemacht."
Fließende Identität
Zur Frage der Bedeutung von Identitäten sagt Conchita, dass Identität
"etwas unglaublich Wichtiges" für sie sei, dass aber ein Teil der
Identität "fließend sein sollte". "Ich möchte zur besten Version
meiner selbst werden. Deswegen kann ich mich nicht in ein fertiges
Identitätskonzept festklammern lassen", erklärt die Sängerin
HasserInnen schaffen Aufmerksamkeit
Kein Verständnis zeigt Conchita für Leute, die sich hasserfüllt in
sozialen Netzwerken über sie äußern. "Ich verstehe nicht, wie man
sich mit etwas, das man nicht mag, auch nur eine Minute
auseinandersetzen kann. Ich habe wirklich immer das Bedürfnis diesen
Menschen für die Aufmerksamkeit zu danken. Denn sie reden über mich
und ich werde zum Thema gemacht. Und im besten Fall wird darüber
diskutiert, warum sie nicht mögen, was ich tue. Und wenn ich Glück
habe, ist in der Runde jemand, der sagt: Was ist denn dein Problem?",
erklärt Conchita.
Das vollständige Interview finden Sie hier:
http://www.sosmitmensch.at/site/home/article/1076.html
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