• 02.09.2015, 08:31:06
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Schönborn: Erzdiözese Wien wird rund 1.000 Flüchtlinge aufnehmen

Wiener Erzbischof in "ZIB 2": Kirche ist "größter privater Quartiergeber für Flüchtlinge in Österreich" - Aufruf an Regierung: Syrischen Flüchtlingen ohne langwieriges Verfahren Asyl gewähren

Utl.: Wiener Erzbischof in "ZIB 2": Kirche ist "größter privater
Quartiergeber für Flüchtlinge in Österreich" - Aufruf an
Regierung: Syrischen Flüchtlingen ohne langwieriges Verfahren
Asyl gewähren =

Wien (KAP) - Die Erzdiözese Wien baut ihre Kapazitäten zur Aufnahme
von Flüchtlingen weiter aus und wird in den nächsten Wochen insgesamt
rund 1.000 Flüchtlingen Quartier geben: Das kündigte Kardinal
Christoph Schönborn in der ORF-Sendung "ZIB 2" am Dienstagabend an.
Derzeit werde erwogen, wo Flüchtlinge in den Gebäuden der Erzdiözese
rund um den Stephansplatz untergebracht werden können, doch auch die
Pfarren seien aufgerufen, mehr Quartiere anzubieten. Die Katholische
Kirche sei bereits jetzt "der größte Quartiergeber für Flüchtlinge im
Land", aber es sei "noch Luft nach oben", so der Wiener Erzbischof.

Konkret forderte Schönborn die Regierung auf, die Asylverfahren für
syrische Flüchtlinge deutlich abzukürzen und ihnen direkt Asyl
zuzusprechen. Derzeit bekämen 99 Prozent der syrischen Flüchtlinge
Asyl - "warum aber müssen sie die lange Prozedur durchlaufen?" Ein
rascheres Verfahren würde die Integration dieser Menschen
beschleunigen. Zugleich erinnerte der Erzbischof daran, dass während
der Bosnien-Krise tausende Flüchtlinge unbürokratisch auch in Pfarren
und kirchlichen Quartieren untergebracht wurden. Heute würden
bürokratische Hürden diese direkte rasche Hilfe zum Teil verhindern.

Deutlich spürbar sei laut Schönborn eine "Veränderung in der
Gesinnung" der Menschen im Land. Er selbst habe am Abend den
Westbahnhof besucht, der in den letzten Tagen zentrale
Durchlaufstation für tausende Flüchtlinge vor allem aus Ungarn
gewesen ist. Die Hilfsbereitschaft der Menschen dort habe ihn "tief
beeindruckt". Zu diesem Stimmungsumschwung habe vermutlich auch das
Drama auf der A4 mit 21 Toten beigetragen, so der Wiener Erzbischof.
"Es gibt so viele Pfarren, Gemeinden und persönliche Initiativen -
diese machen mich zuversichtlich, dass wir es wirklich schaffen
können, die rund 70.000 Flüchtlinge unterzubringen".

((ende)) HKL
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