- 30.08.2015, 13:34:03
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Industrie: Verhandlungsergebnis zum zweiten verpflichtenden Kindergartenjahr bedauerlich
IV-GS Neumayer: Verpflichtende Beratung positiv, doch Ziel einer altersadäquaten Bildungspflicht ab vier Jahren muss weiterverfolgt werden
Utl.: IV-GS Neumayer: Verpflichtende Beratung positiv, doch Ziel
einer altersadäquaten Bildungspflicht ab vier Jahren muss
weiterverfolgt werden =
Wien (OTS/PdI) - Als "bedauerlich" bezeichnete der Generalsekretär
der Industriellenvereinigung (IV), Mag. Christoph Neumayer, heute,
Sonntag, dass zwischen Bund und Ländern keine Einigung über eine
Kindergartenpflicht ab vier Jahren erzielt wurde. "Leider wurde eine
wirklich große Chance vertan, gezielt genau dort anzusetzen, wo
Bildungsinvestitionen am meisten bringen: nämlich in der
Elementarbildung. Investitionen in die frühkindliche Bildung rechnen
sich x-fach, das ist klar belegt. Umso unverständlicher ist es, dass
die von vielen Experten vorgeschlagene und im Regierungsprogramm
verankerte Maßnahme nicht umgesetzt wird.", so Neumayer.
Man habe natürlich Respekt vor den ohne Zweifel schwierigen
Bund-Länder-Verhandlungen und freue sich auch über die erzielten
Teilerfolge. "Eine verpflichtende Beratung ist ein wichtiger Schritt
zur Steigerung der Besuchsquote. Über 6.000 Kindern in Österreich,
die man bisher nicht erreicht hat, könnten von einem zweiten
verpflichtenden Kindergartenjahr profitieren. Gerade in Wien wäre
dies für rund 2.900 Kinder besonders relevant.", betonte Neumayer.
Klar sei aber auch, dass dies nur ein erster Schritt hin zu einer
Kindergartenpflicht für alle Kinder ab vier Jahren sein könne, so
Neumayer, der davor warnte, ein zweites verpflichtendes
Kindergartenjahr daran festzumachen, ob die Kinder dieses
"bräuchten". Denn damit reduziere man Elementarbildung letztendlich
immer auf das Förderthema, auf Sprachprobleme und auf den
zweifelsohne wichtigen Integrationsaspekt. "Das Ziel bleibt, dass
alle vier und fünfjährigen Kinder in Österreich einen Kindergarten
besuchen. Dafür braucht es die Einführung einer Bildungspflicht. Alle
Kinder sollen die letzten beiden Kindergartenjahre ("Basisphase") als
Teil der Bildungspflicht im Kindergarten absolvieren. Verknüpft ist
damit aber auch die Garantie des Staates, ein Bildungsangebot von
hoher Qualität zu gewährleisten. Alle Kinder sollen von guten
elementaren Bildungsangeboten profitieren", konkretisierte Neumayer.
"Einmal mehr wurde vorgezeigt: Das komplexe Geflecht zwischen Bund
und Ländern lähmt vieles, was dieses Land an Reformen braucht, wie
eben die Durchsetzung eines so wichtigen Themas wie das zweite
verpflichtenden Kindergartenjahr. Daher braucht es eine einheitliche
Kompetenz auf Bundesebene. Mit einer fairen und klaren Finanzierung
durch den Bund und den Kindergärten und Krippen als Teil eines neuen
Bildungsmanagements mit schlanker Verwaltungsstruktur und großer
Autonomie für die Einrichtungen", so Neumayer.
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