Tanner: „Wenn die Handelsketten beste heimische Lebensmittel zum Billigstpreis verschleudern, bleiben die Bauern auf der Strecke.“
Utl.: Tanner: „Wenn die Handelsketten beste heimische Lebensmittel
zum Billigstpreis verschleudern, bleiben die Bauern auf der
Strecke.“ =
St.Pölten (OTS) - Die Preise für Milch und Fleisch verfallen
zusehends. Auch in Niederösterreich kämpfen 6000 Milchbauern und 8000
schweinehaltende Betriebe um ihre wirtschaftliche Existenz. "Die
derzeitigen Dumpingpreise des Lebensmittelhandels schaden den Bauern,
den Tieren, der Umwelt und letztendlich auch den Konsumenten", sagt
NÖ Bauernbunddirektorin Klaudia Tanner. Sie fordert ein sofortiges
Ende der Tiefstpreis-Aktionen bei Grundnahrungsmitteln im
Lebensmittelhandel, die auf Kosten der kleinstrukturierten und
nachhaltig produzierenden heimischen Landwirtschaft gehen.
"Wenn gentechnikfrei erzeugte Milch, Butter, Käse und heimisches
Schweinefleisch bester Qualität und versehen mit dem AMA-Gütesiegel
im Zuge von Geiz ist Geil-Lockangeboten verschleudert werden, hat im
Endeffekt keiner was davon, auch nicht die Konsumenten und die
Supermarktketten", erklärt Tanner. Sie ortet eine besorgniserregende
Entwicklung, bei der der gesellschaftliche Konsens in Österreich und
das Bekenntnis zu einer naturnahen Landwirtschaft mit allen positiven
Begleiteffekten durch diese Art der Preisgestaltung akut gefährdet
ist. Ebenso sind neben den Milch- und Schweinebauern tausende
Arbeitsplätze in den vor- und nachgelagerten Bereichen gefährdet.
"Letzte Konsequenz ist eine weitere Ausdünnung des ländlichen Raums,
das Ende der Versorgungssicherheit, ungepflegte Landschaften und vor
allem mehr billige Industrieware in den Regalen, die nicht nach dem
Prinzip der Regionalität mit kurzen Transportwegen und den europaweit
höchsten Qualitäts- und Tierschutzstandards hergestellt worden sind",
so Tanner: "Wenn österreichische Marken sowie frische und regional
produzierte Lebensmittel vom Markt verschwinden, haben letztendlich
auch der Handel, der diese ja gerne und stark bewirbt, und die
Konsumenten, die diese wünschen, gar nichts von solchen
Schleuderpreisaktionen." Der Lebensmittelhandel möge auch diese
Konsequenzen in seine Preisgestaltungen miteinkalkulieren und sich
statt Rabattexzessen bei Grundnahrungsmitteln andere Frequenzbringer
für seine Geschäfte und Filialen überlegen.
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