• 30.08.2015, 10:19:02
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Bures: Gewalt gegen Frauen ist niemals Privatsache

Die NR-Präsidentin beim 10. Treffen der Parlamentspräsidentinnen in New York über Maßnahmen zur Vermeidung von Gewalt an Frauen

Utl.: Die NR-Präsidentin beim 10. Treffen der
Parlamentspräsidentinnen in New York über Maßnahmen zur
Vermeidung
von Gewalt an Frauen =

Wien/New York (PK) - Auch heuer trafen einander wieder die
Parlamentspräsidentinnen im Rahmen der Interparlamentarischen Union
(IPU), um über neue Wege zur rascheren Gleichstellung von Frauen und
Männern zu diskutieren. Nationalratspräsidentin Doris Bures widmete
sich speziell dem Themenkomplex "Gewalt gegen Frauen" und stellte in
ihrer Rede auch das österreichische Gewaltschutznetz dar.

Rechtliche Rahmenbedingungen und weitreichendes Netzwerk notwendig

"Auch Gewalt im privaten Raum darf nicht als Privatsache angesehen
werden, denn das schützt die Täter", warnte Bures. "Gewalt in der
Familie ist genauso wie Gewalt im öffentlichen Raum ein Problem der
Sicherheit und daher ein öffentliches. Ihr müssen wir daher auch mit
staatlichen Mitteln begegnen." Um den unterschiedlichen Formen der
Gewalt entsprechend entgegentreten zu können, bedarf es eines
weitreichenden Netzwerks, so Bures, das den rechtlichen Rahmen ebenso
umfasst wie kostenfreie Hilfs- und Unterstützungsangebote.

Die Nationalratspräsidentin erläuterte gegenüber ihren
Amtskolleginnen die umfassenden gesetzlichen Regelungen in
Österreich, wobei sie vor allem auf das seit 1997 geltende
Gewaltschutzgesetz und das Wegweiserecht hinwies. Dabei gelte "Wer
schlägt, der geht", die Besitzverhältnisse dabei seien irrelevant,
erklärte Bures, die diesen rechtlichen Rahmen als eine "unerlässliche
Grundlage für den Kampf gegen Gewalt an Frauen" bezeichnete. Als
nicht minder wichtig hält Bures ein Netzwerk, das Gewaltopfer
informiert, unterstützt, schützt und stärkt, wobei der Zugang
niederschwellig sein müsse. Als österreichische Beispiele nannte
Bures die 24-Stunden erreichbare Frauen-Helpline und die innovative
Smartphone-App Fem:Help.

Bures: Recht auf gewaltfreies Leben muss Alltag werden

Besondere Bedeutung misst die Nationalratspräsidentin auch einer
starken internationalen Kooperation bei, insbesondere begrüßte sie
das Übereinkommen des Europarats zur Verhütung und Bekämpfung von
Gewalt gegen Frauen und häuslicher Gewalt. "Mit der Istanbul
Konvention ist ein Weg beschritten, der auch für die Umsetzung der
Nachhaltigen Entwicklungsziele Vorbild sein kann. Denn wer
Selbstbestimmung für alle Frauen und Mädchen erreichen will, muss der
Gewalt an ihnen ein Ende setzen", stellte Bures mit Nachdruck fest.
"Das Recht auf ein gewaltfreies Leben muss für unsere Töchter
selbstverständlich werden. Egal, wo unsere Töchter leben".

Das jährlich stattfindende Treffen der Parlamentspräsidentinnen dient
einem Gedankenaustausch über Gleichbehandlungspolitik auf höchster
internationaler parlamentarischer Ebene. An diesem 10. Treffen nehmen
32 Parlamentspräsidentinnen teil, weltweit gibt es insgesamt nur 46
Parlamentspräsidentinnen. Ihnen stehen 227 Parlamentspräsidenten
gegenüber. Das heißt: nur rund 16 Prozent der PräsidentInnensitze
sind in weiblicher Hand.

Die bei diesem Treffen geführten Diskussionen fließen in die Debatte
der 4. Weltkonferenz der Parlamentspräsidentinnen und -präsidenten
ein, die unmittelbar danach stattfindet. Sie können auch über Twitter
verfolgt werden (#womenSpeakers15). (Schluss) jan

HINWEIS: Fotos von diesem Treffen finden Sie im Fotoalbum auf
www.parlament.gv.at.

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