• 12.08.2015, 12:10:47
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Katzian ad Leitl: Eine Entschuldigung bei Arbeitssuchenden wäre angebracht

Vertreter der Wirtschaft sollen seriöse Lösungen bieten

Utl.: Vertreter der Wirtschaft sollen seriöse Lösungen bieten =

Wien (OTS) - "31.119 sofort verfügbaren freien Stellen standen im
Juli mehr als zehnmal so viel, nämlich 375.000 Arbeitslose in
Österreich gegenüber. Es braucht also nicht viel mehr als die
Beherrschung des kleinen Einmaleins, um zu erkennen, dass die
skurrile Aussage von Christoph Leitl, jeder, der arbeiten will, würde
auch eine Arbeit finden, nichts anderes als billigen Populismus und
eine Verhöhnung Arbeitssuchender bedeutet. Ich empfehle dem
WKÖ-Präsidenten, sich bei allen zu entschuldigen, die verzweifelt
Arbeit suchen und auf ihre Bewerbungen oft nicht einmal eine Antwort
bekommen", kommentiert Wolfgang Katzian, Vorsitzender der Fraktion
Sozialdemokratischer GewerkschafterInnen (FSG).++++

Wenn dem WKÖ-Präsidenten die Differenz zwischen Mindestsicherung und
Arbeitseinkommen zu gering ist, könnte er sich auch in seinen eigenen
Reihen dafür stark machen, dass 1.700 Euro Mindestlohn und -gehalt in
allen Branchen rasch umgesetzt werden, so Katzian. "Wie Leitl
allerdings zu der Behauptung kommt, dass man mit der Mindestsicherung
leicht auf dasselbe kommt, wie wenn man für 1.700 Euro arbeitet, das
kann ich nicht nachvollziehen. Die bedarfsorientierte
Mindestsicherung besteht aus einem Grundbetrag von 620,87 Euro und
206,96 Euro Wohnkostenanteil pro Monat. Das macht zusammen 827,83
Euro. Mindestsicherung kann außerdem nur beziehen, wer bereits
Vermögen und Ersparnisse aufgebraucht hat und jeden zugewiesenen Job
ohne Berufsschutz annimmt. Im Gegensatz zu einem Gehalt wird die
Mindestsicherung auch nicht 14 mal, sondern nur 12 mal im Jahr
ausbezahlt."

Es brauche schon eine gewisse Portion Unverfrorenheit, wenn man
lieber arbeitslosen Menschen das Leben schwer macht als an konkreten
Lösungsansätzen für die Bekämpfung der Arbeitslosigkeit zu arbeiten,
so Katzian abschließend: "Da wäre zum Beispiel die
Bonus-Malus-Regelung für ältere ArbeitnehmerInnen, die im
Regierungsprogramm vereinbart wurde, deren Umsetzung jedoch seit
Jahren von Wirtschaftskammer und ÖVP blockiert wird. Anstatt ständig
den Arbeitslosen mangelnden Willen zu unterstellen, sollten die
Vertreter der Wirtschaft seriöse Lösungen bieten. Das könnten sie bei
der Bonus-Malus-Regelung genauso wie der Anhebung der Minderstlöhne
und -gehälter in den Kollektiverträgen unter Beweis stellen!"

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