- 12.08.2015, 12:52:15
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Schockierender Anschlag auf ÖGB-Haus am Wallersee
Wien (OTS) - Der ÖGB Salzburg ist zutiefst erschüttert über den
Brandanschlag auf sein ÖGB-Haus am Wallersee in der Nacht auf heute.
Unbekannte Täter haben Tische und Stühle, die vor dem Seminarzentrum
gestapelt waren, in Brand gesteckt. Einem Anrainer und seinem Hund
ist es zu verdanken, dass das Feuer nicht auf das Gebäude übergreifen
konnte. Alarmiert durch das Bellen des Hundes, verständigte er
Polizei und Feuerwehr, die Schlimmstes verhindern konnten.
"Ich wage nicht, mir auszumalen, was passiert wäre, wenn das Haus
Feuer gefangen hätte. Aufgrund der zahlreichen Bauteile aus Holz und
der herrschenden Trockenheit wären die Flammen wohl auch zur
Bedrohung für die Nachbarschaft geworden", erklärt die schockierte
ÖGB-Landesgeschäftsführerin Heidi Hirschbichler.
Für Hirschbichler steht fest, dass der Anschlag auf das Haus in
Zusammenhang mit der geplanten Unterbringung von Flüchtlingen steht.
Der ÖGB hatte der Salzburger Landesregierung Anfang Juli das
ÖGB-Jugendheim als Flüchtlingsunterkunft angeboten. Nach einem
mehrwöchigen Stillstand ist vor wenigen Tagen die bautechnische
Begutachtung durch das Land Salzburg und die Bezirkshauptmannschaft
erfolgt. Dabei wurde festgestellt, dass das ÖGB-Haus aus
bautechnischer Sicht zur Flüchtlingsunterbringung geeignet ist.
"Mit unserem Vorhaben, das ÖGB-Haus am Wallersee kostenlos zur
Verfügung zu stellen, kommen wir unserer Verantwortung als wichtige
gesellschaftspolitische Organisation nach und wollen ein Zeichen der
Solidarität und Menschlichkeit setzen", erklärt Hirschbichler. "Die
derzeitige Unterbringung von Flüchtlingen in Zeltlagern ist
menschenunwürdig. Unser Haus könnte die triste Situation von 29
Flüchtlingen wesentlich verbessern."
Hirschbichler fordert die verantwortlichen Bürgermeister sowie
Landes- und Bundespolitiker auf, die derzeit medial ausgetragenen
Kompetenzstreitigkeiten zu beenden und für eine ordentliche
Unterbringung von politisch Verfolgten und Kriegsflüchtlingen an
einem Strang zu ziehen. "Brandanschläge auf die Schwächsten der
Gesellschaft erinnern mich an die dunkelsten Kapitel unserer
Geschichte im vorigen Jahrhundert. Wir dürfen es nicht zulassen, dass
die Hetzer Oberhand gewinnen. Die Stimmung kann nur entschärft werden
wenn endlich gemeinsam an einer menschenwürdigen Lösung gearbeitet
wird. Gegenseitige Schuldzuweisungen, die allesamt keine Lösung
bringen, tragen zur Radikalisierung der Gesellschaft bei."
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